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2269 - Die Todesgruppe

Titel: 2269 - Die Todesgruppe
Autoren: Unbekannt
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Sphäre. Kannst du noch tiefer sinken?
    Rorkhete seufzte hörbar.
    Im Sternenozean hatte er mächtige Wesen getroffen und Freunde gefunden. Perry Rhodan und Atlan, die beiden Männer mit der Aura eines Schutzherrn, die nur noch die Anerkennung durch das Paragonkreuz brauchten, um den Orden tatsächlich neu erstehen zu lassen, gemeinsam mit Carya Andaxi, und die unterdrückten Völker Arphonies in den Befreiungskampf gegen die Kybb und Kharzani zu führen.
    Zusammen mit Lyressea, der aus ihrem langen Schlaf geholten Medialen Schildwache, war Rhodan unterwegs, um das Paragonkreuz zu finden. Sie waren noch nicht zurückgekehrt. Auch das bereitete ihm Sorgen. Mit der SCHWERT hatten sie zwar ein gutes Schiff, obwohl es den Weißen Kreuzern der Arphonie-Shoziden unterlegen war, aber sie mussten in eine der zahlreichen Löwenhöhlen in dieser galaktischen Enklave, wie Rhodan es ausdrücken würde ...
    Die Weißen Kreuzer ...
    Er schob sich von der Mauer und begann, die Randstraße entlangzugehen, hinter der das Habitat endete. Hier störte ihn niemand, obwohl er sich keine Illusionen machte. Natürlich wurde er beobachtet. Sie gönnten ihm nur eine kurze Pause, damit er sich regenerierte und für seine Aufgabe wieder fit war. Es ekelte ihn allein bei dem Gedanken. Er war mit großen Hoffnungen nach Arphonie gekommen, und was war aus ihm geworden?
    Ein Gefangener. Nein, schlimmer: ein Sklave. Ein ... Zuchthengst, der frisches Blut in die Shozidenpopulation von Arphonie bringen sollte.
    Nie würde er den Augenblick vergessen, als er zum ersten Mal General Travers Gesicht sah, in dem Holo, das in der Zentrale der SCHWERT erschienen war, nachdem sie durch die zusammenbrechende DISTANZSPUR gekommen waren. Es war der Schock seines Lebens gewesen. Es gab sie noch - andere Shoziden! Er war nicht der einzige! Hier in Arphonie lebten sie noch und nicht nur einer, einige Dutzend oder einige hundert ... Freunde! Verwandte! Seelengefährten! Hoffnung!
    Doch aus dem Schock, der Begeisterung und den Hoffnungen war längst Ernüchterung geworden und - er hatte es sich lange nicht eingestehen wollen - Angst.
    Die Shoziden im Arphonie-Haufen waren anders als seine Vorfahren im Sternenozean. Ihre Haut war dunkler, die Helme waren kleiner. Sie waren arrogant und überheblich, wild und oft unbeherrscht, wobei sich die Frauen als nicht ganz so aggressiv erwiesen wie die Männer. Was hatte er .sich schon von General Traver alles an Demütigungen gefallen lassen müssen!
    Aber die Frauen ...
    Rorkhete wurde inzwischen fast übel bei dem Gedanken. Ein Fluch der Arphonie-Shoziden war ihre Inzucht. Der ehemalige Wanderer wusste inzwischen, dass sie sich alle aus nicht mehr als etwa zweihundert Ur-Shoziden entwickelt hatten, die auf Graugischt weilten, als der Arphonie-Haufen in den Hyperkokon eingeschlossen wurde. Zweihundert waren zu wenige, im Sinn einer gesunden genetischen Varianz.
    In der Isolation des Sternhaufens hatten sich die Shoziden zwar für längere Zeit gezielt und höchst rasant vermehrt - unter anderem mit Hilfe von Invitro-Zuchtstationen. Aber den genetischen Engpass konnten sie nie überbrücken.
    Er lachte laut auf.
    Denn dafür musste jetzt er herhalten. Er sollte ihnen frisches Blut bringen, ihren Genpool auffrischen. Sie hatten ihn zu einem Zuchtshoziden gemacht, dessen Aufgabe darin bestand, täglich so viel genetisches Material wie möglich zu spenden.
    Deshalb hatten sie ihn nicht mit Rhodan, Zephyda und Lyressea fliegen lassen, den besten Kameraden, die er je gehabt hatte.
    Die Shoziden hatten es mit „Fluchtgefahr" begründet. Sie wussten also genau, was sie ihm antaten, scherten sich aber nicht darum. Der Zweck heiligte bei ihnen augenscheinlich die Mittel. Noch etwas ließ sich aus ihrer Weigerung folgern - nämlich dass sie nicht an eine Rückkehr der SCHWERT glaubten.
    Das deprimierte ihn zusätzlich. Der Gedanke daran, seine Freunde zu verlieren, war fast schlimmer als sein täglicher Dienst am Bevölkerungswachstum in Riharion. Die Shoziden, sein Volk, sahen in ihm ein nützliches Instrument, mehr nicht. Er gehörte ihnen nur biologisch zu, sozial und kulturell stand er eine Stufe unter den schlimmsten Barbaren; das war jedenfalls der Eindruck, den sie ihm beständig vermittelten. Es brachte ihm weder Befriedigung noch Selbstwertgefühl. Er war ihr Gefangener und nur noch zu dem einen gut.
    Nein!
    Rorkhete taten die Lenden weh. Sein Rückgrat war steif und schmerzte ebenfalls.
    Sein Kopf war leer bis auf den einen
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