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2329 - Gestrandet in Hangay

Titel: 2329 - Gestrandet in Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Gesicht. Auch wenn er es vermied, diese Forderung zu stellen, er hatte offensichtlich daran gedacht, denn dass er nicht widersprach, war eindeutig. „Die erhöhte Hyperimpedanz hat uns alle getroffen, ohne Ausnahme", erinnerte Blo Rakane geduldig. „Ihre Stadt war so gut wie tot, Ron-Sha-R'itt. Unser Raumschiff musste notlanden, weil sich die Ausfälle wichtiger Systeme potenzierten. Seitdem verfügen wir nicht mehr über die Möglichkeit, überlichtschnell Distanzen zu überbrücken; die Schutzschirme, die wir noch aufbauen können, sind ein müder Abklatsch dessen, was bis vor kurzem an Abwehrkapazität möglich war; unsere Waffensysteme sind ebenfalls entscheidend geschwächt. Das gilt genauso für die Karaponiden. Gehen Sie davon aus, dass der Hyperfunk der Wachstation lahm gelegt wurde und dass die Wachen selbst Ultrablau nicht mehr verlassen können, weil kein Raumschiff kommen wird, um sie oder die Container abzuholen."
    „Ihre Energieversorgung dürfte demnach ebenfalls zusammengebrochen sein", stellte der Graukartanin fest. „Wenn wir schon von der Wachstation reden", warf Dao-Lin-H'ay ein, „die SOL wäre ohnehin auf Ultrablau gelandet."
    „Wegen der Karaponiden?" Ron-Sha-R'itt war sichtlich überrascht. „Es geht um eine andere Station", erklärte Tekener. „Um eine Basis oder wenigstens die Orter-Station eines fremden Volkes.
    Sie befindet sich vermutlich seit sehr langer Zeit auf diesem Planeten."
    Der Graukartanin leckte sich über die Lippen. „Diese Station kann nur errichtet worden sein, bevor unsere Ahnen Ultrablau erreichten."
    „Vor einem Vielfachen dieser Zeitspanne", bestätigte der Smiler. „Dass wir sie finden, könnte von enormer Bedeutung sein, möglicherweise existenziell für Hangay und die umliegenden Galaxien."
    Ron-Sha-R'itt verzog das Gesicht und schüttelte sich. Deutlicher konnte er kaum zum Ausdruck bringen, was er von dieser vermeintlichen Übertreibung hielt. „Ronald Tekener sagt die Wahrheit", versicherte Dao-Lin-H'ay. „Es ist von enormer Wichtigkeit, dass wir alles erfahren, was über diese uralte Anlage bekannt ist."
    Der Graukartanin musterte Dao, Tekener und den Haluter der Reihe nach.
    Minutenlang schwieg er. „Nein", sagte er endlich, „uns ist nichts bekannt. Und falls eine solche Station existierte, hätten die Karaponiden sie aufgespürt."
    „Die Anlage kann versteckt sein, tief in die Planetenkruste eingegraben. Gibt es Informationen über subplanetare Höhlensysteme? Gebirgsstöcke bilden ebenfalls einen natürlichen Ortungsschutz."
    „Fay-Vani-D'au!", überlegte der Hohe Mann von Ultrablau. „Ja, die Entdeckerin könnte mehr darüber wissen."
    „Wo finden wir diese Frau?"
    Eine unschlüssige Geste beantwortete die Frage, wenngleich keineswegs so, wie Tekener das erhofft hatte. „Fay-Vani-D'au lebt mal hier, mal da", erklärte Ron-Sha-R'itt. „Sie ist immer irgendwo unterwegs. Ich entsinne mich, dass sie auf einer ihrer Reisen eine subplanetare Station entdeckt hat, auf dem unbewohnten Südpol-Kontinent Vaccao.
    Aber das war belanglos und für niemanden von Interesse. Die Station muss leer gewesen sein, keine Maschinen, keine Hinweise auf ihre Erbauer, einfach nichts."
    „Gibt es darüber Aufzeichnungen?"
    Tekener dachte an Sonnenlicht-18, an das Material, das wie hellrot milchiges Glas gewirkt hatte. Ein einziger derartiger Hinweis, auf einen Datenspeicher gesprochen oder nur skizziert, und er hätte gewusst, dass er sich auf der richtigen Spur befand. „Unterlagen - vielleicht", antwortete der Graukartanin gedehnt. „Aber wenn, dann befinden sie sich im Schneemobil der Entdeckerin und nirgendwo sonst. Fay-Vani-D'au haust in ihrem Fahrzeug. Aber wo sie sich derzeit aufhält, das weiß niemand. Zumal nicht einmal mehr eine Funkverbindung möglich ist. Andererseits bin ich überzeugt davon, dass Fay sogar einen kompletten Energieausfall in ihrem Schneemobil überleben würde. Sie wird früher oder später nach U'Hartu zurückkehren."
    „Wann?"
    Ron-Sha-R'itt lachte verhalten. „In einem Monat ... In einem Jahr, mag sein, dass sie sogar zwei Jahre braucht ..."
    Lärm hallte von draußen herein. Eine Vielzahl von Stimmen war zu vernehmen, doch sie blieben unverständlich.
    Augenblicke später wurde die Tür aufgerissen...
     
    *
     
    „Die Karaponiden!", riefen die Kartanin, die aufgeregt in den kleinen Versammlungssaal stürmten. „Sie sind in U'Hartu!"
    „Wir wurden überfallen!"
    Alle redeten durcheinander - bis Ron-Sha-R'itt lautstark

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