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2329 - Gestrandet in Hangay

Titel: 2329 - Gestrandet in Hangay
Autoren: Unbekannt
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Ruhe forderte. „Nur einer redet!", herrschte er die Männer an. „Was ist geschehen?"
    „Ein Lager mit Heizmitteln wurde aufgebrochen."
    „Die Karaponiden haben es ausgeräumt."
    „Wo?"
    „Am östlichen Stadtrand, zwischen dem Zugangsschacht zur elften Plantage und ..."
    „Ich weiß, wo das Lager liegt!", unterbrach der Erste Bürger. „Hat es Verletzte gegeben?"
    „Von uns war niemand da. Aber die Karaponiden ..."
    Wieder schnitt Ron-Sha-R'itt dem Sprecher das Wort ab. „Gibt es Spuren, Hinweise auf die Täter?"
    „Niemand sonst kann das getan haben.
    Wenn in der Wachstation des Imperiums ebenfalls alles ausgefallen ist, sind ihre Energiespeicher tot, die syntronischen Steuerelemente unbrauchbar. Die Kälte wird in den Kuppeln allmählich bedrohlich werden."
    „Ich bedauere das sehr", Ron-Sha-R'itt wandte sich an Tekener und den Haluter, „aber ich muss mich um den Vorfall kümmern. Keinesfalls können wir dulden, dass die Karaponiden nach U'Hartu kommen. Heute stehlen sie Brennstoffe, morgen richten sie vielleicht wieder ihre Waffen gegen Graukartanin, und ..."
    Tekener packte blitzschnell zu und hielt den Hohen Mann am Arm zurück. Ron-Sha-R'itt funkelte ihn ungläubig an. „Das ist die Gelegenheit für dich, die Karaponiden auf eure Seite zu ziehen. Hilf ihnen, mach sie damit zu euren Freunden."
    „Das verstehst du nicht!", fauchte der Kartanin. „Ich denke nicht daran, den ersten Schritt zu tun. Auch wenn es nie ausgesprochen wurde, die Karaponiden kamen auf unsere Welt, um uns zu unterwerfen und uns in ihrem Krieg zu opfern. Sie können auf den Knien kriechen und uns um Beistand bitten, dann werden wir sehen. Aber niemals werden wir auf sie zugehen, als wären wir diejenigen, die um Gnade betteln müssen."
    „Eine bessere Gelegenheit, den Konflikt unblutig beizulegen, wird es nicht geben."
    „Du bist kein Kartanin, Ronald Tekener, du stammst nicht einmal aus Hangay.
    Sonst wüsstest du, dass unter anderem die Karaponiden unsägliches Leid gebracht haben. Sie sind der Grund, weshalb unsere Kolonie auf Ultrablau entstand. Wir können ihnen nicht vergeben, und schon gar nicht werden wir sie wie Freunde behandeln. Entweder sie unterwerfen sich, oder sie erfrieren. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen."
     
    6.
     
    „Du hast offensichtlich vor, die SOL auszuschlachten?"
    Trotz ihres feinen Gehörs hatte Dao-Lin-H'ay den Smiler nicht kommen hören, zu beschäftigt war sie mit den Verladearbeiten. Die Mom'Serimer arbeiteten beinahe ebenso unermüdlich wie die Roboter. „Vorsicht mit den Impulswandlern!", warnte sie noch, bevor sie sich umwandte. „Die Kontakte liegen blank - schäumt sie separat ein!"
    Tekener stand in dem schmalen Seitenkorridor, der von den Kleinteilmagazinen in das Positroniklager führte. Mit einem schnellen Rundblick informierte er sich über den Stand der Arbeiten. „In deiner Feststellung schwingt Zynismus mit", erkannte die Kartanin. „Oder täusche ich mich?"
    „Von Fee weiß ich, dass ich dich sehr wahrscheinlich hier finde", sagte der Smiler, ohne auf die Frage einzugehen. „Dein neuer Freund braucht diese Positroniken?"
    Dao-Lin-H'ays Pupillen verengten sich jäh, und sie wandte sich wieder ihren Helfern zu. „Du sprichst von Ron-Sha-R'itt?", erkundigte sie sich, halb über die Schulter zurück. „Von wem sonst."
    „Langsam, Leute!" Dao-Lin machte mit beiden Händen eine Geste, als wolle sie den Eifer der Mom'Serimer tatsächlich dämpfen. „Die Vernetzungsschaltungen sind witterungsempfindlich. Ihr wisst, wie kalt es draußen ist."
    „Minus achtundzwanzig Grad Celsius", bemerkte Tekener. „Also überdeckt alles mit Thermo-Isolation." Die Kartanin wandte sich wieder an Tekener. „Es geht nicht um Ron.
    Er ist zufällig der Hohe Mann des Planeten und damit der Ansprechpartner für uns. Es geht darum, dass die Graukartanin schnell wieder für sich selbst Verantwortung tragen wollen und müssen."
    „Weil sie uns nur dann eine Hilfe sein können, wenn sie auf eigenen Füßen stehen?"
    „Genau so sehe ich das." Dao-Lin-H'ay blickte ihren Gefährten ernst an, ihre Mundwinkel zuckten nervös. „Die Graukartanin und wir werden gegenseitig aufeinander angewiesen sein. Umso mehr, je länger die SOL auf Ultrablau bleiben muss."
    „Und du bleibst heute Nacht an Bord?"
    Als er die Frage stellte, achtete Ronald Tekener auf jede Reaktion seiner Gefährtin. Dao atmete nur tief ein und warf einen flüchtigen Blick auf die Zeitanzeige. „Es ist nach dreiundzwanzig Uhr,
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