Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2269 - Die Todesgruppe

Titel: 2269 - Die Todesgruppe
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Blatt, so miserabel wie der ganze Tag. Zuerst war er von Gattore nach Strich und Faden verdroschen worden, dann hatte er seine Matadorin verlieren sehen müssen, und jetzt wurde er dumm angequatscht, nur weil er nicht so blind war wie die anderen. „Mir reicht's", knurrte er nach einer halben Stunde und stand auf. „Du verschwindest?", fragte Shooto. „Jetzt schon? Wohin?"
    „In den Kraftraum", antwortete er über die Schulter, schon im Gehen. „Ich will bereit sein, wenn Dhatone uns braucht."
    „Da kannst du lange warten", rief Shavate ihm hinterher. „Fetter, nimm's doch nicht so tragisch. Jeder von uns verliert mal!"
    „Er nicht", stichelte Dagarte, als er außer Hörweite war. „Das mit Bassake wird er morgen schon wieder vergessen haben, aber dass er ausgerechnet gegen dich den Kürzeren ziehen musste ..."
    „Was willst du damit sagen?", fuhr sie ihn an. „Shav, nun mach halblang", sagte Shooto. „Das weiß schließlich jeder."
    „Was weiß jeder?"
    „Shav, es ist kein Geheimnis! Du bist seine Prinzessin, aber Daytana ist seine Königin. Daran hat er zu knabbern."
    Shavates Hand fuhr über den Tisch. Sie zog die Kämpferin am Oberteil ihrer Kombi halb über den Tisch. „Sag das noch mal!"
    Shooto befreite sich mit einem schnellen Schlag. Ein kräftiger Stoß mit der flachen Hand beförderte Shavate auf ihren Sitz zurück. „Verdammt, seid ihr denn beide heute aus Wachs?"
    Shavate starrte sie aus gefährlich funkelnden roten Schlitzaugen an, wollte erneut auffahren, beschloss dann aber zu schweigen. Sie verschränkte die muskelbepackten Arme vor der flachen Brust und starrte düster vor sich hin. „Das Warten macht einen aber auch verrückt!", sagte Dagarte und strich sich über das künstliche Auge. „He, Halloke, sag doch endlich mal was!"
    „Was", knurrte der Schweiger. „Was?" Shavate starrte ihn an. „Ja. >Was.< Hat er doch gesagt."
    „Ihr spinnt. Alle. Dreimal geteilter Wour von Apasch! Ich wünschte, Trem hätte Recht und Dhatone würde uns endlich sagen, wann's für uns losgeht."
    „Heute nicht", sagte Shooto. „Trem hat nicht Unrecht. Es ist ein miserabler Tag."
    Sie stand ebenfalls auf. „Ich gehe eine Stunde bolzen. Man muss in Form bleiben, oder?"
    „Du hast heute schon zwei Kerle aufs Kreuz gelegt", sagte Dagarte. „Und?" Die Shozidin rieb sich über den Verband am linken Arm. „Morgen werden's drei sein, Blinder. Außerdem geht morgen der Tanz los."
    „Wer sagt das?", fragte Shavate. „Der Kratzer juckt", bekam sie zur Antwort. Shooto zog ihre Hand über das Gesicht. „Mein Andenken an unseren Einsatz auf Begaul - du weißt doch, der Aufstand. Die Rebellion. Wo's den alten Habbote erwischt hat."
    „Natürlich. Sein Bild hängt ja über deiner Koje. Du hast seinen Tod nie verschmerzt."
    „Jeder von uns hat seine Helden, oder? Aber Habbote war für mich wie ein Vater, und die Narbe - das gibt anderes Wetter."
    „Auf einem anderen Planeten", erklärte Dagarte, als sie gegangen war. „Aber ich spüre es auch. Nur sagt mir mein Gucker, dass es heute noch losgehen wird." Er schlug sich auf sein Augenimplantat.
    Shavate, er und der Schweiger blieben allein in der Messe und spielten schlecht gelaunt weiter, bis das Signal ertönte.
    Ihre Köpfe ruckten in die Höhe. Die Karten waren auf der Stelle vergessen. „Dein verdammter Gucker hatte Recht", knurrte Shavate, als eine drei Meter durchmessende Holokugel unter der gewölbten Decke erschien, aus der sie das Gesicht von Sub-General Dhatone anblickte, die stechenden Augen gerade noch unter dem Helm zu erkennen. „Ich könnte ihn küssen, Blinder."
    „Dann bringe ich dich um", versprach Dagarte.
    Die Gespräche an den anderen, noch besetzten Tischen erstarben. Alle Blicke richteten sich auf das Holo. Sub-General Dhatone, der Führer der Todesgruppe, liebte es nicht, etwas zweimal sagen zu müssen.
    Eine Stunde später waren sie auf dem Weg zum Ausrüstungslager der Gruppe.
    Tremoto und Shooto waren schon dort, als die übrigen drei „Eisernen" eintrafen; sie und über die Hälfte des achtzigköpfigen Regiments, das in ganz Arphonie eine Legende war. In der Todesgruppe waren die härtesten, effektivsten und skrupellosesten Einzelkämpfer des Sternhaufens versammelt.
    Es waren immer nur achtzig gewesen, seitdem die Gruppe gebildet worden war, und es würden auch immer nur achtzig sein - bis das von Dhatone mit eiserner Faust geführte Regiment unterging. Entsprechend gab es auch immer nur achtzig schwarze
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher