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2266 - Bastion von Parrakh

Titel: 2266 - Bastion von Parrakh
Autoren: Unbekannt
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anerkennend die Brauen. Taff war inzwischen eindeutig auf unserer Seite, wenngleich er nicht genau wissen konnte, worum es eigentlich ging. Keine Spur mehr von seiner ursprünglichen Arroganz.
    Und er entwickelte ein Gespür für Situationen. Insgeheim sagte ich ihm eine große Zukunft voraus. „Wohin fliegen sie?", murmelte Bully.
    Wir mussten die Gesichter ans Fenster pressen, um das Geschwader nicht aus den Augen zu verlieren. Es näherte sich nicht dem Raumhafen hinter Pallturno, sondern stattdessen dem Areal mit der Bastion, der Dependance und dem gestrandeten Nocturnenstock. Dann verharrte die Eskorte plötzlich mitten in der Luft.
    Gespannt beobachtete ich, wie der Parr-Jäger über der Dependance schwebte und einen Transportschacht ausfuhr. Anscheinend wechselte jemand oder etwas zwischen dem Raumschiff und dem Gebäude.
    Kurz darauf nahm der Parr-Jäger wieder Fahrt auf, abermals mit Eskorte - und flog jetzt in unsere Richtung, direkt auf das P-Dock zu.
    Ich sah ihn näher kommen. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit, als könnte man - wer auch immer an Bord war - mich über die Entfernung hinweg und durch die Wand unseres Schlupfwinkels hindurch deutlich erkennen.
    Aber er schwenkte nicht in unsere Richtung ab, sondern näherte sich der Werft und kam auf der Außenhaut des Giganten zur Ruhe. „Alle Wetter!", entfuhr es Bully. „Vom Orbit zur Bastion-Dependance, von dort zum Kybb-Titanen, das alles mit Eskorte. Es muss etwas Wichtiges sein!"
    Taff setzte mich ab, und ich ging langsam wieder den Mittelgang zurück, um mich auf das provisorische Lager zu setzen. Bully und Icho begannen schon am Fenster laut zu überlegen, wer wohl zur Werft gebracht worden sei.
    Der junge Arveze lauschte gespannt. Für ihn musste das alles ein riesiges fesselndes Abenteuer sein.
    Die drei kehrten zu mir zurück, und ich ließ mir endlich die Strahlenspritze geben. Bully hatte mich fertig gelaust. Als ich zaghaft meine Gedankenfühler ausstreckte, merkte ich, dass ich langsam zu Kräften kam.
    Ich war heilfroh. Anscheinend hatte die fünfdimensionale Beeinträchtigung durch die Läuse meine Psi-Fähigkeiten nur vorübergehend blockiert. „Also." Ich hüpfte von meinem Platz, worauf ich in den Knien einknickte und auf dem Boden zusammenbrach. „Ungeachtet aller Probleme", sprach ich zerknirscht weiter, „ist doch wohl klar, was wir jetzt tun. Wir nehmen den Jäger unter die Lupe."
    Bully und Icho blickten mich nur entgeistert an. „Schaffst du das denn?
     
    7.
     
    Ich war der Überallzugleich-Töter, der Retter des Universums, der Tröster von Witwen und Waisen, oder nicht? Natürlich schaffte ich das, auch wenn ich ihnen vorspielte, dass es mir leichter fiel, als es in Wahrheit der Fall war.
    Jede Bewegung tat mir weh, aber das durfte ich mir nicht anmerken lassen. Sie waren auf mich angewiesen. Wir alle, auch der kleine Taff. Ich war unser einziger Joker auf dieser fremden Welt.
    Wenn ich ausfiel, was sollte dann aus uns werden?
    Außerdem war es wirklich höchste Zeit, unser Versteck zu verlassen. Irgendwann würden die Arvezen vom P-Dock merken, dass in einer Hütte am Rand .des Energiezauns ein Hyperfrequenz-Spektakel ablief, für das sie keine Erklärung haben konnten.
    Sie würden uns aufsuchen, und dann wollte ich, dass sie nur noch ein Gefäß mit Dutzenden grün strahlender Duirg-Läuse vorfanden.
    Sollten die Arvezen doch darüber rätseln, was es damit auf sich hatte. Mit etwas Glück würden die Biester ein neues Zuhause in ihren Mähnen finden.
    Bevor meine Gehässigkeit sich weiter Bahn brechen konnte, hatten meine drei Freunde unsere installierte Technik wieder in ihre Mini-Bestandteile zerlegt und verstaut. Ich hüpfte auf Bullys Arme, nahm Icho und Taff an der Hand und teleportierte. Alle drei auf einmal -aber ich schaffte es, weil der Sprung nicht gerade über eine weite Distanz ging.
    Wir kamen in einer großen, leeren Halle heraus. Einen Moment lang fühlte ich mich in der Zeit zurückversetzt. Ich hatte den Eindruck, diese Umgebung schon einmal gesehen zu haben, und dann begriff ich, wo das gewesen sein musste: an Bord des Kybb-Titanen.
    Das Innere des Jägers schien sich nicht im Geringsten zu unterscheiden.
    Ich schaute Bully an. „Wärst du wohl so nett?"
    Der Dicke verstand und setzte mich ab. „Was haltet ihr davon, wenn wir uns hier einnisten?" Ich blickte mich in der kargen Halle um. „Natürlich nicht genau hier, aber in einem der anderen Räume müsste sich doch ein gutes
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