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2299 - Ahandaba

Titel: 2299 - Ahandaba
Autoren: Unbekannt
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Antigravlift, der vom Park hinauf zur unteren Spitze der Solaren Residenz führte. Er hatte sich schon längst daran gewöhnt, über einen Kilometer schwerelos in die Höhe zu steigen. Die meisten Gäste nutzten allerdings die Fähren, die sie zu der unteren Besucherplattform transportierten.
    Der Resident schaute nach unten. Reginald Bull folgte als Zweiter, dann kamen Atlan, Homer G. Adams, Julian Tifflor und Icho Tolot mit dem Mausbiber Gucky auf den Schultern.
    Die Unsterblichen zogen wieder in die Solare Residenz, das Symbol des freien terranischen Volkes! Und Millionen von Terranern, nicht nur die Einwohner Terranias, hatten sich auf den Straßen der Hauptstadt versammelt und verfolgten das Schauspiel.
    Rhodan glaubte, auch hier oben den unbeschreiblichen Jubel hören zu können, der aufbrandete, als die Menschen auf den Straßen ihn und die anderen Unsterblichen sahen.
    Die anderen Unsterblichen, dachte er, während er emporschwebte. Alle, die sich in der Milchstraße befanden, bis auf einen ...
    Er musste an Myles Kantor denken, an den Weggefährten, der ihn und Terra zwei Jahrhunderte lang begleitet hatte. An den relativ Unsterblichen, der sich vor Ablauf seiner natürlichen Lebensspanne geopfert hatte, damit Terra und die Menschheit überleben konnten.
    Wann immer er nun in die Sonne blickte, würde er sich Myles' erinnern.
    Rhodan legte den Kopf zurück und schaute nach oben, in den Himmel. Das Flammen der Sonne hatte auch in den letzten Tagen noch bedrohlich gewirkt, doch nun beruhigte es sich allmählich. Obwohl im Solsystem keine Ultra-Giraffe mehr zur Verfügung stand - nach der Vernichtung der INTRALUX befand sich das einzige existierende Exemplar an Bord des ENTDECKERS RICHARD BURTON, der noch in der Großen Magellanschen Wolke weilte -, gingen die Wissenschaftler davon aus, dass sich die Prozesse im Sonneninneren von allein wieder beruhigen würden. Der Gegenangriff der Heimatflotte war im allerletzten Moment erfolgt, die Aufheizung des Zentralgestirns gerade noch rechtzeitig vor dem Point of no return gestoppt worden, nach dessen Überschreiten die Sonne unweigerlich zur Nova geworden wäre.
    Der Resident mochte gar nicht darüber nachdenken, was ohne Myles Kantors todesmutige Tat geschehen wäre. Wenn die RICHARD BURTON keine gepulste Morse-Botschaft empfangen hätte.
    Aber welchen Preis hatte er dafür zahlen müssen? Rhodan konnte es noch nicht begreifen, aber er würde den schüchternen, ungelenken Wissenschaftler nie mehr sehen, nie wieder seine manchmal schier unverständlichen Erklärungen komplizierter technischer Zusammenhänge hören.
    Er nagte an seiner Unterlippe. Wie schwer dieser Verlust wiegen würde, würden erst die nächsten Jahre erweisen. Rhodan dachte dabei nicht unbedingt an Myles' wissenschaftliche Qualitäten, die der LFT bitter fehlen würden. Er dachte an den Menschen Kantor. Der Kreis der Unsterblichen war unwiderruflich wieder um eine Person kleiner geworden.
    Wir haben schon zu viele Freunde und Gefährten verloren, dachte er. Ras Tschubai, Fellmer Lloyd und all die anderen Wegbegleiter aus drei Jahrtausenden ... Myles Kantors Schicksal hatte ihnen wieder einmal deutlich gemacht, dass die Verleihung eines Zellaktivators durch ES keine Garantie für die Unsterblichkeit war. Sie alle hatten sich an ein Jahrhunderte oder gar Jahrtausende währendes Leben gewöhnt, doch es konnte schon morgen ein Ende finden.
    Sie durften sich ihrer niemals zu sicher sein.
    Rhodan senkte den Kopf wieder, schaute hinab auf Terrania, auf die Menschen und anderen Wesen, die die Straßen der Hauptstadt füllten.
    Sie brauchten diesen Tag, dieses Ereignis, diese Zeremonie, die Rückkehr der Unsterblichen und der Regierung in die Solare Residenz.
    Im Solsystem herrschte zwar wieder Frieden, doch die Menschen waren ihm in den letzten Stunden wie gelähmt vorgekommen. Die Terraner würden noch viele Jahre brauchen, um endgültig das Trauma zu verarbeiten, das ihnen während der Herrschaft Gon-Os und der Schlacht um das Sonnensystem zugefügt worden war. Doch sie würden es überstehen, wie sie schon viele andere Erlebnisse durchgestanden hatten. Allein in den letzten fünfzig Jahren ...
    Rhodan fragte sich nicht zum ersten Mal, was geschehen wäre, hätte er vor 3000 Jahren das galaktische Rätsel nicht gelöst, den Kunstplaneten Wanderer und damit die Superintelligenz ES nicht gefunden. Dann wäre er jetzt seit eben diesen fast 3000 Jahren tot, und die Menschheit wäre ohne die Unterstützung
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