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2299 - Ahandaba

Titel: 2299 - Ahandaba
Autoren: Unbekannt
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durch ES wahrscheinlich nie zu einer galaktischen Zivilisation aufgestiegen, sondern von anderen Mächten unterworfen worden. Die Erde als arkonidische Kolonie, als Zwangsarbeitslager der Topsider, als Vasallen weit der Springer ... unvorstellbare Gedanken.
    Aber welches Leid wäre der Menschheit dann in den letzten 3000 Jahren erspart geblieben, ganz einfach, weil sie niemals in dieser Form existiert hätte?
    Ein müßiger Gedanke, dachte Rhodan. Die Entwicklung hat den Verlauf genommen, den sie genommen hat. Und wie könnte man ein reales Leid gegen ein fiktives aufrechnen? Welches Leid hätte die Menschheit erlebt, wäre Terra dem Arkonidischen Imperium angegliedert worden? Würde es dann überhaupt noch eine Menschheit geben?
    Rhodan spürte, wie sein Körper an Schwere und Gewicht zurückgewann .Er hatte die Plattform an der unteren Spitze der Solaren Residenz erreicht.
    Er schüttelte sich, um die unnützen Gedanken zu vertreiben, und betrat den öffentlichen Flügel der Residenz. Wie fast immer hielten sich zahlreiche Schaulustige hier auf, mehr als sonst, da die Bevölkerung informiert worden war, dass heute die erste Sitzung der Regierung nach Gon-Os Niederlage stattfinden und die Unsterblichen Rechenschaft ablegen würden.
    Und wie fast immer wichen die Menschen, Menschenabkömmlinge und Fremdwesen vor ihm zurück, scheu, fast ehrfürchtig, wie vor einer lebenden Legende.
    Die er vielleicht ja auch war.
    Er begrüßte die Anwesenheit der Besucher, auch wenn sie es nicht wagten, ihn anzusprechen.
    Politik und Bevölkerung sollten in der Solaren Residenz nicht getrennt, sondern bewusst so weit wie möglich zusammengeführt werden. Er selbst hatte das damals angeregt.
    Schnellen Schrittes ging er an dem holografischen Museum vorbei, das terranische und galaktische Geschichte zeigte, und betrat das Restaurant Marco Polo. Es bot einen atemberaubenden Blick über die Stadt Terrania, doch Rhodan schenkte den großen Panoramafenstern keinerlei Beachtung und ging weiter zu den abtrennbaren Bereichen der Restauration, in denen Konferenzen abgehalten werden konnten.
    Drei Männer vom Sicherheitspersonal nickten ihm zu und ließen ihn passieren.
    Rhodan atmete tief ein.
    Zwei seiner Gesprächspartner warteten bereits auf ihn.
    Maurenzi Curtiz und Gon-Orbhon.
    Der Erste Terraner wirkte nervös. Normalerweise war der Staatschef der Liga Freier Terraner bedächtig und die Ruhe selbst, doch jetzt verrieten winzige Gesten seiner Körpersprache, dass er sich nicht ganz wohl in seiner Haut fühlte.
    Rhodan konnte es ihm nicht verdenken. Auch er nahm Gon-Orbhons beeindruckende Aura wahr, und auch er musste an das denken, was der ehemalige Schutzherr der Menschheit angetan hatte.
    Der Resident ließ den Blick über das humanoide Kunstgeschöpf gleiten. Ein nicht alterndes Wesen, seiner Vergangenheit kaum bewusst... Die Schutzwache Lyressea hatte es in einer Rettungskapsel treibend ohne Gedächtnis im Leerraum zwischen der Milchstraße und der Großen Magellanschen Wolke aufgefunden, und es hatte sich als moralisch hoch stehend und so drückend fähig erwiesen, dass es binnen kürzester Zeit im Orden der Schutzherren aufgestiegen war, trotz des Schattens, den seine ungeklärte Herkunft warf.
    Nun wussten sie immerhin etwas mehr. Unbekannte Genetiker hatten ihn im Auftrag der Kosmokraten erschaffen, als potenziellen Kommandanten für ein Sporenschiff, der sich während seiner Ausbildung erst noch qualifizieren musste. Und der gescheitert war.
    Rhodan erschauderte unwillkürlich ein wenig. Gon-Orbhons Potenzial entsprach demnach dem der Sieben Mächtigen, ebenfalls Kunstgeschöpfe, die zum Zeitpunkt von Gon-Orbhons Entstehung allerdings bereits seit etwa elf Millionen Jahren für die Kosmokraten tätig gewesen waren. Gon-Orbhon - und zweifellos hatte es an anderer Stelle weitere vergleichbare Wesen gegeben -war also nichts anderes als ein Ersatzmann für die Mächtigen gewesen, sollten diese einmal versagen oder ausfallen, wie es mit Bardiocs Verrat dann ja auch geschehen war.
    Die Kosmokraten, dachte Rhodan. Werden wir uns ihrem langen Schatten niemals entziehen können? Werden sie die Geschicke der Menschheit auch weiterhin bestimmen, auch wenn sie sich in unserer Region des Universums nicht mehr in die Belange der niederen Wesen einmischen wollen?
    Die gesamten Ereignisse der letzten zwei Jahre, das Auftauchen des Sternenozeans und der Angriff Gon-Orbhons auf das Solsystem ... das alles war eine Folge längst vergangener
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