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2382 - Der refaktive Sprung

Titel: 2382 - Der refaktive Sprung
Autoren: Unbekannt
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150.000 Kilometern wies es eine beeindruckende Größe auf.
    Der Tanz der Quanten der Finsternis wurde immer schneller. Die Holodarstellung konnte nur andeuten, was dort in Wirklichkeit vor sich ging, nur einen unzureichenden Eindruck von dem Brodeln und Toben der Elemente geben und von dem wahnwitzigen Versuch der Quanten, ins Innere der Blume vorzudringen.
    „Sie laufen Amok", flüsterte Gucky neben ihm und bestätigte damit, dass er von den Vorgängen genau denselben Eindruck hatte wie Rhodan.
    Immer wieder stießen die Quanten in das Licht hinab, der Erlösung entgegen, die sie sich darin erhofften. Immer wieder wurden sie zurückgeschleudert, rasten vom Ereignishorizont fort, nur um sich wieder zu fangen, zu beschleunigen und sich erneut in die Blume zu stürzen.
    Rhodan warf einen Blick auf den Rand des Holos, und eine automatische Vergrößerung verriet ihm, dass die Quell-Klipper der Dunklen Ermittler weit abseits von dem Schauspiel warteten, im System des Roten Riesen, genau wie Ruumaytron.
    Er fragte sich, was in ihren dunklen Herzen vorging. Im Prinzip konnten sie nur hoffen, dass nicht ausgerechnet ihr Eigner von Twarion Uruc erlöst wurde. Sein Glück würde ihre Qual sein, denn dann waren sie ja wieder vakant, hatten niemanden mehr, dem sie dienen konnten, und würden an ihrer Existenz verzweifeln, wie Ruumaytron verzweifelt hatte.
    Die Quanten der Finsternis schwärmten nun schnell und hektisch wie Gasmoleküle in einem Dampfkessel. Es waren zu viele, als dass Rhodan sie auseinander halten konnte, und sie bewegten sich viel zu schnell, als dass er den Kurs eines bestimmten auch nur annähernd hätte verfolgen können.
    Dann erreichte der refaktive Sprung seinen Höhepunkt.
    Ein einziges Quant wurde eingelassen.
     
    *
     
    Rhodan sah nur, was das Holo ihm zeigte, und dessen Darstellung war letzten Endes nur eine Interpretation der Wirklichkeit.
    Das Quant der Finsternis drang in die Blume ein und verging im nächsten Augenblick in einem grellen Blitz.
    Eine Explosion zerriss es.
    Eine ndimensionale, wie Rhodan später anhand der Datenholos verifizieren konnte.
    Da sie aber für Ruumaytron unerklärlich war, half ihm diese Angabe nicht unbedingt weiter.
    Noch immer schwärmten die anderen Quanten durcheinander wie ein gewaltiger Mückenschwarm mit 100.000 Tieren, ein so großer Schwarm, dass er selbst die Sonne verdunkelte und einem eventuellen Beobachter den Blick auf den See nahm, über dem er sich versammelt hatte. Rhodan ging davon aus, dass sie den Höhepunkt ihrer Raserei erreicht hatten, zu klarem Denken nicht mehr fähig waren und ihr ganzes Streben dem Versuch galt, Twarion Uruc zu erreichen, das Energiewesen, das die Erlösung für sie verhieß.
    Dass sie nicht mehr bei Sinnen, nicht mehr zurechnungsfähig, nicht mehr handlungsfähig waren und nur noch vom Instinkt und von ihrer Gier beherrscht wurden.
    Umso überraschter kniff Rhodan dann die Augen zusammen, als sich einige hundert - knapp 500, wie die Datenholos ihm später verrieten - Quanten plötzlich von den anderen lösten, so etwas wie eine Dreiecksformation annahmen und sich auf Twarion Uruc stürzten.
    Die Rebellen greifen das Energiewesen über dem Ereignishorizont an, wurde Rhodan klar.
    Praktisch zeitgleich setzten ihre Artgenossen nach, rasten ebenfalls dem Energiewesen entgegen und bedrängten es zusätzlich.
    Rhodan konnte nicht sagen, ob 'sie den anderen zu Hilfe kommen wollten oder nur die Chance sahen, noch von Twarion Uruc erlöst zu werden. Er vermutete Ersteres; wenngleich sich nur eine winzige Minderheit der Dunklen Ermittler zu der Rebellenfraktion zusammengeschlossen hatte, durften sie alle sich im Zorn auf den Verräter vereinigen.
    Das Holo zeigte gewaltige Energieeruptionen an. Einen Moment lang befürchtete Rhodan, der Ereignishorizont des Schwarzen Lochs würde sich sprunghaft ausdehnen und alles verschlingen, was sich ihm dabei in den Weg stellte. Dann jedoch wurde ihm klar, dass am Dengejaa Uveso ein zumindest für ihn unbegreifliches Gefecht begonnen hatte.
    Es währte nicht lange. Bevor Rhodan auch nur vermuten konnte, ob der Kampf hin und her wogte oder die Vorteile von vornherein auf einer Seite lagen, schoss. ein gewaltiger, rätselhafter, ndimensionaler Blitz über dem Ereignishorizont empor.
     
    3.5
     
    Nuskoginus
    Das Ende der Schleife
     
    Verwirrung. 60 Millionen Jahre bist du gefangen in Endlosschleifen einer namenlosen, ewigen Qual, die sich immer wieder erneuert, damit du dich nicht an sie
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