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2264 - Die verlorene Schöpfung

Titel: 2264 - Die verlorene Schöpfung
Autoren: Unbekannt
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Nugas-Reaktoren, Schutzschirmgeneratoren, Waffensysteme und Hawks, die allesamt über Restemissionen verfügten, sofern sie überhaupt komplett heruntergefahren werden konnten.
    Reginald räusperte sich. „Mir ist klar, dass sich ein ENTDECKER-Riese nicht auf null herunterdimmen lässt", fuhr er fort. „Ein Restrisiko bleibt. Aber mit diesen Werten können wir leben. Erhöhte Alarmbereitschaft ist angeordnet, absolute Konzentration auf den Orterposten selbstverständlich. Ich hoffe, dass wir unter diesen Bedingungen unsere Reise zum Ende des Jetstrahls im Parr-System ungefährdet zurücklegen werden!"
    Ich beneidete den Freund meines Vaters Perry Rhodan wahrlich nicht um seine Verantwortung. Es war ein Unterschied, ob man in einer kleinen, abgehalfterten Space-Jet lediglich seinen eigenen Hintern retten musste oder die Last der Verantwortung für 710 0 Lebewesen trug. Ganz zu schweigen vom enormen Wert des ENTDECKERS vom Typ II der SATURN-Klasse.
    Aber in diesem Punkt dachte ich wohl zu arkonidisch. Die Terraner hätten liebend gern einen ENTDECKER in die nächste Sonne stürzen lassen, hätten sie damit auch nur ein einziges Menschenleben retten können. „Das Shutdown-Programm aktivieren!", riss Reginalds Stimme mich aus meinen Gedanken. „Sämtliche Emissionsquellen herunterfahren!"
    Abrupt wurde es in der Zentrale der RICHARD BURTON schummrig dunkel. Doch als Halbarkonide, der sich in letzter Zeit oft hatte im Zwielicht aufhalten müssen, gewöhnte ich mich schnell daran.
    Dennoch kniff ich die Augen zusammen - wie ich es auf der Kadettenschule Paragetha gelernt hatte.
    Einen Moment lang verleitete mich das Halbdunkel, meine Gedanken schweifen zu lassen. Die RICHARD BURTON hatte vor kurzem den Planeten Aon verlassen, die Heimat der Cortezen, der Ahnherren der Gurrads, und befand sich auf der Verfolgung des sechsdimensionalen Jetstrahls, der von der Sonne Sol offensichtlich bis zum Sternhaufen der Parrakhon-Wolke reichte. Am Ende des Strahls, im Parr-System, wartet der angebliche Gott Gon-Orbhon.
    Der Sternhaufen war nicht gerade klein. Er umfasste ein Raumgebiet von knapp 150 Lichtjahren Durchmesser; nach bisherigen Hochrechnungen waren es wohl etwa 300.000 Sterne. Das Zentrum des Sternhaufens war 163.183 Lichtjahre vom Solsystem und 7780 Lichtjahre von Navo-Nord entfernt.
    Gon-Orbhon - wer auch immer sich dahinter verbarg - musste entweder besiegt, ausgelöscht oder unschädlich gemacht werden, bevor er sein furchtbares Regiment über Terra entfalten konnte. Die Sekte, die sich in seinem Namen auf der Heimatwelt der Menschheit etabliert hatte, war viel mehr als nur ein Ärgernis. Als Arkonide, der im Imperium aufgewachsen war, hatte ich nicht das geringste Verständnis für die Art und Weise, wie die terranischen Behörden mit ihr umgingen. Doch sie war nun einmal da, und wir wussten mittlerweile, dass Gon-Orbhon keine Einbildung, sondern bedrohliche Realität war.
    Der Weg ins Zentrum des Parrakhon-Haufens, zur Sonne Parr, war allerdings in höchstem Maß gefährlich. Hier wimmelte es von den besagten Helix-Torpedos, die alles zerstörten, was in ihre Ortung kam. Die RICHARD BURTON hatte diesen brutalen Destruktions-Systemen nichts entgegenzusetzen.
    Der Shutdown-Probelauf, den Reginald angeordnet hatte, verlief reibungslos. In der Zentrale kehrte wieder jene gelassene, wenn auch angespannte Ruhe ein, die allerdings nicht einmal ansatzweise die an Bord vergleichbarer arkonidischer Eliteeinheiten erreichte.
    Ich stand auf und ging zum nächsten Schott. Dabei nickte ich weder Reginald noch Pragesh zu. Sie hätten die Geste sowieso nicht bemerkt, woran allerdings nicht das Halbdunkel, sondern ihre gespannte Konzentration Schuld trug.
    Mal Detair erwartete mich bereits. Wir wollten uns einen Happen gönnen, und so seltsam es auch anmutete, das nervenaufreibende Warten auf eine Reaktion der Ultra-Giraffe machte mich tatsächlich hungrig. „Hast du die Holos der Nahortung gesehen?" Mein bester Freund, der immer etwas zottelig aussah, also auch jetzt, schniefte theatralisch. „Dieser Sternhaufen ist der reinste Weltraumfriedhof! Überall Trümmer von Raumschiffen, die an uns vorbeitreiben. Das macht mich richtig schwermütig."
    Ich schüttelte den Kopf. „Solange die Wracks dir nicht den Appetit verderben, gibt es noch Hoffnung für dich."
    Der Fuertone hieb mir mit einer Pranke auf die Schulter. „Du nimmst mich nie ernst. Dein Hochmut wird dir irgendwann zum Fallstrick. Denk nur an die vielen Raumfahrer, die
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