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2266 - Bastion von Parrakh

Titel: 2266 - Bastion von Parrakh
Autoren: Unbekannt
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Lappalien Gedanken zu machen und zum Fenster hinauszustarren?"
    Einen Moment lang huschte so etwas wie ein Grinsen über Bullys Miene. Er kannte mich und wusste, wenn ich scherzte, ging es mir gut. Bevor er noch etwas sagen konnte, verkündete ich: „Ich habe jedenfalls viele wertvolle Informationen gesammelt."
    Das würde ihn hoffentlich damit versöhnen, dass ich vorhin meinen Sondierungssprung nicht mit ihm abgesprochen hatte.
    Ich berichtete von meinen Schlussfolgerungen über den Kratersee, während wir zum anderen Ende der Halle zurückgingen. Taff machte einige Bemerkungen, die meine Beobachtungen unterstützten, dann zog Bully ihn an sich.
    Ich glaubte es kaum. Der Junge ließ es sich gefallen, und der Dicke fühlte sich wohl dabei. Sie hatten sich angefreundet!
    Kopfschüttelnd folgte ich dem Haluter, der mir bedeutete, zu seiner Gerätestation zu kommen, die er in einem Winkel des Ganges aufgebaut hatte. „Bully weiß schon Bescheid, aber du noch nicht", sagte er leise, während er sich setzte.
    Neugierig teleportierte ich auf seinen Schoß.
    Der Haluter deutete auf eine Art Lageplan, der einen Ausschnitt des Kybb-Titanen zeigte. „Wir haben in deiner Abwesenheit weitere Hinweise auf dieses ominöse Zusatztriebwerk gefunden und reichlich Daten gesammelt, die die erstaunlichen Triebwerksleistungen erklären könnten."
    „Aha", meinte ich.
    Der Haluter deutete auf ein kreisförmiges Gebilde auf dem Plan. „Es befindet sich etwa hier und wird als Biodim-Blockverbund bezeichnet."
    Ich blickte ihn an. „Wenn du mich fragst, ist das doch unwiderstehlich ..."
    Er wusste, was ich meinte. Wir sollten uns dort umsehen.
    Aber in diesem Augenblick durchfuhr es mich glühend heiß. Ich schrie auf und teleportierte unwillkürlich. In der Luft schlug ich mit den Händen auf mehrere Stellen meines Körpers. Der glühende Schmerz wanderte. Er krabbelte im Eiltempo einmal hierhin, dann dorthin.
    Das musste diese Duirg-Laus sein! Was war in sie gefahren?
    Atemlos hielt ich mich in der Schwebe, als der Schmerz ebenso jäh, wie er eingesetzt hatte, wieder verging. Verdutzt blickte ich nach unten, auf Bully und Taff. „Was machst du da oben?", wollte der junge Arveze wissen.
    Ich schaute meinerseits hoch - und hätte mir fast die Schnauze angestoßen. Ich schwebte direkt unter dem Dach. „Tut mir Leid", murmelte ich und ließ midi nach unten sinken.
    Bully blickte mich bohrend an. „Ja doch, ja", sagte ich. „Mich durchfuhr es plötzlich ganz heiß. Bestimmt nur die Erinnerung an den Thermostrahl, nicht der Rede wert." Dabei kratzte ich mich.
    Insgeheim machte ich mir sehr wohl Sorgen. Etwas stimmte mit der Duirg-Laus nicht. Ich spürte sie jetzt wie ein Krebsgeschwür auf meiner Haut. Aber wenn ich das gesagt hätte, wäre unsere Mission auf Parrakh in Gefahr gewesen. „Wir müssen reden", sagte Bully. „Nein, wir haben jetzt anderes zu tun." Ich deutete auf Taff. „Was geschieht mit ihm, während wir in den Einsatz gehen?"
    „Ich komme natürlich mit."
    Wieder wurde mir ganz flau im Magen. „Unmöglich, viel zu gefährlich." Ich blickte Bully an. „Kannst du dich nicht noch einmal...? Ich meine ..."
    Er erdolchte mich beinahe mit seinem Blick aus wasserblauen Augen.
    Ich zuckte die Achseln. „Was bleibt uns anderes übrig?"
    Bully blieb hart. Er wollte nicht auf den Jungen aufpassen, während Icho und ich in den Einsatz gingen. Er argumentierte, dass er für den Einsatz wichtig sei, der Junge aber schlecht allein bleiben könne. Selbst wenn Taff das Magazin nicht verließ, hätte er von Arbeitern oder gar Polizeikräften überrascht werden können. Und ich hätte zudem ermittelt, dass es an Bord des Titanen keine Para-Fallen gab, so dass ich den Jungen jederzeit in Sicherheit bringen könne. Rat suchend blickte ich Icho an, aber der schwarze Haluter in seinem roten Kampfanzug blieb reglos wie ein Stein. Wir wussten beide, dass Logik hier nicht den Ausschlag gab. Der Dicke wollte nicht länger den Babysitter spielen.
    Seufzend fügte ich mich Bullys Wunsch, ergriff seine Hand und die des Jungen. Einen Augenblick später befanden wir uns in einem niedrigen Raum - einer Sektion des Giganten, die sichtlich voller Aggregate war, dicht an dicht, getrennt von weiten freien Flächen. Mit einem zweiten Sprung holte ich Icho Tolot nach.
    Es wimmelte hier von Techniten. Sie liefen kreuz und quer, machten einen Bogen um uns, als wären wir eines der vielen Geräte, ein gewohntes Hindernis, alles, ohne innezuhalten.
    Gut,
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