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2275 - Finale für Arphonie

Titel: 2275 - Finale für Arphonie
Autoren: Unbekannt
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tiefer. Die Humusschicht, in der die Bäume gewurzelt hatten, war gut zwei Mannslängen mächtig gewesen, jetzt existierte sie nicht mehr. Wie alles andere in dem Bereich.
    Unter der matt reflektierenden Metallplatte verbarg sich die gewaltige subplanetare Halle, über deren Existenz nicht einmal Hundertneun informiert gewesen war. Es konnte gar nicht anders sein. Nicht besonders weit entfernt war Lyressea gemeinsam mit dem Motoklon in einem wohl niemals benutzten Antigravschacht an die Oberfläche gekommen.
    Vielleicht hätte Hundertneun ihr jetzt helfen können.
    Während sie darüber nachdachte, erklang ein unheilvolles Knirschen. Der Boden unter ihren Füßen bebte. An einigen Stellen sah Lyressea die hohen Abbruchkanten weiter ausbrechen.
    Tonnen von Erdreich rutschten in die Tiefe, wurden aber nicht mehr desintegriert.
    Im Zentrum der Platte war eine sternförmige Öffnung entstanden, die sich langsam ausweitete. Wenn auch nur im Schritttempo, so zog sich die Abdeckung doch zurück.
    Lyressea konnte nicht erkennen, was sich in der Tiefe befand. Aber sie war auf ziemlich alles gefasst. „Ich wünschte, wir hätten unsere Chronometer noch", sagte Perry Rhodan leise. „Der heutige Tag sollte in die Geschichtsschreibung eingehen, und wir .wissen nicht einmal, welches Datum wir haben ..."
    Zephyda bedachte den Terraner mit einem forschenden Augenaufschlag. „Aber es ist der Tag, an dem wir dem Frieden einen entscheidenden Schritt näher gekommen sind", fuhr Rhodan fort. „Es wird einen gewaltigen Unterschied machen, ob Tagg Kharzani frei agieren kann oder ob wir ihn in die Schranken weisen, bevor der Rücksturz des Sternhaufens in die Milchstraße erfolgt."
    Von Frieden zu sprechen, fand Zephyda, war ein gewagter Satz. Die bevorstehende Raumschlacht würde dem Kampf um Graugischt in nichts nachstehen. Im Gegenteil.
    Schlimme Albträume hatten ihr in der vergangenen Nacht den Schlaf geraubt.
    Sie fühlte sich matt und zerschlagen, und das war keineswegs der geeignete Zustand, die SCHWERT in den Kampf zu führen. „Es gibt kein Zurück mehr." Zephyda seufzte leise. Jeder der wartenden Motana-Quellen schenkte sie ein aufmunterndes Lächeln - und hoffte dabei, dass es nicht aufgesetzt wirkte.
    Dann widmete sie sich wieder den Bild- und Datensequenzen, die der Bordrechner übermittelte.
    Fünfzig Weiße Kreuzer der Schwadron von Graugischt begleiteten den Bionischen Kreuzer.
    Insgesamt 99 Schiffe waren der klägliche Rest der bis vor kurzem noch stolzen Flotte.
    Zephyda wünschte in dem Moment - sie hätte nicht zu sagen vermocht, zum wievielten Mal -, dass wenigstens einige der Kreuzer aus Carya Andaxis Fundus einsatzbereit gewesen wären. Mit Vernetzern ausgestattet, hätte jedes dieser Raumschiffe die Schlagkraft einer kleinen Flotte aufgewogen. So wie die SCHWERT. „Ich hätte es nie für möglich gehalten, dass wir jemals mit nur fünfzig Raumschiffen Kharzani angreifen würden", stellte sie fest. „Das ist mehr, als wir anfangs zu träumen wagten, als wir noch davon ausgehen mussten, die SCHWERT sei der letzte Bionische Kreuzer", erinnerte Rhodan. „Und du vergisst Atlan, die ELEBATO und vor allem die Hyperdimos.". „Das klingt aber weniger dramatisch", lächelte Zephyda, wobei ein Hauch Trauer ihre Züge überschattete, „als es dem Augenblick angemessen ist. Du hast allerdings Recht. Die Weißen Kreuzer sind nur eine kleine Vorhut. Die Hauptlast des Angriffs werden die Hyperdimos zu tragen haben."
    Die Stellare Majestät der Motana straffte sich. Lange hatte sie darauf gewartet, ihr Volk vom Joch der Sklaverei befreien zu können. Endlich war der Zeitpunkt gekommen, und nichts würde sie davon abhalten, die Motana wieder zu dem zu machen, was sie vor sehr langer Zeit einmal gewesen waren, nämlich das führende Volk im Sternenozean.
    Rhodan hatte den Anflug von Trauer wohl bemerkt. „Was hast du? Ich kann dir doch ansehen, dass etwas nicht stimmt", erkundigte er sich.
    Zephyda senkte rasch den Blick.. „Es ist... nichts."
    Sie konnte ihm schlecht von der Prophezeiung erzählen, die die Befreiung Jamondis mit ihrem eigenen Tod verknüpfte. Nicht einmal Atlan wusste davon, und so sollte es auch bleiben. Das war ihr Schicksal, ihre Entscheidung. „Du machst dir doch nicht etwa Sorgen um Atlan?"
    „Nein, gewiss nicht." Sie zwinkerte die Tränen fort, die gerade aufsteigen wollten, und versuchte ein Lächeln. „Nicht mehr, seit wir ihn schon einmal tot glaubten und er unser Leben mit Hilfe der
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