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2283 - Zwielichtklingen

Titel: 2283 - Zwielichtklingen
Autoren: Unbekannt
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Millionen Jahren. Es war vorbei.
    Es war aus. Das Ungeheuer war besiegt, nach einer halben Ewigkeit wirklich und wahrhaftig tot.
    Orren Snaussenid taumelte immer noch, als er langsam weiter zurückwich, bis er mit dem Rücken an eine Wand stieß. Er ließ das Schwert achtlos fallen und tastete um sich, bis er eine rillenf örmige Vertiefung in der Korridorwand fand.
    Im nächsten Moment klappte ein Sitz herunter, und er ließ sich müde darauf sinken.
    Er brauchte Zeit, um zu begreifen, dass er es wirklich geschafft hatte, und noch mehr Zeit, um seine Gedanken und Eindrücke zu ordnen. Er hatte viel Neues über die Vergangenheit erfahren. Einiges davon schien nicht mit dem übereinzustimmen, was er bereits durch Drüben Eskuri wusste. Anderes bestätigte dessen Erinnerungen.
    Aber was wichtiger war: Er hatte etwas über sich selbst erfahren - zum ersten Mal, seitdem er auf der Erde materialisiert war.
    Vielleicht, dachte Orren Snaussenid bitter, sollte ich dir dafür dankbar sein, Mamor Ir'kham ...
     
    7.
     
    Orrens Suche Er war dabei gewesen, als ARCHETIM in Tare-Scharm gegen die Chaosmächte kämpfte, als materialisierter Aktionskörper ein Kämpfer für die Superintelligenz - einer von vielen, wahrscheinlich Tausenden.
    Es konnte kein Zweifel bestehen. Die grauenhaften Visionen, die er gehabt hatte, waren nichts anderes als eine plötzliche Erinnerung gewesen, ausgelöst durch die Szenen, die er durch Ir'kham erlebt hatte. Ein erstes Licht auf seine bisher vollkommen unbekannte Vergangenheit.
    Er war überzeugt davon, dass das nicht alles war. Er hatte gelebt und gekämpft. Er hatte ARCHETIM gedient und sicher nicht nur in Tare-Scharm. Vielleicht erfuhr er es nie, aber es warf die Frage auf, warum er jetzt freigesetzt worden war. ARCHETIM war tot. Welchen Auftrag konnte er für ihn und die anderen haben, die mit ihm auf Terra materialisiert waren?
    Ob Kantor ihm helfen konnte?
    Der Gedanke an die Gefährten brachte ihn vollends in die Realität zurück. Sie steckten im Hangar und warteten darauf, dass er zurückkam, oder wenigstens auf ein Zeichen von ihm. Aber wie konnte er es ihnen geben, wenn er die Zentrale der Station nicht fand?
    Er musste weiter suchen. Er war müde und zerschlagen, aber darauf konnte er keine Rücksicht nehmen. Was er fühlte, waren noch die Nachwirkungen des Kampfs und des Erlebten. Es war ja gerade erst Minuten her.
    Und wie lange war er im Bann des Dunklen Feldherrn gewesen? Wie viel Zeit war insgesamt verstrichen, nachdem sich das Hangarschott für ihn geöffnet hatte?
    Er wartete noch einige Minuten. Dann stand er auf. Der Sitz klappte in die Wand zurück.
    Er stand auf seinen beiden Füßen und spürte keinen Schwindel mehr und kaum noch Schwäche. Er war schon wieder sicherer und in der Lage, den Weg und die Suche fortzusetzen.
    Er hatte nicht mehr sehr viel Zeit nicht nur wegen der vor Ungeduld bestimmt schon vergehenden Freunde, sondern auch, weil sich Durst und auch Hunger immer stärker bemerkbar machten. Er wusste nicht, wie lange er ohne Nahrung auskommen konnte. Er hatte es noch nie erprobt.
    Also weiter. Er versuchte sich kurz zu orientieren, suchte die Richtung, aus der er gekommen war. Dann suchte er die Wände nach Markierungen ab und fand wieder Pfeile.
    Einige von ihnen leuchteten wieder. Nein, jetzt blinkten sie. Es mussten Hinweise für ihn sein. „Also folgen", murmelte er.
    Er setzte sich in Bewegung. Rechts und links von ihm standen weitere Inkarnationen. Er sah sie mit einer gewissen Scheu.
    Wie viele von ihnen mochten ebenfalls gefährlich sein? Keiner sah man es an, aber in jeder konnte ein tödlicher Geist stecken. Dass die eine schwarz gewesen war, konnte viele Gründe haben. Vielleicht war sie gar nicht „defekt" in einem technischen Sinn.
    Mamor Ir'kham war am Ende dem Wahnsinn verfallen und so in die Ewigkeit eingegangen. Vielleicht war das der Grund, wenn Orren sich auch nicht vorstellen konnte, dass sich eine Statue deshalb einfach verfärben konnte.
    Eher war es wohl so etwas wie Abschreckung. ARCHETIM hatte gewollt, dass der mörderische Geist des Dunklen Feldherrn mit allem, was er zu berichten hatte, für die Nachwelt erhalten bliebe, um von seinen Untaten und einer dunklen Zeit in Phariske-Erigon Zeugnis abzulegen. Dunkel - schwarz. Ir'kham hatte immer eine schwarze Rüstung getragen und das goldene Licht gehasst. War das der Grund? Sollte die Farbe eine Warnung sein?
    Wäre es, bei der Gefährlichkeit dieser Inkarnation, nicht besser gewesen,
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