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2360 - Die zweite Welle

Titel: 2360 - Die zweite Welle
Autoren: Unbekannt
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und der mit schwarzen Wolken verhangene Himmel ebenso. Er sah 40 Meter hoch aufragende zylinderförmige Tribünen und wirr erscheinende .Säulen und Pylonen.
    Einen Moment lang wusste er nicht, wo er war, dann fiel es ihm wieder ein. Im Magellan-Stadion.
    Augenblicklich verspürte er wieder eine gewisse Beklemmung. Aber sie ließ sich nicht einmal annähernd mit der vergleichen, die er zuvor erlitten hatte.
    Ein stählernes Etwas schob sich vor die Tribünen, Säulen und Pylonen, und er brauchte einen Augenblick, bis er es als Medoroboter erkannte. „Du hast einen Herzinfarkt erlitten", erklang eine angenehm rauchig modulierte, eindeutig weibliche Stimme. „Wir haben dich noch auf dem Rasen des Stadions behandelt und dabei festgestellt, dass du kurz zuvor einen Stummen Infarkt überstanden hast.
    Stumme Infarkte verlaufen in der Regel ganz ohne, manchmal aber auch mit schwachen körperlichen Symptomen und werden meist erst nachträglich bemerkt.
    Die Behandlung verlief erfolgreich, Folgen und Spätfolgen wurden schon vor Ort durch einen mikroinvasiven Eingriff und gezielte Medikation ausgeschlossen. Du bist völlig wiederhergestellt. Trotzdem werden wir dir zur eventuellen Weiterbehandlung beim Mediker deines Vertrauens einen Bericht zukommen lassen. Dafür benötigen wir einige persönliche Angaben. Zuerst deinen Namen ..."
    „Carapol", murmelte er. „Dr. Baldwin Carapol."
    „Bestätigt. Deine Adresse beziehungsweise Identifikationsnummer deines Allzweckanschlusses wird nun auf..."
    „Zieh Leine!" Er versuchte aufzustehen, und zu seiner Überraschung gelang es ihm, zwar mit weichen Knien, aber im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, wie er hoffte.
    Der Hyperphysiker sah sich um. Seine Wahrnehmung war wieder völlig normal, und im Magellan-Stadion war Ruhe eingekehrt. Blockweise vollzog sich der Schichtwechsel der Globisten im Stadion, als wäre nichts Außergewöhnliches geschehen.
    Er atmete tief durch und fragte sich, was er vor dem zweiten Infarkt erlebt und gesehen hatte. Und welche Wahrnehmungen weniger stabile Naturen als er gehabt hatten.
    Mit dem nächsten Atemzug korrigierte er sich. Es stand keineswegs fest, dass er zu den stabileren gehörte.
    Und nun?, dachte er. Soll ich einfach nach Hause oder wieder zur Arbeit gehen und so tun, als wäre nichts geschehen? Es war etwas geschehen, und er fragte sich, wie lange er brauchen würde, um darüber hinwegzukommen.
    Er befürchtete, dass er etwas verloren und unschlüssig dastand, während er überlegte, was er nun tun sollte. Seinen Arzt aufsuchen? Sich bei Malcolm S. Daellian melden?
    Vielleicht, dachte er. Aber nicht, um mit ihm über die Salkrit-Resonatoren zu sprechen. Zumindest nicht sofort. Er brauchte Antworten, und der Minister und sein Vorgesetzter konnte sie ihm verschaffen. Er hatte Rhodan ja ausdrücklich davor gewarnt, dass es bei dem Einsatz der Resonatoren zu unerwünschten pararealen Begleiterscheinungen kommen könnte.
    Aber ... hatte jeder Globist, jeder Bewohner. des Solsystems eine andere Pararealität erlebt oder alle ein und dieselbe? Mussten sie damit rechnen, dass es bei einem weiteren Beschuss durch TRAITOR zu denselben oder ähnlichen Phänomenen kommen konnte? Gab es Parameter, mit deren Hilfe sie Vorhersagen darüber treffen konnten? Und war es möglich, diese Begleiterscheinungen in Zukunft zu vermeiden?
    Fragen über Fragen und - noch - keine Antworten.
    Aber wir werden daran arbeiten, dachte er.
    Im Augenblick freute er sich allerdings nur, dass er noch lebte.
    Als er langsam zum Eingang der Katakomben ging, bildete sich hoch über dem Anstoßpunkt ein Holokubus. Ein riesiges Konterfei des Terranischen Residenten sah ihm direkt in die Augen.
    Ihm und 50.000 anderen Globisten. „Wir haben gerade einen weiteren Angriff der Terminalen Kolonne überstanden", sagte Rhodan. Carapol bezweifelte nicht, dass diese Rede nicht nur hier im Magellan-Stadion, sondern zeitgleich auf ganz Terra übertragen würde. „TRAITOR hat mit den technologischen Möglichkeiten der zweiten Welle angegriffen - und wiederum eine Niederlage erlitten! Nach einer Stunde hat die Kolonne das Dauerfeuer abgebrochen, und der TERRANOVA-Schirm hat abermals standgehalten!
    Das haben wir in erster Linie den Salkrit-Resonatoren zu verdanken, die sich allerorten bewährt haben.
    Dabei ist es zu bislang ungeklärten psychedelischen Effekten gekommen, die durchaus geeignet sind, die Bewohner des Solsystems zu verunsichern, und die vermutlich uns allen merkwürdige
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