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2370 - Die Milliardenstadt

Titel: 2370 - Die Milliardenstadt
Autoren: Unbekannt
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Zutrittssperren desaktivieren, am Terminal links von dir ..."
    Aheun antwortete nicht. Er hielt sich nicht an unsere Anweisungen. Es war zum Verrücktwerden! Hatte er den Verstand verloren? Wie wollte er wissen, was er in dieser ihm unbekannten Zentrale zu tun hatte?
    Ich schloss die Augen und erwartete, jeden Moment das Geräusch eines Strahlschusses über die Akustikübertragung zu hören. „Er hat es geschafft!", sagte Icho Tolot plötzlich. „Ich weiß nicht, wie - aber er hat sowohl die Zutrittssperren desaktiviert als auch den Primären Schaltsaal >freigeschaltet<."
     
    *
     
    „Ich tat bloß jene Handgriffe, die ich während der langen Jahre als Ordin-Priester im Sekundären Schaltsaal immer wieder geübt hatte", sagte Aheun. „Die beiden Kammern gleichen sich in mancher Hinsicht."
    Die terranischen Techniker und Wissenschaftler schwärmten in der riesigen unterirdischen Kuppel aus. Ein Wunderland eröffnete sich ihnen, 70 Meter hoch und 50 Meter im Durchmesser. Im Zentrum erhob sich jenes vier Meter breite Hufeisenpult ohne sichtbare Bedienelemente, wie ich es von der Hauptzentrale von Kharag her kannte.
    Auch das Holoabbild der beiden Galaxien Milchstraße und Andromeda war an den Wänden und der Decke zu sehen.
    Völlig unerwartet und ohne weitere Anstrengungen hatten wir unser Ziel erreicht. Dank eines Priesters, dessen Wagemut und Entschlossenheit nicht hoch genug eingeschätzt werden konnten.
    Mein Herz schlug schneller, als ich den „Trackball" berührte, mit dessen Hilfe ich eine optische Zieljustierung der lemurischen Transmitterverbindungen aktivieren konnte.
    Ohne weiter darüber nachzudenken, wagte ich die Probe aufs Exempel. Ein paar Bewegungen, ein kurzer Druck auf das frei schwebende Gerät – und die Transmitterverbindung nach Kharag färbte sich orangerot. „Wir haben Kontakt", sagte ich leise. „Kharag und Nagigal sind von nun an beidseitig miteinander verbunden."
     
    *
     
    Nach dem Triumph kam die Ernüchterung.
    Die Sonnentransmitter zum Praehl/ Gulver-Duo, zum Jiapho-Duo und zum Zhaklaan-Trio blieben in der Schaltung auf „blau". Das bedeutete, dass wir vordergründig keine Möglichkeiten besaßen, eine der Routen zur Weiterreise freizuschalten.
    Wir sind erst am Beginn!, erinnerte mich der Logiksektor. Die Techniker müssen sich mit der Bedienung der Anlagen vertraut machen, bevor ein Urteil gefällt werden kann.
    So war es. Wir mussten uns in Geduld üben; und ich musste in der Zwischenzeit jenes Versprechen wahr machen, das ich Aheun Arcalotz gegenüber ausgesprochen hatte. „Wir haben etwas gefunden", hörte ich die Stimme von Simba Ntolele. Der technische Leiter eines Nebentrupps beschäftigte sich mit den Anlagen der, sogenannten Südwestpyramide. „Um was handelt es sich?", fragte ich ohne besonderes Interesse. „Es wäre besser, wenn du dir das selbst ansiehst. Wenn sich Startac in deiner Nähe befindet, sollte er dich so rasch wie möglich hierher bringen."
    Ich suchte den Blickkontakt zum Mutanten. Er wirkte ebenso überrascht wie ich. „Gehen wir", sagte ich kurz entschlossen.
    Icho Tolot und die Techniker kamen ohne mich gut zurecht.
    Ortswechsel in Nullzeit. Startac setzte mich punktgenau neben Simba Ntolele ab.
    Offenbar hatte er ihn trotz der relativ großen Entfernung orten können. „Geht den Gang da entlang", sägte der Positronik-Spezialist. „Es ist nicht zu übersehen."
    Die Terraner hatten einfach ein Faible für Geheimnisse ... Ich tat Simba den Gefallen und fragte nicht weiter nach, was uns im Nebenraum erwartete.
    Startac begleitete mich. Nebeneinander gingen wir einen etwa 30 Meter langen, leicht gekrümmten Gang entlang.
    Der Anblick, der uns erwartete, ließ uns erstarren.
    In einer kreisrunden Halle stand eine Fülle von Maschinenelementen, die so ganz anders waren als jene, die wir von den Lemurern gewohnt waren. Die Formen wirkten seltsam verzerrt, die Bauwinkel schienen für unsere Augen falsch.
    Doch das war es nicht, was den wirklichen Unterschied zu den Anlagen ausmachte, die wir auf dieser Welt bislang gefunden hatten. Denn diese Maschinen glitzerten wie ein Regenbogen, in allen Spektralfarben! „Die Aggregate bestehen aus stabilisierter Formenergie", sagte Simba, der neben uns getreten war. „Sie sind hochkomplex ausgeformt; bedürfen keinerlei externer Energiezufuhr und sind vollständig stabil; trotz des Hyperimpedanz-Schocks."
    „Unbekannte Bauwerke eines unbekannten Volkes", sagte ich fassungslos. „Und das hier; auf
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