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2275 - Finale für Arphonie

Titel: 2275 - Finale für Arphonie
Autoren: Unbekannt
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wandte er ihr den Rücken zu. „Einen Tag nach der INTUUL verglüht ausgerechnet die Kontrollstation BLENDE-NULL in einer Reaktorexplosion. Nachdem sich dort ein Motoklon verschanzt hatte und nachdem alle Motoklone zum Rapport berufen wurden. Wie, frage ich dich, kann dann jener Motoklon beeinflusst worden sein? Wenn kein Fremder nach Kherzesch gekommen ist, bleiben kaum noch Möglichkeiten. Vielleicht stecken sogar die Dunklen Polizisten dahinter."
    „Unmöglich!"
    „So? Kannst du ausschließen, dass sie mit Carya Andaxi zusammenarbeiten? Niemand weiß doch, was die Polizisten so treiben!"
    Einen Moment lang herrschte Stille. Dann: „Wenn dich jemand hört...!"
    Lyressea hatte den erbeuteten Gleiter nur einen Kilometer entfernt zurückgelassen. Eben, um zu vermeiden, dass die Maschine identifiziert wurde, sobald sie damit den Raumhafen anflog. Aber nun war offenbar genau das geschehen. „Ich werde den Herrn Tagg Kharzani informieren!", fuhr Terk fort. „Schon der Verdacht, dass sich an Bord der INTUUL eine fremde Kreatur auf Kherzesch eingeschlichen haben könnte, ist ungeheuerlich."
    Der zweite Kybb kam nun ebenfalls in Lyresseas Blickfeld. Seine Uniform und das blutrot gefärbte Stachelkleid zeigten seinen hohen Rang. Er winkelte den Arm an. Lyressea sah, dass sich ein Holofeld über seinem Handrücken aufbaute. In dem Moment stieß sie ein zischendes, überaus scharfes Geräusch aus. „Lass das!"
    Die beiden Kybb-Giraxx zuckten zusammen. Ihre spitzen Gesichter verzogen sich witternd, zugleich verengten sich die schwarzen Augen.
    Terk - der Unterhaltung zufolge musste es Terk sein, der die Funkverbindung aufgebaut hatte - drehte den Arm nur ein wenig zur Seite. Der Befehl, den Anruf zu unterlassen, irritierte ihn. Ungläubig starrte er dem Prim-Direktor entgegen, der eben aus dem Schatten eines Baumes hervortrat. „Bitte um Bestätigung!", verlangte Terk. „Ich habe dich aufgefordert, alles zu unterlassen!", wiederholte Lyressea. Sie hatte, wie schon in BLENDE-NULL, die Maske eines Prim-Direktors angelegt. Aber die Tarnung entglitt ihr. Das spürte sie. Lyressea war kein völlig wesenloser Schatten, der dicht über dem Boden zu schweben schien, vielmehr wirkte die Direktoren-Maske löchrig. Teilweise schimmerten die Gliedmaßen eines Kybb-Rodish hindurch.
    Das zu erkennen und die Waffe hochzureißen war für Lyressea eins. Sie hatte den Strahler in dem Gleiter gefunden und an sich genommen.
    Gleichzeitig griffen die Kybb-Giraxx an. Mit unglaublicher Geschmeidigkeit schnellten sie sich ihr entgegen.
    Lyressea zögerte, weil sie fürchtete, dass die Entladung angemessen werden würde. Aber dann konnte sie nicht mehr anders. Erst ihr zweiter Schuss stoppte Terk. Sein mit spitzen Zähnen gespickter Mund öffnete sich zu einem schrillen Kreischen, als er die Hände über der verbrannten Wunde verkrallte ... Da war auch schon der andere Kybb heran und riss Lyressea mit sich zu Boden. Ein greller Schmerz durchzuckte ihren Arm ebenso wie die rechte Hüfte, als sich Dutzende Stacheln in ihr Fleisch bohrten. Noch einmal betätigte sie den Auslöser, aber der Glutstrahl verlor sich zwischen den Bäumen.
    Der Kybb schlug Lyressea die Waffe aus der Hand. Er lag halb über ihr, war zwar kleiner, doch überaus massig, vor allem bot er seiner Stachelhaut wegen wenig Angriffsfläche. Sein Schädel ruckte vor, ein tückisch gesetzter Biss ließ krachend die Kiefer zusammenschlagen. Lyressea konnte den Kopf und ihre Schulter gerade noch rechtzeitig zur Seite drehen.
    Zweifellos bot sie ein abstruses Bild, dessen war sie sich bewusst. Ein Teil von ihr wirkte schattenhaft verzerrt, der Direktoren-Maske entsprechend, der Rest des Körpers erinnerte tatsächlich an einen Kybb, aber ihr Kopf und allmählich auch die Schultern entzogen sich schon wieder der Tarnung. Ihre blaue Haut, die eisgrauen Augen, der kahle Schädel, das alles zeigte dem Kybb deutlich genug, dass er es mit einem fremden Geschöpf zu tun hatte.
    Wieder versuchte er zuzubeißen. Diesmal schnappte er nach Lyresseas Hals. Mit dem Unterarm konnte sie ihn gerade noch auf Distanz halten.
    In einer letzten Anstrengung schössen die Hände der Schildwache nach vorne, die Finger gruben sich tief in die Arme des Kybb, den die jähe Gegenwehr überraschte. Lyressea riss die Knie an den Leib und trat zu. Der Kybb wurde über sie hinweggehebelt und stürzte auf den Rücken. Er war jedoch ebenso schnell wieder auf den Beinen wie Lyressea, und anstatt sein Heil in der
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