Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2382 - Der refaktive Sprung

Titel: 2382 - Der refaktive Sprung
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
So enttäuscht er von dem Verhalten der Mächtigen auch sein mochte, logischen Argumenten konnte er sich nicht verschließen. „Was wird mit den vakanten Klippern geschehen?"
    „Sie werden möglicherweise mit frischen Quanten der Finsternis bemannt, vermutlich bei dem Leuchtfeuer M'ZATIL, wo auch immer sich dies genau befinden mag."
    „Dann ..."
    „Mach dir keine Hoffnung, dass das Ende Twarion Urucs auch das Ende der Dunklen Ermittler insgesamt sein könnte. Die Superintelligenz KOLTOROC, die als Chaopressor den Hangay-Feldzug TRAITORS leitet, wird bald einen Ersatz für Uruc finden. Und die linientreuen Quanten der Finsternis werden auch ein zweites Mal glauben, dass es auf diesem Weg Erlösung für sie gibt. Oder aber ein anderer Chaopressor nimmt sich der Problematik an ..."
    Rhodan schwieg, sah den Wasserstoffatmer trotzig und vorwurfsvoll zugleich an. „Wir können den Terranern im Moment nicht beistehen", fuhr Nuskoginus schließlich fort. „Wir sind ehemalige Mächtige, keine Vasallen der Terraner.
    Wir werden unseren Platz im Kosmos erst definieren und dann finden müssen."
    Der Resident sagte noch immer nichts. „Es wäre gut, wenn du uns gehen ließest, ohne Pflicht und ohne Schulden. Denn wo wäre die Menschheit ohne uns?"
    Und wo wäret ihr ohne uns?, dachte Rhodan. Aber er konnte nicht bestreiten, dass Nuskoginus' Worten eine gewisse Wahrheit innewohnte.
     
    3.10
     
    Yorname
     
    Der Sturm drohte Rhodan die Luft aus den Lungen zu treiben. So etwas kannte er von Terra längst nicht mehr, aber dort kontrollierte auch NATHAN das Wetter.
    Wenigstens kein Schnee, dachte er. Keine Temperaturen tief unter dem Gefrierpunkt.
    Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken, den Helm des Raumanzugs wieder zu schließen; andererseits jedoch genoss er das Toben der Elemente, das ihn ein wenig an das Dengejaa Uveso erinnerte, wenngleich dieser Vergleich natürlich hinkte. Dort waren die Naturgewalten für Menschen zerstörerisch und absolut lebensfeindlich, hier aber ließen sie sich ertragen. Sie waren bedrohlich, aber angemessen.
    Nach der fürchterlichen psychischen Enge an Bord des Quell-Klippers, der Ablehnung Ruumaytrons, dem Widerwillen, der ihn sich fast hatte übergeben lassen, und den schrecklichen Mustern der geäderten Wände waren ihm der peitschende Regen, der ihm ins Gesicht schlug, und die unangenehme Kälte, die seine Gesichtshaut wie unter tausend Nadelstichen prickeln ließ, jedoch eine willkommene Abwechslung, fast eine Erleichterung. Ich lebe noch, dachte er. „Zumindest haben wir hier in dieser Gegend gerade keinen Winter", maulte Gucky „Nuskoginus hätte sich aber auch eine zivilisiertere Welt als ausgerechnet Vorname aussuchen können."
    Rhodan lächelte schwach. Der Kleine war wieder der Alte und hatte schon längst verdrängt, dass er in der alles verschlingenden Dunkelheit ohnmächtig geworden war. So etwas passierte dem Retter des Universums eigentlich nicht!
    Aber der Ilt hatte natürlich recht. Vorname war ein unbedeutender Planet mit kurzen Sommern, harten Wintern und stürmischen Zwischenjahreszeiten. Eine Kolonialwelt ohne Reichtümer, eine Hinterwäldlerwelt mit so geringer strategischer oder wirtschaftlicher Bedeutung, dass es die Liga Freier Terraner sogar unterlassen hatte, hier Stützpunkte zu errichten.
    Und auch die Terminale Kolonne TRAITOR sich kaum für sie interessieren würde. Insofern hatte Nuskoginus wirklich nicht die schlechteste Wahl getroffen.
    Gucky hatte sich schnell erholt, was nicht anders zu erwarten gewesen war, nachdem er Ruumaytrons Einfluss endlich entkommen war. Das galt nicht für die vier Terraner, die es von Bord der SEOSAMH auch auf den Quell-Klipper verschlagen hatte. Rhodan musterte sie.
    Captain Ikaro Blondall, die Leutnants Elissa Aar und Yvitte Ghasty und der Astro-Archäologe Ambu Nurnberg ohne militärischen Rang - sie hatten sich wacker geschlagen. Sie hätten sich in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen können, einmal in solch eine Lage zu geraten, und sie waren nicht zusammengebrochen, hatten sich behauptet. Aber jetzt wirkten sie alle wie lebende Leichen, wie in Trance, als wähnten sie sich noch immer an Bord der SEOSAMH und hätten jede Erinnerung daran verloren, was sie geleistet hatten.
    Ruumaytrons Einfluss, dachte Rhodan. Er fällt langsam von ihnen ab, und sie haben noch Schwierigkeiten, sich in der neuen, altvertrauten Wirklichkeit zurechtzufinden.
    Was kein Wunder war. Aber zwei, drei Wochen Urlaub und die richtige
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher