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2299 - Ahandaba

Titel: 2299 - Ahandaba
Autoren: Unbekannt
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Kybb-SPORNE, mit denen sie den Planeten erreicht hatten, existierten nicht mehr.
    Wahrscheinlich hatte ein Angriff aus der Luft stattgefunden, während sie sich in dem Nocturnenstock aufgehalten hatten. Als sie ihn wieder verließen, hatten sie nur einige verkohlte Wrackteile der Raumjäger gefunden, und die waren mittlerweile versunken.
    Sie konnten sich auch nicht über Funk bemerkbar machen. Kantirans Raumanzug lag irgendwo im Nocturnenstock, ebenso die wohl unbrauchbaren Überreste von Mals Helm.
    Dem kräftigen, rothaarigen Kolonialarkoniden vom Planeten Fuerto war wenigstens noch sein Anzug geblieben, sodass er auf das Flugaggregat und das Allzweckarmband zurückgreifen konnte. Doch damit ließ sich kein Kontakt zur RICHARD BURTON herstellen.
    Und im Orbit über Parrakh kreisten sechs Titanen und zahlreiche weitere Schiffe der Kybb, ganz zu schweigen von einer Flotte der Gurrads ... Seit sie den Kristall verlassen hatten, ohne genau zu wissen, wie viel Zeit sie in Satrugars Innerem verbracht hatten, waren sie in seiner Nähe verborgen geblieben.
    Der junge Halbarkonide wandte den Blick von dem See ab und richtete ihn auf das Grab, das sie für seine Mutter ausgehoben hatten. Er nagte kurz an seiner Unterlippe. Er hatte Ascari da Vivo gehasst. Sie hatte nicht nur Thereme umbringen lassen, die Liebe seines Lebens, sondern auch ein Bündnis zwischen Gon-Orbhon und Arkon schmieden wollen, das die Terraner in den Untergang gerissen hätte.
    Nun, im Nachhinein, war ihm einiges klar geworden, was er vorher nur geargwöhnt hatte oder was ihm rätselhaft geblieben war. Schon damals, als sie Ende Januar in die Parrakhon-Wolke eindrangen und ständig damit rechnen mussten, von einem Helix-Torpedo aufgespürt zu werden, hatte Ascari versucht, Kontakt mit Gon-Orbhon aufzunehmen. Sie hatte die RICHARD BURTON eigenmächtig verlassen und war zu der Station geflogen, in der das Team unter Reginald Bull dann die verlorene Schöpfung entdeckt hatte.
    Damals hatte auch Kantiran sich keinen Reim auf dieses anscheinend völlig sinnlose Vorgehen machen können, doch nun wusste er es besser. Sie würden wohl nie erfahren, ob seine Mutter damals aus eigenem Antrieb, aus Hass auf die Terraner oder im Auftrag Imperator Bostichs gehandelt hatte. Jedenfalls hatte sie durch ihr Vorgehen das Leben der gesamten Besatzung der BURTON in Gefahr gebracht.
    Doch das spielte jetzt keine Rolle mehr. Seine Mutter war tot.
    Und er hatte, wie Ascari da Vivo es sich in ihrer letzten Minute gewünscht hatte, die Totenwache für sie gehalten.
    Bei den Arkoniden galt dies als Zeichen der Vergebung.
    Zum tausendsten Mal fragte er sich, ob er seiner Mutter wirklich vergeben hatte, nach allem, was sie ihm angetan hatte.
    Und zum tausendsten .Mal fand er keine Antwort auf diese Frage.
    Er riss sich zusammen. Noch leben wir, dachte er. Und das konnten wir eigentlich nicht erwarten.
    Er schloss die Augen, um das Grab seiner Mutter nicht mehr sehen zu müssen. Dennoch glaubte er, auf den Lidern die beständig irrlichternden Lichtreflexe zu sehen, die über die Oberfläche des Nocturnenstocks flackerten.
    Sie waren in den letzten Sekunden noch schwächer geworden. Der Berg aus Hyperquarz schien zur Ruhe zu kommen. Mehr noch: Mittlerweile hatte Kantiran den Eindruck, dass er, weshalb auch immer, im Sterben lag. Nach dem starken und lang anhaltenden Aufflackern des Wahnsinns schien nun ein rapider Niedergang zu folgen.
    Was war passiert? Hatte die Überdosis ihn tatsächlich getötet, oder war im Solsystem noch etwas anderes geschehen?
    Sie konnten nicht in den Quarzberg zurückkehren. Zahlreiche Regionen des Berges waren im Absterben begriffen, die Materie des Stocks veränderte sich an diesen Stellen, wurde teilweise flüchtig und deflagrierte unter optisch wahrnehmbaren psionischen Effekten. Außerdem hatten die Öffnungen des Stocks keinen auch nur einigermaßen dauerhaften Bestand mehr. Immer wieder bildeten sich in der Oberfläche des Hyperquarzes neue Schächte und Stollen, nur um nach kurzer Zeit, manchmal nach einigen wenigen Sekunden, unter lautem Knirschen und Dröhnen wieder zu verschwinden. Dort manifestierten spontan Hyperkristalle und füllten den gerade erst entstandenen Gang wieder aus. Das Land war wie aus einem Fiebertraum herausgestanzt, und einmal mehr dankte Kantiran den Sternengöttern Arkons, dass er und Mal wie durch ein Wunder hier überlebt hatten.
    Ein neuerliches Eindringen in den Nocturnenstock wäre Selbstmord gewesen. Jeder
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