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2360 - Die zweite Welle

Titel: 2360 - Die zweite Welle
Autoren: Unbekannt
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Sprache aus Ultraschall-Lauten", meldete der Oberstleutnant. „Die Positronik arbeitet ..."
    Hier stimmt etwas wirklich nicht ..., dachte Rhodan. Er betrachtete die glänzende, lederartige Haut des Wesens, soweit er sie unter einer schlichten grauen Uniform sehen konnte, und glaubte, dicke Speckpolster darunter erahnen zu können.
    Das ist unmöglich.
    Das Wesen kam ihm bekannt vor, aber das konnte doch nicht sein! War das etwa ein ...
    Als sie damals, nach der Gründung der Dritten Macht, zum ersten Mal zur Venus geflogen waren, hatte sein ältester Freund und der heutige Verteidigungsminister Reginald Bull gleich bei seinem ersten Erkundungsausflug eine Spezies von robbenähnlichen Wesen entdeckt. Sie hatten eins der Wesen gefangen.
    Dank eines Translators hatten sie sich mit der Robbe verständigen können. Das Wesen hatte in seinen Entführern Gottheiten vermutet und darum gebeten, wieder ins Wasser zurückkehren zu dürfen.
    Die auf der Venus befindliche Großpositronik der Arkoniden hatte die Geschöpfe damals als Kundschafter eingesetzt. Damals hatten die etwa einen Meter großen Robben mit Kiemen geatmet, aber an Land ihren Sauerstoff auch eine Zeit lang mit Lungen aufnehmen können. Sie waren zwar in der Lage gewesen, abstrakte Begriffe und Ideen zu verstehen, und hatten auf Ultraschallbasis kommuniziert, doch ihre Intelligenz war nicht vollständig ausgeprägt gewesen.
    Halbintelligent, so lautete die Definition für die Ureinwohner des zweiten Planeten, die in der Nähe der Positronik gelebt hatten, und daran hatte sich auch im Verlauf von drei Jahrtausenden nichts geändert: Wenn Rhodan sich recht entsann, waren sie eigentlich keine Robben gewesen, sondern eine Spezies von Lungenatmer-Fischen, deren Körperbau jedoch dem irdischer Meeressäuger ähnelte.
    Gara-Shaly'ud, fiel es ihm wieder ein. Die Venuswesen bezeichneten sich selbst als Gara-Shaly'ud, was so viel wie Die Zweiten, deren Exil begann bedeutete.
    Auffällig war ihre große Ähnlichkeit sowohl mit den Solmothen als auch den Schota-Magathe, wobei die letztgenannten Völker deutlich größer als die Gara-Shaly'ud waren.
    Nachdem die Menschheit ins All vorgestoßen war, hatten die Gara-Shaly'ud darum gebeten, einen eigenen Planeten für sich erhalten zu dürfen; bereits im 21.
    Jahrhundert alter Zeitrechnung waren sie auf die Wasserwelt Miramar umgesiedelt worden. Und seither hatte sich der Kontakt zwischen Menschen und Gara-Shaly'ud auf extrem seltene Besuche beschränkt. „Pinnip Edia Ned", erklang es endlich aus dem Akustikfeld des Holos, „De-Keon'athor des Flottenzentralkommandos, Kommandant der CAYCON, Flaggschiff des zwölften Breheb 'cooi-Geschwaders.
    Sie befinden sich auf dem Territorium des Großen Imperiums. Das Tai Ark'Tussan wird weder eine Verletzung seines Gebiets noch eine Besatzung des Larsaf-Systems hinnehmen."
    Rhodan schaltete blitzschnell. „Mein Leben für Arkon", sagte er, während die Gedanken durch seinen Kopf schossen.
    Falls wirklich eine Pararealität über das Solsystem hereinbrach, musste er so schnell wie möglich feststellen lassen, welche Auswirkungen sich dadurch ergeben würden. War das alles nur der Hauch einer Phantasie, der im nächsten Augenblick wieder verwehen würde? Oder waren die Folgen unabsehbar?
    Anders gefragt ... würde es bleibende Schäden geben, wenn das zwölfte Breheb'cooi-Geschwader das Feuer auf PRAETORIA eröffnete?
    Rhodan bemerkte, dass Edia Ned bei diesem klassischen arkonidischen Gruß die spitze Schnauze rümpfte. „Rhodan da Gonozal", fügte er schnell hinzu. „Ich kann Ihnen meinen Rang nicht nennen, aber die Augen des Imperators sind überall und sehen auch hier nach dem Rechten."
    Ein hilfloser Bluff, aber er schien zu funktionieren. Mit etwas Glück sah das Robbenwesen in ihm wirklich die Celis des Imperiums, einen Celista oder Angehörigen der Tu-Gol-Cel oder Tu-Ra-Cel oder wie auch immer die Geheimdienste Arkons in dieser Pararealität auch hießen. „Sie haben selbstverständlich die gültigen imperialen Kodes parat?"
    „Natürlich." Rhodan kniff die Augen zusammen. Täuschte er sich, oder wurde das Hologramm unscharf und flackerte leicht? Eine Störung der Verbindung, oder löste sich diese Pararealität schon wieder auf, kaum dass sie sich etabliert hatte? Er konnte es nur hoffen. „Sie aber auch, De-Keon’athor?"
    Das Robbenwesen schien nach Luft zu schnappen und öffnete kurz die Schnauze, sagte aber nichts. Offenbar zeigte der Bluff Wirkung. Wenn der
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