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2264 - Die verlorene Schöpfung

Titel: 2264 - Die verlorene Schöpfung
Autoren: Unbekannt
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lachte leise auf. „Ascari heckt etwas aus! Oder bist du wirklich anderer Ansicht?"
    Mal zuckte die Achseln. „Monatelang ist es dir gelungen, deiner Mutter aus dem Weg zu gehen, abgesehen von ein paar Begegnungen auf Distanz. Glaubst du im Ernst, sie wird in diesem Schiff den Befehl geben, dich zu töten? Reginald Bull würden sie sofort aus der nächsten Schleuse werfen."
    „Genau das hast du schon einmal zu mir gesagt. Erinnerst du dich? Es ist noch gar nicht so lange her." Ich blieb stehen. „Ich gehe doch gar nicht davon aus, dass es um mich geht. Aber Ascari hat durch Qertan einen Helfershelfer angeheuert. Zu welchem Zweck?"
    „Einen Sabotageakt müssen wir nicht befürchten", sagte Mal. „Ascari wird wohl kaum das Schiff zerstören wollen. Und der Verräter - falls es ihn überhaupt gibt! - wird hoffentlich genauso .am Leben hängen wie deine Mutter und wir alle. Vielleicht deuten wir ja doch zu viel in diese Begegnung hinein."
    „Oder es geht ihr um etwas, das die Arkoniden nicht haben", überging ich den Einwand. „Um die Ultra-Giraffe oder die Hawk-Konverter."
    „Da muss deine Mutter doch nur abwarten, was Trerok ihr berichten wird." Der brillante arkonidische Wissenschaftler arbeitete mittlerweile mit seinen LFT-Kollegen an Bord der RICHARD BURTON eng zusammen. „Aber ein paar Konstruktionspläne kämen ihm doch sicher gelegen, meinst du nicht auch?"
    Mal grinste und hob die Hände. „Was führt sie also im Schilde? Vielleicht sollten wir doch besser Reginald informieren? - Aber ich habe zu wenig handfeste Beweise", verwarf ich meinen eigenen Vorschlag sofort wieder. „Und im Augenblick sieht es nicht danach aus, als würden es mehr werden."
    Ich seufzte leise. Ich hatte mir einiges vorgenommen, als ich erfahren hatte, dass meine Mutter den Flug in die Magellansche Wolke mitmachen würde. Ich war trotzdem an Bord geblieben, hatte mich nicht von ihr vertreiben lassen.
    Zuerst war ich ihr ausgewichen. Ich kannte mich. Es war nicht mein Naturell, ruhig und besonnen zu reagieren, wenn ich der Person gegenüberstand, die mein ganzes Leben manipuliert hatte, um es dann zu zerstören!
    Natürlich war es zu einigen Begegnungen gekommen, und ich hatte festgestellt, dass ich Ascari da Vivo ins Gesicht sehen konnte, ohne den unwiderstehlichen Drang zu verspüren, ihr an Ort und Stelle den Hals umzudrehen.
    In das schöne Gesicht, das ich in meinem Zorn und Hass zerstört und das sie mit Hilfe eines plastischen Chirurgen mittlerweile wiederhergestellt hatte.
    Aber die Narben, die dabei entstanden waren, reichten tiefer als in nur einige Hautschichten.
    Mir wurde allmählich klar, dass es mir schwer fallen würde, meinen guten Vorsätzen treu zu bleiben.
    Die Anwesenheit der Mascantin und ihres Leibwächters nagte nach wie vor an mir. Und der terranische Spruch Zeit heilt alle Wunden- traf auf mich nicht zu.
    Ascari war für mich das personifizierte Böse. Qertan hingegen war nur ein Handlanger, eben ihr Diener, und ein sehr ergebener dazu.
    Mal trat mir in den Weg, und ich wäre fast gegen ihn geprallt. „Kant, würdest du bitte mit dieser Rumrennerei aufhören? Du machst mich ganz verrückt!"
    Ich hielt in meinem Kabinenmarathon inne. „Was führt sie im Schilde? Sie wird die RICHARD BURTON kaum gefährden, schließlich sitzt sie buchstäblich mit uns in einem Boot. Aber sie hat etwas vor!" Ich sah Mal ernst an. „Ich wünsche ihr noch immer den Tod. Nach der ganzen Zeit, die verstrichen ist, hasse ich sie umso mehr. Wir könnten es wie einen Unfall aussehen lassen, oder...!"
    Mal seufzte tief und lange. „Kant, jetzt gehst du zu weit. Das ist nicht mehr normal, das ist pathologisch! Du siehst aus wie ein Vulkan, der kurz vor der Explosion steht. Die Sache mit Qertan ist nicht unbemerkt geblieben.
    Außerdem kann ich mir vorstellen, dass Bull ein besonders wachsames Auge auf dich hat. Schließlich bist du nicht bekannt dafür, deine Gefühle unter Kontrolle zu halten. Bull wird sich seinen Teil denken."
    Wütend trat ich gegen einen Sessel. „Mir wäre es auch lieber, ich könnte der ganzen Sache den Rücken kehren. Ich hatte gehofft, auf der RICHARD BURTON ein neues Leben beginnen zu können.
    Was Reginald und Gucky mir von der Expedition erzählten, hat so toll geklungen! Und dann läuft mir diese ... Frau über den Weg, und alles ist wieder da, alles ist so wie früher."
    Ich schüttelte den Kopf. Diese arrogante Ascari hielt es nicht einmal für nötig, an den täglichen Besprechungen in der
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