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2382 - Der refaktive Sprung

Titel: 2382 - Der refaktive Sprung
Autoren: Unbekannt
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klar.
    Aber du bist noch schwach ... so schwach...
     
    3.6
     
    Das Ende des Tanzes
     
    Ein heftiger Schlag schien den Quell-Klipper zu treffen, und Rhodan verlor für zwei, drei Sekunden den Halt. Instinktiv streckte er die Arme aus, um sich abzustützen, doch da war nur das Holo - und die geäderte Wand der Zentrale. Er musste sich schon überwinden, Muster zu berühren, wenn er ein Schott öffnen wollte, freiwillig würde er das niemals tun. Lieber würde er stürzen.
    Doch es gelang ihm, sich auf den Beinen zu halten. Er taumelte zwar, fiel aber nicht hin. Im nächsten Moment setzte der Quell-Klipper seinen Flug wieder völlig ruhig fort, als wäre nicht das Geringste geschehen. „Was ... ist passiert?", murmelte Gucky benommen. Den Ilt schien das, was sie getroffen hatte, stärker in Mitleidenschaft gezogen zu haben als ihn. „Keine Ahnung." Rhodan verstummte, als er sich umdrehte und wieder auf das große Holo sah.
    Es zeigte nicht mehr die Explosion über dem Ereignishorizont, sondern das System der roten Gigantsonne mit dem Gasriesen als einzigem Planeten, in dem die Quell-Klipper auf ihre Eigner warteten.
    Gigantische Trümmerstücke aus teils brennendem, teils komprimiertem Gas wirbelten ins All. Feuerrädern und Kanonenkugeln gleich schossen sie davon und taten das Ihre zu dem prächtigen Spiel der Farben bei, das hier in der Umgebung des Dengejaa Uveso herrschte. „Wie ist das möglich ...?", fragte Rhodan tonlos.
    Ihm wurde klar, dass der Planetenriese, über dem die Quell-Klipper kreisten, von der Schockwelle der Explosion über dem Ereignishorizont in Stücke gerissen worden war. Sogar die rote Gigantsonne zeigte Auswirkungen: Die Wucht des Aufpralls der Welle trieb gewaltige Plasmawolken aus ihr heraus, die in der Holodarstellung große Teile des Schwarzen Lochs verdeckten.
    Und die im Orbit versammelten Quell-Klipper zogen weiterhin ihre Bahn um die Reste eines Planeten, den es nicht mehr gab, ungeachtet aller Gravitationskräfte, die irdische Schiffe wohl umgehend in den Untergang gerissen hätten. Ein Schlag, ein kurzes Erzittern, das war alles. Mehr hatte die Welle bei den lebenden Schiffen nicht anrichten können.
    Rhodan dämmerte, welche Macht den Klippern in Wirklichkeit innewohnte, welch gefährliche Feinde sie sein konnten.
    Das Hologramm erlosch abrupt. „Ruumaytron hat es gelöscht", vernahm Rhodan Aquinas' Stimme. Der Terraner hatte gar nicht mitbekommen, dass der Roboter in die Zentrale zurückgekehrt war. „Die Quanten der Finsternis sind unter den Ereignishorizont gestürzt. Twarion Uruc scheint tot zu sein, und der refaktive Sprung ist beendet."
    Der Terraner drehte sich zu dem Diener der sieben Mächtigen um. „Was wird jetzt geschehen?", fragte er.
    Aquinas schwieg.
    Aber die Antwort auf diese Frage konnte Rhodan sich selbst geben. Unter den überlebenden Dunklen Ermittlern würde sich Enttäuschung breitmachen, Frustration, vielleicht sogar Zorn, dass ihnen die Erlösung erneut versagt geblieben war.
    Und es würde nicht lange dauern, bis sie ihren Schock überwunden hatten. „Uns bleibt nicht mehr viel Zeit", fuhr Rhodan fort. „Die Ekstase ist abgeklungen, und die Ermittler wer- den sich der fremden Spione erinnern, die sie hier entdeckt haben."
    „Falls das eine Quant der Finsternis, das uns entdeckt hat, nicht zufällig sein Wissen für sich behalten hat und mit dem Ende Twarion Urucs unter den Ereignishorizont geschleudert wurde", hielt der Roboter dagegen.
    Rhodan bedachte ihn mit einem tadelnden Blick. „Von so viel Glück auszugehen wäre fahrlässig. Oder, dumm."
    Wie zur Bestätigung seiner Worte baute Ruumaytron das Hologramm wieder auf.
    Der Terraner verfolgte mit Unbehagen, wie sich die Wolke aus Quanten zerstreute und an. schickte, zu der Flotte der Quell-Klipper zurückzukehren.
    Der Funkempfänger seines Raumhelms gab ein leises Knistern von sich, doch die Verbindung brach schon wieder zusammen, bevor sie überhaupt zustande gekommen war. Mit diesem Problem hatten sie zu kämpfen, seit sie an Bord des Klippers gekommen waren. Mittlerweile ging Rhodan jedoch nicht mehr davon aus, dass Ruumaytron ihre Kommunikation untereinander stören wollte.
    Wahrscheinlich waren die widrigen Umstände hier, so nah am Dengejaa Uveso, dafür verantwortlich.
    Einige Quanten rasten auf dem Weg zu ihren Schiffen für Rhodans Geschmack bedrohlich nahe an Ruumaytron vorbei. So viele kehrten zurück, dass der Terraner in der Holodarstellung kaum verfolgen konnte, wie sie in
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