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2283 - Zwielichtklingen

Titel: 2283 - Zwielichtklingen
Autoren: Unbekannt
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bis zum Ausgang. Han Orrwisch würde in die Kaserne gehen, für Sharaaya ... hatte er noch etwas anderes vorgesehen. „Morgen werde ich meine Pläne bekannt geben. Das SYSTEM steht zum Kampf gegen uns bereit. Für es ist die Schwadron ein Haufen Gesetzloser. Nach dem, was gestern mit Gandor geschehen ist, werden sie keine Wahl mehr haben, als zur Jagd auf uns zu blasen."
    Jetzt lächelte er nicht mehr, und auch die Musik hatte sich verändert. Sie klang härter, schwerer, martialisch. Es war dunkel geworden. „Wir werden bereit sein. Allerdings gibt es für mich noch eins zu tun, bevor wir uns zum Kampf stellen."
    Sharaaya lächelte wissend. Sie kannte die geheimsten Wünsche des Admirals. Wer sonst, wenn nicht seine Vertraute und Geliebte?
    Der Tempel von Purr war eine Legende im Reich der Schohaaken, das sich so nie genannt hatte. Die Schohaaken waren ohne jeden Zweifel die dominierende Spezies in der gesamten Galaxis Phariske-Erigon, doch sie hatten nie einen Machtanspruch daraus abgeleitet. Sie verstanden sich als ein Volk unter vielen, dem vom Schicksal und ARCHE-TIM die Rolle des Ersten unter Gleichen gegeben worden war. Aber nicht mehr.
    Mamor Ir'kham sah das anders. Für ihn waren die Schohaaken das auserwählte Volk, dem sich alle anderen unterzuordnen hatten. Es ging nicht darum, Phariske-Erigon zu verwalten. Die Galaxis - und später die Nachbarinseln - wollte beherrscht werden. Nur dann war sie einig und stark.
    Das war sein Ziel: die absolute Macht in Phariske-Erigon. Aber um das zu erreichen, musste zunächst sein eigenes Volk wieder stark werden. Der Bürgerkrieg musste aufhören, das unfähige SYSTEM samt all seinen Repräsentanten beseitigt werden.
    Und weit und breit sah er keinen, der dazu in der Lage wäre - keinen außer ihm selbst. Er wollte die Macht. All seine Predigten über ARCHETIM und ARCHETIMS wahren Willen ließen sich im Grunde auf diese Aussage reduzieren, wenn man hinter ihre Schleier zu schauen bereit und fähig war. Doch kaum einer interessierte sich für die wahren Ziele des Admirals, hatte er erst einmal begonnen, den Geist mit Halbwahrheiten und Lügen zu umgarnen. .
    Er wollte Macht um jeden Preis, und was er dazu noch brauchte, das wartete im legendären Tempel von Purr auf ihn. Mamor Ir'kham war allein, als er die breiten Stufen hinaufschritt und den Tempel betrat. Die VANZZA befand sich im Orbit um den Schatzplaneten, jene helle, einladende Welt nur fünfzig Lichtjahre vom Sitz ARCHETIMS - Oaghonyr - entfernt. Oaghonyr war allerdings schon lange verwaist, ARCHETIM in Weltraumtiefen unterwegs in einem Krieg besonderer Art. Was er dort wirklich tat, darüber gab es kaum Informationen. Trotz seiner guten Verbindungen bis in die höchsten Stellen hinein wusste Ir'kham eigentlich nur, dass ARCHE-TIM, zusammen mit anderen Superintelligenzen und deren Hilfsvölkern in der Galaxis Tare-Scharm versuchte, die Retroversion einer im Entstehen begriffenen Negasphäre durchzuführen. Was genau er sich unter einer „Negasphäre" vorzustellen hatte, wusste er ebenso wenig, wie ihm der Begriff „Retroversion" etwas sagte oder er die genaue Lage Tare-Scharms kannte. Es war ihm aber auch nicht wichtig; wichtig war allein, dass er aus dieser Konstellation eine Chance auf die absolute Macht in der eigenen Galaxis sah.
    Purr war eine alte Welt, zu der seit Jahrtausenden die Schohaaken strömten - Neugierige, Schatzsucher und Pilger. Sie besaß nicht den Zauber von Oaghonyr, war aber längst nicht so düster wie Hagon. Niemand wusste, wie alt die Tempelanlagen wirklich waren, aber sie stammten unzweifelhaft aus der Zeit vor ARCHETIM, aus dem Zeitalter des Chaos, als es noch Helden gab ...
    Mamor Ir'kham hatte nicht vor, lange zu bleiben. Er trug seine schwarze Rüstung und setzte seine Schritte zielsicher. Er wusste genau, wo sein Ziel lag, und würdigte die in den Gängen und Hallen ausgestellten Stücke keines Blicks. Wo andere in Trauben vor Statuen, Kunstgegenständen und Artefakten standen, bahnte er sich seinen Weg mit Gewalt, wenn man ihm nicht von selbst Platz machte. Meistens aber genügte sein Anblick, um die Besucher vor ihm zurückweichen zu lassen.
    Hier kam ein Krieger! Und um ein perfekter Krieger zu werden, ein Held, eine Legende, brauchte er die Zwielichtklingen.
    Als er vor ihnen stand, spürte er sofort wieder die Faszination, die ihn bei seinem ersten Besuch schon ergriffen und seitdem nicht mehr losgelassen hatte. Sein Herz schlug heftiger. Er ballte die Hände ganz
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