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2299 - Ahandaba

Titel: 2299 - Ahandaba
Autoren: Unbekannt
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Aktivitäten der Superintelligenz ES, die im Sinne der Kosmokraten tätig war. Und ausgelöst worden waren sie durch eine direkte Aktivität der Hohen Mächte der Ordnung - die Erhöhung der Hyperimpedanz, mit der sie die Ausbreitung des Lebens an sich behindern wollten, damit es nicht überhand nähme und dadurch die Ordnung gefährde. Erst dadurch waren die Kokons mit den Kugelsternhaufen aus dem Hyperraum in den Normalraum zurückgefallen. Zumindest mussten sie davon ausgehen, auch wenn die letzten Beweise fehlten und Zweifel blieben.
    Die Schatten der Vergangenheit, dachte der Resident. Wie lange werden sie uns noch verfolgen?
    Rhodan blickte sich um. Die Angehörigen des Sicherheitspersonals versuchten, sich unauffällig im Hintergrund zu halten, doch es gelang ihnen nicht so recht. Sie wirkten nervös, hielten ihre Hände zu nah bei ihren Waffen. Und die, die mit schweren Kombistrahlern ausgerüstet waren, schienen sich zwingen zu müssen, sie nicht auf Gon-Orbhon zu richten.
    Auch das befreite, das geläuterte Kosmokratengeschöpf war ein unglaublich gefährliches Wesen. Es war ein mächtiger Mutant, ein Mental-Dislokator, der sein Bewusstsein vom Körper zu trennen und dadurch den Geist fremder Wesen zu übernehmen vermochte. Und nicht nur eins; Gon-Orbhon konnte seinen Geist in beliebig viele und kleine Aktionsquanten aufspalten. Je kleiner die Aktionsquanten waren, desto geringer war allerdings die Kraft, die sie ausübten, sodass ihre Wirkung ab einer gewissen Quantelung nicht mehr ausreichte, ein Wesen zu kontrollieren. Doch Gon-Orbhon konnte durchaus einige Dutzend Personen von normaler mentaler Stärke vollständig kontrollieren oder einige tausend beeinflussen, und das auf Distanzen von bis zu einem halben Lichtjahr.
    Maurenzi Curtiz erhob sich, als er Rhodan sah. Wie immer trug er schwarze Kleidung, was im Kontrast zu seinem schneeweißen Bart, den weißen Haaren und den wasserblauen Augen durchaus eine beeindruckende Erscheinung abgab. „Ich grüße dich, Perry", sagte der 1,90 Meter große, sehr schmal wirkende Mann. Durch seine dunkle Stimme und sein Auftreten wirkte er auf die meisten Terraner wie eine Vertrauen erweckende Vaterfigur. Das hatte zweifellos seine Wahl und alle folgenden Wiederwahlen erleichtert, doch der ausgebildete Exo-Psychologe und ehemalige Botschafter verfügte über ausgezeichnete diplomatische Fähigkeiten, die ihn fachlich ebenfalls zu einer guten Wahl machten.
    Während Rhodan als Resident die tagespolitischen Entscheidungen zu treffen hatte, führte Maurenzi Curtiz als Erster Terraner und Repräsentant der LFT die Staatsgeschäfte. Ihm oblag zudem die Leitung der Parlamentssitzung, die in Kürze beginnen würde.
    Maurenzi nickte zu einer Nische des Raums hinüber und zog den Residenten einfach mit sich, ohne Gon-Orbhon auch nur eines Blickes zu würdigen. Mit einer Handbewegung aktivierte er ein Abschirmfeld; die anderen konnten sie nun nicht mehr beobachten oder hören. „Perry", sagte er, „ich möchte dich vorab informieren. Ich werde auf der Ratssitzung, die wir vorbereiten wollen, meinen Rücktritt anbieten."
    Rhodan runzelte die Stirn. „Hast du dir diesen Schritt gut überlegt?"
    Curtiz nickte. „Millionen von Terranern, Motana, Kybb und anderen Intelligenzwesen sind in den letzten Tagen gestorben. Ich wurde von Gon-O übernommen und habe mit dem Feind kollaboriert. Doch niemand" - er breitete beide Arme zu einer weit ausholenden Geste aus - „scheint bereit zu sein, irgendwelche Konsequenzen zu ziehen. Das kommt mir nicht richtig vor, Perry. Furchtbares ist geschehen, und alle gehen wieder zur Tagesordnung über, als wäre nichts gewesen."
    Der Resident zögerte. Er verstand den Ersten Terraner sehr gut.
    Die Lage war schwierig und erforderte Fingerspitzengefühl, und es stellte sich tatsächlich so etwas wie eine moralische Frage. „Maurenzi", sagte er, „Gon-Orbhon ist ein Mutant. Gon-Orbhon hat dich übernommen. Du konntest dich nicht dagegen wehren. Es ist nicht so, als würdest du zum Beispiel auf geistig unzurechnungsfähig plädieren. Du hast keine Drogen genommen, keinen Alkohol getrunken, nichts getan, was dich in irgendeiner Hinsicht schuldig machen würde. Bitte überleg es dir noch einmal. Ich werde das Parlament auffordern, deinen Rücktritt nicht anzunehmen. Terra braucht jetzt in dieser schwierigen Übergangsphase einen erfahrenen Politiker, der sich - auch moralisch! - nichts hat zu Schulden kommen lassen."
    So wütend, wie Rhodan den
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