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2266 - Bastion von Parrakh

Titel: 2266 - Bastion von Parrakh
Autoren: Unbekannt
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schlimmste Schmerz.
    Meine Hände ballten sich. „Aalles ..."
    Ich sah, dass der junge Arveze neben Bully trat. Er blickte mich bekümmert an. „Du hast vorhin schon so wild um dich geschlagen. Als du bis zur Decke gesprungen bist. Waren das auch schon diese Schmerzen?"
    Bully nickte. „Und da war noch etwas. Dieses Jucken ..."
    „Die Duirg-Laus", röchelte ich.
    Der Dicke schaute mich erstaunt an, während Icho weitere Messungen durchführte. Ich fragte mich, wonach er suchte. Es war kein Medopak, mit dem er hantierte. „Was für eine Laus?"
    „Jan... Jan hat sie mir auf Roewis beschafft, Jan Shruyver", keuchte ich. „Mein Trauma ... Ich konnte es doch nicht ertragen, ohne Fell zu sein, wie eine nackte Ratte, eklig, nicht ich selbst. Nie wieder, schwor ich mir. Diese Demütigung. Und ..." Ich schnaufte.
    Bully nahm meine Pfote. „Das Fell ist doch nachgewachsen. Es ist jetzt schöner denn je."
    „Natürlich!" Ich richtete mich halb auf. „Und so muss es auch bleiben. Es darf nie mehr weggehen, muss gepflegt werden. Und da hörte ich ... hörte ich..."
    Der Dicke seufzte. „Von dieser Laus?"
    Ich wollte nicken, aber es ging nicht. Der Schmerz schnürte mir die Brust zusammen. „Ich ... ich sprach mit Jan darüber, und er meinte, das wäre eine Möglichkeit. Eine Krücke, wenigstens für die erste Zeit. Bis ich mental wieder etwas stabiler..."
    Taff schubste mich an. „Wovon redest du?"
    Ich blickte den Jungen aus brennenden Augen an. „Ich habe mir ein kleines Tier in den Pelz gesetzt, das mein Fell pflegt. Aber dann begann es immer stärker zu jucken ..."
    „Sprichst du hiervon?", vernahm ich Ichos tiefen Bass.
    Ich wollte mich aufrichten, aber es ging nicht. Dann sah ich Ichos rechten Handlungsarm mit der sechsfingrigen Hand über mir, und zwei seiner sechs Finger hielten etwas, das vorsichtiger nicht hätte gehalten werden können.
    Es war oval und nur wenige Millimeter groß, aber deutlich zu erkennen, weil es strahlend grün leuchtete. „Wwieso grün?", stammelte ich. „Sie war rostrot, als ich sie mir ins Fell setzte. Und dieses Strahlen ..." Dann verkrampfte ich mich wieder unter einer Schmerzwoge.
    Bully drückte mir besorgt die Pfote. „Du hast sie gefunden!", schrie ich. „Warum schmerzt es dann immer noch?"
    Ich kannte den Haluter inzwischen lange genug, um seine Mimik deuten zu können, auch wenn er einen reglosen Eindruck machte. Im Augenblick war er grimmig entschlossen. „Du hast schlechte Karten, Gucky!"
    Er hatte mich Gucky genannt in Gegenwart des Jungen. Unsere Tarnung ...
    Aber irgendwie schwammen uns ohnehin gerade alle Felle davon. Und der Junge sagte dazu kein Wort. Er starrte uns nur an. Sicher war er intelligent genug, um zu begreifen, dass wir ihn bisher komplett angelogen hatten. „Wie meinst du das?", fragte ich den Haluter. „Schlechte ... Karten?"
    „Dein ganzer Körper ist verseucht von diesen Läusen. Sie muss auf dir ihre Brut abgelegt haben, die jetzt geschlüpft ist. Und mehr noch: deine Sondierungssprünge in den Titanen. und zum See. Dabei bist du mit Hyperfrequenzen in Verbindung gekommen."
    Ich sah, wie Bully unseren Freund erstaunt ansah. „Fünfdimensionale Strahlung?"
    „Ganz recht. Und das hatte seine Auswirkung auf die Brut."
    Ich keuchte auf. „Mann, red nicht um den heißen Brei herum!"
    „Diese Läuse in deinem Pelz sind lauter kleine Hyperstrahler. Sie verursachen die Schmerzen. Aber es gibt noch einen Nebeneffekt. Du strahlst wie ein Signalfeuer!"
    Die Lage war schlimmer, als wir vermutet hatten. Es glich einem Wunder, dass wir noch nicht entdeckt worden waren. Eigentlich hätte ich auf den Ortungsschirmen der Arvezen lichterloh pulsierend wie eine kleine Sonne erscheinen müssen. Hoffentlich hatten deren Experten einen gesunden Schlaf.
    Bully und Icho machten sich sofort daran, mich von den strahlenden Läusen zu befreien. Ich schien Glück im Unglück zu haben. Noch nicht alle waren geschlüpft, sodass ganze Brutherde auf einmal gepflückt werden konnten.
    Bei dem Gedanken, was mit meinem neuen Fell geschehen war, hätte ich vor Verzweiflung schreien mögen. Aber ich hielt durch. Kniff die Lefzen zusammen.
    Wenn ich je wieder heil an Bord der RICHARD BURTON zurückkäme, würde ich diesem Jan Shruyver was erzählen. Ein schöner Psychologe war das, der mir etwas riet, was sich zum größten denkbaren Desaster entwickeln konnte.
    Ach was, ich würde etwas ganz anderes tun: ihn ignorieren. So jemand war meinen Zorn gar nicht wert!
    Während
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