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2335 - Das Geheimnis der Enthonen

Titel: 2335 - Das Geheimnis der Enthonen
Autoren: Unbekannt
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Fairness, aber auch der Vernunft. Die Herwaitt würden den Ausgang eines manipulierten Kampfes nicht akzeptieren.
    Mir war also durchaus etwas mulmig zumute, als ich, nur mit meiner Lederjacke über der leichten Raumkombi bekleidet, aus der THEREME stieg.
     
    *
     
    Bei einem „klassischen" Sk'itörin wurde jeder der beiden Duellanten von zwei Mitstreitern unterstützt.
    Selbstverständlich trat für unsere Seite Polm Ombar als Hauptkämpfer an; der zwei Meter zwanzig große, grauhäutige Hüne stand im Ruf der Unbesiegbarkeit.
    Das Modul und ich stellten die Sekundanten dar, von denen allerdings sehr wohl erwartet wurde, dass sie aktiv eingriffen.
    Analog zur Vorgehensweise der Herwaitt-Bodentruppen kamen beim Sk'itörin auch Roboter und Tiere zum Einsatz. Jedoch waren Schutzschirme, Schusswaffen, Granaten und dergleichen verpönt.
    Wir nahmen Aufstellung. Polm trug seine Hellebarde und den halbtransparenten Anzug, in welchen TrockeneisPatronen eingearbeitet waren, zur kurzzeitigen Abkühlung bei drohender Überhitzung.
    Das Modul schob auf einer Schwebe-Plattform eine Art Korbnetz vor sich her.
    Darin befanden sich zahlreiche faustgroße, teigig aussehende Bälle. Ich hatte die Halfter mit meinen Dwarmaris umgeschnallt und, für alle Fälle, eine Keule eingesteckt. „Das ist alles, was ihr aufzubieten habt?", höhnte Erstbeißer.
    Der Hordenführer überragte Polm noch um einen halben Meter. Er erinnerte an einen Gorilla mit drei künstlichen Facettenaugen, der sich auf einen gut vier Meter langen, stählernen, wie eine Spiralfeder zusammengerollten Schwanz stützte. Die scharfe Klinge an der Spitze stellte wohl seine gefährlichste Nahkampfwaffe dar. „Ja", antwortete Ombar. „Sieht nicht überwältigend aus, ist es aber", ergänzte heiter die SynthoStimme des Moduls.
    Ich hätte seine Zuversicht gern geteilt.
    Doch beim Anblick dessen, was die Sekundanten des Hordenführers aufboten, drohten meine Knie weich zu werden.
    Zur Linken Erstbeißers scharten sich zehn Roboter, je etwa eineinhalb Meter lange, sechsbeinige Skorpione mit nach oben gekrümmten Schwänzen, deren Stacheln verdächtig locker zu sitzen schienen. Wie Wurfmesser, die mit großer Wucht geschleudert werden konnten ... Je ein Arm endete in einer Schere aus Doppelklingen-Schwertern, der andere in einer rasend schnell rotierenden Trennscheibe. Die Dinger erweckten die nicht sehr angenehme Vorstellung, durch ein Menschenbein wie durch Butter zu schneiden.
    Ein elfter, etwas kleinerer Skorpion, bei dem Reste biologischer Körpersubstanz erkennbar waren, koordinierte die Roboter; aus seinem hornigen Kopf ragten kurze Funkantennen auf.
    Rechts vom Hordenführer drängten sich, schnaubend vor Mordlust, neun Raubechsen, keine davon unter vier Meter groß. Als hätten ihre Klauen und Gebisse noch nicht gereicht, strotzten sie auch noch vor kybernetischen Verstärkungen. Bei welcher Echse es sich um den Sekundanten handelte, konnte ich auf die Schnelle nicht ausmachen. „Genug gegafft?", brüllte Erstbeißer. „Dann los!"
    Das Sk'itörin begann.
     
    *
     
    Die Echsen und Stahlskorpione stürmten durch die Arena auf uns zu.
    Im Prinzip waren unsere Aufgaben klar verteilt. Das Modul sollte die Roboter ausschalten, ich die blutdürstigen Viecher.
    Aber ich hatte meine telepathischen Fühler kaum nach ihnen ausgestreckt, da waren sie schon heran. Dass zu diesem Zeitpunkt bereits zwei der von den Skorpionen abgeschossenen Stachelmesser in den Panzerschichten meiner Jacke steckten, erleichterte mir die Konzentration auch nicht unbedingt.
    Polm Ombar warf sich für mich in die Bresche, verschaffte mir mit den Stromschlägen seiner Hellebarde wenigstens einige wertvolle Sekunden mehr. Gelobt sei die harte Paragetha-Ausbildung, die mir half, trotz der aufkeimenden Panik Nerven und Ruhe zu bewahren!
    Aus den Augenwinkeln sah ich, dass die weichen Bälle des Moduls beinahe spielerisch den Skorpionen entgegen hüpften. Der erste, der einen Roboter berührte, zerschmolz dabei wie ein Klumpen Schnee auf einer glühheißen Platte. Mehr schien nicht zu passieren.
    Inzwischen war es mir gelungen, eine Instinkt-Verbindung zu drei der Echsen aufzubauen. Gerade noch rechtzeitig, bevor die vorderste ihren mächtigen Kiefer um Polms Kopf schließen konnte, bekam ich sie unter Kontrolle.
    Unvermittelt musste ich an meinen lieben Freund Mal Detair denken. Dem Tierheiler hätte es wahrscheinlich das Herz gebrochen, hätte er mit ansehen müssen, was ich als Nächstes
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