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2299 - Ahandaba

Titel: 2299 - Ahandaba
Autoren: Unbekannt
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zusammengefunden hatten, wusste, was Zephyda für den Sternenozean getan hatte, genau wie die Millionen oder Milliarden Teilnehmer der Karawane an Bord der anderen Schiffe, die in diesem Augenblick die Übertragung der Weihe auf Holos verfolgten.
    Mit zwei, drei Flügelschlägen verließ der Schmetterling die Krone des Baums. Mit fünf, sechs weiteren wurde er größer, bis er Zephyda umhüllen konnte. Sie versank in der Fülle von ineinander verschlungenen Spiralen auf seinen Schwingen, und die Zeit stand für sie still.
    Sie spürte den Koridecc, empfand angesichts seiner Aura ehrfürchtige Bescheidenheit. Er tastete in ihrem Geist, doch die Prüfung war nicht unangenehm. Sie musste sich dem Koridecc nicht offenbaren.
    Es kam ihr vor wie eine Ewigkeit, doch wahrscheinlich waren kaum ein paar Minuten vergangen, als Zephyda plötzlich in einem kalten Licht erglühte. Sie schloss die Augen, doch das Licht blieb. Es kam aus ihrem Inneren, war eins mit ihr.
    Und in diesem Augenblick spürte jedes Wesen an Bord der 5000 riesigen Archen, der 120.000 Bionischen Kreuzer, der sechs Kybb-Titanen einen psionischen Pulsschlag, der sich über eine Distanz von 50 Lichtjahren ausdehnte, bevor er dann langsam verebbte.
    Eine neue Schutzherrin war geweiht, um die Karawane zum Ahandaba zu führen. Vielleicht nicht ganz bis dorthin, aber zumindest ein Stück weit des Weges.
    Doch was spielte das schon für eine Rolle?
    Denn der Weg war das Ziel.
     
    12.
     
    Die Friedensfahrer
    Parrakh
    16. Juli 1337 NGZ
     
    Kantiran lächelte.
    Der junge Motana namens Dalkem sah wirklich gut aus, soweit er es erkennen konnte. Die Bilder in seinem Kopf wurden immer undeutlicher, verschwommener, und manchmal glaubte er, nur noch graue Schemen zu sehen.
    Und Dalkem war nicht dumm. Ganz im Gegenteil. Er hatte einen jungenhaften Charme und ein gewisses Charisma. Er war auch nicht falsch. Manchmal erahnte Kantiran seine Gedanken, und sie waren ohne Fehl und Tadel.
    Ein wahrer Ritter, dachte er ironisch. Nur die weiße Rüstung fehlt.
    Kantiran lächelte, weil auch Zephyda lächelte. Zum ersten Mal seit über zwölf Monaten.
    Ein ganzes Jahr lang hatte sie Atlan nachgetrauert. Es war eine tiefe Trauer gewesen, aus vollem Herzen empfunden. Kantiran wusste es, weil er manchmal auch ihre Gedanken erahnt hatte. Keine intimen Details, die She'Huhan bewahrten! Nur allgemeine Eindrücke. Einen umfassenden Weltschmerz, mehr nicht.
    Das Bild in seinem Kopf wurde so undeutlich, dass er kaum noch etwas erkennen konnte.
    Zephyda streckte eine Hand aus, berührte den Motana an der Wange, lächelte, stand auf, griff nach den Verschlüssen ihrer Montur ...
    Sie hat schließlich doch eine neue Liebe gefunden, dachte Kantiran.
    Ein Jahr kann eine Ewigkeit sein, erklang Satrugars Stimme in seinem Kopf, und das Bild erlosch.
    Kantiran schluckte. Natürlich hatte er nicht erwartet, dass Satrugar ihm zeigte, was nun geschehen würde, doch er hatte eine ganz andere Befürchtung, eine sehr schlimme ...
    Der Kontakt zur Karawane ist abgerissen, bestätigte Satrugar. Sie ist zu weit entfernt. Auch meine Möglichkeiten sind begrenzt.
    Kantiran schüttelte sich. Ihm wurde klar, dass es vorbei war. Vielleicht sprach Satrugar die Wahrheit, vielleicht wollte der Stock ihm nicht mehr zeigen, wie es Gon-Orbhon, Carya Andaxi, Zephyda und all den anderen erging. Vielleicht hatte er, Perry Rhodans Sohn, schon eine voyeuristische Neugier darauf entwickelt, wie es mit der Karawane zum Ahandaba weiterging. Er würde sich nicht wundern, wenn sie sogar so etwas wie eine kosmische Bestimmung hätte ...
    Ist das mein Erbe?, fragte er sich. Wie der Vater so der Sohn? Kosmische Rätsel und Geheimnisse, eine unstillbare Neugier ...
    Satrugar lachte leise auf. Dem mag schon so sein. Dem ist vielleicht wirklich so. Aber deine Zeit hier ist vorbei. Du weißt jetzt, dass Magellan in guten Händen ist, und wirst mich bald verlassen.
    Im ersten Augenblick verstand er gar nicht, was die Wesenheit meinte. Nur langsam sickerte die Erkenntnis in sein Bewusstsein. „Nein", sagte er leise. „Ich habe hier meine Erfüllung gefunden. Fernab von den Brennpunkten der galaktischen Ereignisse, weit weg von meinem Vater ... Wir tun hier Gutes, Mal und ich. Wir helfen Tieren, lindern ihren Schmerz und verlängern ihr Leben. Weißt du, dass Tiere mir manchmal mehr wert, manchmal lieber sind als Menschen? Oder andere Intelligenzen?"
    Fliehst du noch immer? Nicht mehr vor Thereme und deiner Mutter, aber vor dir
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