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2335 - Das Geheimnis der Enthonen

Titel: 2335 - Das Geheimnis der Enthonen
Autoren: Unbekannt
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die Ortung per Ultraschall. „Mag sein, sage ich abermals, dass die Kosmokraten ihrerseits eingreifen werden.
    Es wäre nur logisch, und wir dürfen deshalb wohl davon ausgehen, dass sie versuchen werden, die Negasphäre zu verhindern. Dafür gibt es, nebenbei bemerkt, bereits Anzeichen. Mag sein, dass die kosmischen Ordnungsmächte auf lange - auf sehr, sehr lange - Sicht den Kampf sogar für sich entscheiden werden. Mag sein."
    Der Para-Charismat setzte eine Kunstpause. Übrigens machte er bei dieser Ansprache keinen Gebrauch von seiner Psi-Fähigkeit. Das wäre gegenüber der Versammlung der Friedensfahrer unstatthaft gewesen. „Aber bis dahin", rief er, die kurzen Arme mit den viergliedrigen Händen erhoben, „wird es mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit für Hangay, die Milchstraße und die übrigen Galaxien der betreffenden Mächtigkeitsballung zu spät sein. Weil sie schon lange - sehr lange - vorher, nämlich schon jetzt zu Bastionen des Chaos ausgebaut werden!"
    Betroffenes Schweigen herrschte im Palais Ellega. Niemand rührte sich. Man hätte den sprichwörtlichen Nanochip fallen hören können, hätte Auludbirst nicht so lautstark ... nun, sagen wir: geschnauft.
    Abschließend stellte Chyndor klar, dass die Gruppe der um Hangay tätigen Friedensfahrer bisher von den TRAITOR-Truppen nicht bemerkt worden war.
    Auch hatte sie sich, getreu der Doktrin, aufs Beobachten beschränkt und nicht den geringsten Versuch unternommen, Aktivitäten gegen die Terminale Kolonne zu unternehmen.
    Diese Aussagen fanden den Beifall fast aller Versammelten.
     
    *
     
    Der Revisor kennt Chyndor gut. Wie auch nicht?
    Praktisch jeder kennt Chyndor. Über kaum einen anderen Friedensfahrer wird so viel gemunkelt.
    Nach überall hin unterhalte er Kontakte, sagt man. Er verfüge über Helfer und ein legendäres Netz von Mitarbeitern in den unterschiedlichsten Galaxien, bis in die entlegensten Gegenden der Universalen Schneise. Als scharfer, manchmal eiskalter Denker setze er seine Mittel und Verbindungen im Interesse des Friedens und im Engagement für das Leben äußerst zielbewusst, resolut, und konsequent ein.
    Soll heißen: Er steht im Ruch einer gewissen Rücksichtslosigkeit.
    Der Revisor weiß es besser.
    Aber weiß er es gut genug?
     
    *
     
    Chyndor deutete eine Verbeugung an, verließ das Podest und ging wieder an seinen Platz in einer der vorderen Reihen.
    Ich beugte mich zu Alaska hinüber und flüsterte, peinlich darauf bedacht, mit der Maske nicht in Berührung zu kommen: „Wie schätzt du die allgemeine Stimmung ein?"
    Er zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht."
    „Chyndor hat sicherlich Eindruck hinterlassen. Aber er hat keine Forderung erhoben."
    „Taktik. Das muss jemand anders tun. Der nicht seinem Freundeskreis zugerechnet wird."
    Ich verstand. „Weil es sonst so empfunden oder dargestellt werden könnte, dass die ganze Problematik bloß sein subjektives, ureigenstes, quasi privates Anliegen sei."
    „Ja."
    „Wirst du ebenfalls das Wort ergreifen?"
    Saedelaere schüttelte den Kopf; als hätte ich einen Fisch gefragt, ob er vorhabe, einen Looping zu fliegen.
    Nach dem Para-Charismaten referierten andere Friedensfahrer die Ergebnisse ihrer jeweiligen Ermittlungen. Die meisten von ihnen hatte ich nie zuvor gesehen.
    Ob und welche Reaktionen die Ordnungsmächte vorbereiteten, war niemandem bekannt; zumindest sprach niemand dieses Thema an. Gleiches galt für den Zeitpunkt einer möglichen Intervention. Fest stand lediglich, dass es seit Jahren in den Galaxien Erranternohre und Norgan-Tur zu „vermehrten Sichtungen kosmokratischer Verbände" kam.
    Neben etlichen der charakteristischen kobaltblauen Walzenschiffe waren sogar drei Kosmische Fabriken erspäht worden!
    Offen blieb ferner, inwieweit das von den Pangalaktischen Statistikern angekündigte Erlöschen der Materiequelle GOURDEL eine Rolle spielte. Die ehemaligen Cynos hatten das Eintreten dieses mit „elementar" nur mangelhaft umschriebenen Ereignisses für die allernächste Zukunft vorhergesagt - was immer für solche Wesen „allernächste Zukunft" bedeuten mochte.
    Mehrere Rednerinnen und Redner gaben zu bedenken, dass sich in Erranternohre auch die Materiesenke JARMITHARA befand. Diese war dort seinerzeit von den Chaotarchen „stationiert" worden als Gegengewicht zu GOURDEL.
    Unzweifelhaft handelte es sich um einen wichtigen Schauplatz der Auseinandersetzung zwischen den kosmischen Antagonisten, ergo um einen Krisenherd, dessen Bedeutung noch
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