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2299 - Ahandaba

Titel: 2299 - Ahandaba
Autoren: Unbekannt
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Maul, machte ein paar Schritte und tastete dann wieder seinen Bauch ab.
    Der Gurrad riss die Augen auf. Das mochte daran liegen, dass ein ausgewachsener Comar bei einer Körperhöhe von etwa anderthalb und einer Länge von knapp vier Metern mehr als anderthalb Tonnen auf die Waage brachte, zwar schwerfällig wirkte, aber in Wirklichkeit sehr flink und wendig war und bei den Gurrads als jähzornig galt.
    Doch das Tier ließ die Untersuchung lammfromm über sich ergehen. Mal sah zur Rückversicherung noch einmal zu Kantiran hinüber. Der junge Halbarkonide grinste und kniff ein Auge zu. Mit Hilfe seiner Psi-Gabe der Instinkt-Telepathie hielt er den Comar problemlos ruhig.
    Aber das wusste der Gurrad nicht. Er sah lediglich zwei Tierheiler, die geradezu lässig mit einem sehr wertvollen, aber auch sehr gefährlichen Stück Nutzvieh umgingen. „Das Problem liegt auf der Hand, aber das ist noch keine Diagnose", sagte Mal. „Seine Schmerzen kann ich ihm sofort nehmen, aber wir werden den Bullen zwei, drei Tage zur Untersuchung hier behalten müssen, um der Ursache auf die Spur zu kommen."
    „Was wird' das kosten?", fragte der Gurrad.
    Mal nannte eine Summe, mit der der stolze Löwenmensch durchaus leben konnte. Jedenfalls ließ er sich nicht zu dem Versuch herab, um den Preis zu feilschen, und bekundete mit einer Handbewegung seine Zustimmung. „Komm in drei Tagen wieder", sagte Mal und brachte den Gurrad zum Gatter des Außenverschlags, während Kantiran den Comar in den Stall und dort in eine Box führte. Mal ging ins Haus - eigentlich den Schuppen - und kam kurz darauf mit einer unterarmlangen Spritze zurück. „Wie soll man vernünftig arbeiten", schimpfte er, „wenn man keine vernünftigen Medikamente hat?"
    „Sonst lobst du doch immer die Naturheilmittel der Gurrads", erwiderte Kantiran spöttisch. „Ja, wenn ich eine klare Diagnose stellen kann. Aber dieses Vieh stellt mich vor Rätsel. Es müsste nur mal furzen, und es ginge ihm sofort besser. Ich kann jetzt nur symptomatisch behandeln. Morgen werde ich röntgen müssen." Er sprach das Wort aus wie einen Fluch. Das „Wie soll man mit so primitiven Mitteln anständig arbeiten?" verkniff er sich. „Wahrscheinlich ist die Magenschleimhaut geschädigt, aber ich bin mir nicht ganz sicher. Da spielt noch was anderes hinein. Jedes Tier kann furzen."
    „War das der Letzte für heute?", fragte Kantiran.
    Mal nickte. „Wenn du willst, können wir jetzt losfliegen. Wer weiß, wie lange Satrugar noch Bilder von der Karawane empfangen kann. Aber der Nocturnenberg muss sich ja unbedingt immer so orakelhaft ausdrücken."
    Kantiram ging bereits zum Gleiter.
    Kurz nach dem Start legte er den Kopf zurück und schaute in den Himmel, als hoffte er, die kleine Wachstation sehen zu können, die den Planeten Parrakh nun umkreiste.
    Aber er vermochte gegen den hellen Schein der Sonne nichts zu erkennen.
    Vor gut vier Monaten war die Karawane zum Ahandaba nun aufgebrochen. Der Dom auf Parrakh war leer geräumt, stillgelegt und verwaist. Schon Mitte Oktober des vergangenen Jahres waren die ersten Abkömmlinge von Gurrad-Völkern nach Parrakh gekommen und hatten den leeren Planeten in Besitz genommen. Kantiran konnte es ihnen nicht verdenken.
    Was die Arvezen ihnen zurückgelassen hatten, war für gurradsche Begriffe gleichbedeutend mit unermesslichem Reichtum, und sie hatten sich ein wenig davon redlich verdient.
    Der Nocturnenstock Satrugar hatte den Aufbruch zum Ahandaba nicht mitgemacht, war in der Großen Magellanschen Wolke, auf dem Planeten Parrakh, zurückgeblieben. Er habe hier noch viel gutzumachen, hatte er erklärt - oder der Graue Autonom von Mykronoer? Kantiran war jedenfalls dazu übergegangen, die neu entstandene Wesenheit nur noch „Satrugar" zu nennen.
    Kurz darauf hatten die Gurrads eine kleine, fast altmodische Raumstation im Orbit von Parrakh erbaut. Kantiran sah es als Zeichen dafür, dass sie die potenzielle Bedrohung, die von dem befriedeten Stock eventuell ausging, durchaus erkannt hatten, auch wenn sie nichts dagegen ausrichten konnten, falls es denn dazu kommen sollte.
    Doch wie ein guter Geist von Magellan strahlte Satrugar auch weiterhin positive Impulse aus.
    Perlians, Gurrads und alle anderen Bewohner der Großen Magellanschen Wolke lösten ihre Probleme und klärten ihre Differenzen konsequent auf friedliche Weise.
    Die Gurrads hatten Kantiran und Mal eingeladen, als Wächter auf die Station einzuziehen.
    Kantiran verspürte noch immer nicht den
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