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2269 - Die Todesgruppe

Titel: 2269 - Die Todesgruppe
Autoren: Unbekannt
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Kampfanzüge.
    Tremoto steckte schon halb in einem. Nur die Brust und der Kopf waren noch frei. Er grinste die Ankömmlinge an. „Hab ich's nicht gesagt? Hab ich nicht? Ich wusste, dass es heute noch losgeht!"
    „Der Blinde hat's gesagt, Fetter", sagte Shavate und verschwand in Gewühl. Als sie zurückkam, hatte sie ihre schwere schwarze Montur in der Hand. Sie lehnte sich an Tremoto, um mit den Füßen zuerst hineinzuschlüpfen. Er ließ sie gewähren.
    Das Anlegen des schwarzen Kampfanzugs war etwas ganz Besonderes, etwas Rituelles. Wer ihn trug, war nicht mehr nur ein Shozide wie so viele anderen auch, er war einer von ihnen; von den achtzig, ein Mitglied der berüchtigten und überall gefürchteten Todesgruppe.
    Achtzig Vollkörperanzüge. Anstelle des traditionellen Shozidenhelms gab es eine Kapuze, die genauso breitkrempig war. Darunter lag das abgedunkelte Visier. Einmal heruntergeklappt, war der Träger des Anzugs nicht mehr ein Name, nicht mehr eine Person; kein Shoziden-Kraftpaket, sondern eine Maschine - eine perfekte Tötungsmaschine, nur unterscheidbar an der kleinen Zahl auf seiner Schulter.
    Tremoto wartete, bis Shavate die Montur bis über die Hüften geschlossen hatte.
    Dann ließ er sie los und kümmerte sich wieder um seinen Anzug. Er schloss ihn ganz, bis nur noch der kleine Kopf herausguckte. Als die Kapuze übergestülpt war, hatte sich der Shozide schon in eine schreckenerregende Erscheinung verwandelt.
    Nur das Visier stand noch offen. Wenn auch das zu war, war er 134.
    134 - das war die Zahl, die auf der kleinen Schultertafel prangte, und vielleicht schon heute Abend, spätestens morgen, allerspätestens in ein paar Tagen konnte sie sich erhöhen. Die Zahl auf der Tafel gab immer die Zahl der Tötungen an, die mit der Montur im Lauf der Karriere eines Kämpfers vorgenommen worden waren.
    Tremoto war gutes Mittelmaß. Kaum eine der Monturen seiner Mitstreiter lag unter hundert. Shavate hatte ihn mit 128 bald eingeholt, was auch daran lag, dass sie fast immer gemeinsam in einen Einsatz geschickt worden waren. Sie waren ein Team, zusammen mit Halloke, Dagarte und Shooto - deshalb nannten sie sich die „Eisernen". Shooto war eine glatte 100er, Dagarte kam auf 115, nur Halloke lag abgeschlagen bei 77.
    Manche glaubten, dass dies der Grund für seine Schweigsamkeit war.
    Die beiden Matadore des heutigen Tags, Daytana und Bassake, waren mit 188 und legendären 215 schon so gut wie uneinholbar. Die wenigen mit Tötungsziffern unter 70 oder 60 waren entweder nicht gut, meistens aber noch nicht lauge genug bei der Truppe. Eine kleine Zahl zeigte in der Regel an, dass alte Anzüge -mit ihren Trägern - zuweilen im Einsatz das Zeitliche gesegnet hatten. Und zwar so, dass beide nicht mehr gerettet werden konnten. Nur in einem solchen Fall wurde ein neuer Kampfanzug für die Gruppe gefertigt: Insgesamt blieb ihre Zahl also immer bei achtzig, keiner mehr und keiner weniger.
    Daytana und Bassake wurden nur von Sub-General Dhatone selbst übertroffen. Der auch ohne Kampf anzug düstere, bis zum Äußersten trainierte, stets unnahbar wirkende Shozide brachte es auf 307 Tötungen. Der Führer der Todesgruppe, von den einen fast abgöttisch verehrt, von anderen gehasst, hatte genug Zeit gehabt, um dieses Konto aufzubauen. Es gab nur zwei Mitglieder der Truppe, die länger beim Regiment waren als er. Und die schwiegen.
    Was über Dhatone bekannt war, hatte den Ruch des Verbrämten. Es hieß, dass er mit General Traver und anderen berühmten Shozidenführern persönlich bekannt war.
    Als gesichert konnte gelten, dass er der erste Führer der gefürchteten Truppe war, der den Rang eines Sub-Generals erreicht hatte. Es rankten sich weitere Spekulationen um ihn, von denen keine einzige jemals bewiesen worden war.
    Aber ob sie ihn liebten, fürchteten oder aus vollem Herzen hassten - jedes Mitglied der Todesgruppe befolgte seine Befehle ohne Zögern, Bedenken oder gar Widerspruch. Manchmal wurde gemurrt, aber immer gehorcht. Dhatones Wort war oberstes Gesetz. Für ihn würden sie morden, brandschatzen, durch Feuer und durch die Hölle gehen.
    Die kostspielig ausgebildeten Kämpfer hatten lange warten müssen. Zuletzt hatten sie in der Motoklon-Krise auf einen Einsatz gehofft - leider umsonst, denn gegen einen Motoschock halfen alle Einzelkämpfer-Fähigkeiten wenig.
    Der Frust war in noch härterem Training und Kämpfen am Rand des Erlaubten abgebaut worden. Nun schien er endlich ein Ende zu haben. Es war wie
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