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2360 - Die zweite Welle

Titel: 2360 - Die zweite Welle
Autoren: Unbekannt
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gefunden, wie sie einen Anfang genommen hatte?
    In diesem Fall war sie lediglich durch eine andere ersetzt worden. Das aus einer schwarzen Schneeflocke entstandene Raumschiff war 800 Meter lang und 700 breit, dunkelviolett gefärbt und erinnerte ihn an einen gigantischen irdischen Rochen. Von seinem hochgewölbten Bug zog sich bis zum Heck, das in einen Schwalbenschwanz auslief, ein anfangs 35 Meter hoher und sich nach hinten allmählich verjüngender Grat. „Das unbekannte Raumschiff ändert die Richtung", meldete Oberstleutnant Pasteur mit mühsam beherrschter Stimme. „Hochrechnungen liegen vor. Eindeutig Angriffskurs auf PRAETORIA."
    So mächtig der autark flugfähige LFT-Multifunktions-Stützpunkt, teilbar in Omni-Ultraschlachtschiffe für multiplen Einsatz, auch sein mochte, Rhodan fragte sich, ob er einem Angriff des Rochenschiffs gewachsen sein mochte. „Holo- oder Funkverbindung!", befahl er. „Versucht es auf allen Frequenzen!
    Beginnt die Standard-Kontaktaufnahme mit folgendem Satz: Trokans neue Heimat begrüßt die Freunde von der Großen Leere!"
     
    *
     
    Das Rochenschiff blieb in Bewegung, flog irrwitzige Manöver, um sich ja nicht für die Bordgeschütze als fassbar zu erweisen.
    Schweiß perlte auf Rhodans Stirn, aber er schrieb seine unnatürliche Transpiration keineswegs der Angst zu, so begründet sie auch sein mochte, sondern den unnatürlichen Umständen. Fast hatte er den Eindruck, dass er einer Art Strangeness unterlag, die sein Denk- und Leistungsvermögen zwar nicht entscheidend, aber doch spürbar behinderte.
    Es dauerte eine halbe Ewigkeit - eigentlich keine halbe Minute -, bis die Kommandantin des Rochenschiffs auf den Versuch einer Kontaktaufnahme reagierte.
    So irrwitzig diese offensichtlichen Pararealitäten auch sein mochten, ihnen haftete doch eine gewisse Regelmäßigkeit und innere Logik an, und Rhodan bezweifelte nicht, dass er auch die Kommandantin dieses Schiffes kennen würde, genau wie das Schiff selbst.
    Der Resident behielt recht. Niemals würde er dieses kantige, aber ausdrucksstarke Gesicht mit dem vorgewölbten Kinn und dem ausladenden Unterkiefer vergessen.
    Die Winkel des breiten Mundes waren nach unten gezogen, die Unterlippe stand vor. Die flache Nase flankierten zwei gelbe, unter haarlosen Brauenwülsten tief in knochigen Höhlen liegende Augen mit violetten Pupillen. Das schwarze Haupthaar war in zahllose schulterlange Zöpfchen geflochten, und ihr Kopf saß auf einem aus verschlungenen Muskelbündeln bestehenden Hals. „Eigentlich interessiert ihr mich ja gar nicht", sagte sie. Diesmal gab es keine Translator-Verzögerung wie bei der Venusrobbe. Die Technik dieses Volkes aus einer Pararealität war offensichtlich deutlich höher entwickelt als die des Fremdvolk-Geschwaders aus einer anderen. „Eigentlich interessiert mich der vierte Planet eures lächerlichen Systems, der einige interessante Eigenarten aufweist.
    Aber ihr scheint mich und meine Heimat zu kennen, obwohl das eigentlich unmöglich ist, und das erweckt meine Neugier."
    Rhodan fragte sich, ob das Rochenschiff imstande sein würde, PRAETORIA zu gefährden. Aber im Prinzip machte er sich etwas vor. Gab es einen Zweifel daran? Er kannte diese Frau! „Wir sind gern bereit, all deine Fragen über diesen vierten Planeten erschöpfend zu beantworten. Ich lade dich ein, an Bord unseres Schiffes zu kommen."
    „Das wäre langweilig", sagte sie. „Viel interessanter ist es doch, euch aus dem Weg zu räumen und selbst herauszufinden, was es mit diesem Rätsel auf sich hat."
    „Aber nur", fuhr Rhodan fort, „wenn du mir versprichst, deiner Kopfsammlung kein weiteres Exponat hinzuzufügen, solange du unser Gast bist."
    Nun hatte er ihr Interesse geweckt. „Woher kennst du mich?", fragte sie.
    Das ist nicht wirklich. Es kann nicht wirklich sein. Eine Pararealität, die auf die unsere einstürmt. „Kennst du mich etwa nicht?"
    „Meine Geduld ist begrenzt. Ich gebe dir" - eine kurze Verzögerung, der Translator musste ein längst archiviertes Umrechnungsprogramm aufrufen - „achtzehneinhalb Sekunden Zeit für eine befriedigende Erklärung. Danach werde ich euch aus dem Weltraum entfernen und meine Untersuchungen aufnehmen."
    Aus dem All pusten, dachte Rhodan.
    Translatoren hatte manchmal Schwierigkeiten mit der Umgangssprache. „Tue nichts, was du später bereust. Ich kann dir mehr Fragen beantworten, als Trokan dir Rätsel aufgibt."
    Diesmal erfolgte keine Verzögerung. „Zwölfdreiviertel
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