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2264 - Die verlorene Schöpfung

Titel: 2264 - Die verlorene Schöpfung
Autoren: Unbekannt
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schmalen Mund in seinem ausdruckslosen Gesicht zu einem nichts sagenden Lächeln. „Ich will dich keineswegs von deiner Pflicht abhalten." Er machte eine einladende Handbewegung und trat zurück, damit der Dron passieren konnte.
    Als Qertan an mir vorbeikam, zischte er mir noch etwas auf Arkonidisch ins Ohr. „Halte dich von mir fern, oder beim nächsten Mal wird einer sein Leben verlieren, Verräter!"
    „Ich werde dich erwarten und töten, elender Diener!"
    „Was redet ihr da?" Kramanlocky sah irritiert drein. „Das klingt nicht gerade freundschaftlich."
    Ich zuckte die Achseln. „Nichts von Bedeutung, nur arkonidische Grußformeln. Dass ich nicht der beste Freund der Mascantin bin, ist ja bekannt." Ich grinste harmlos.
    Mal brachte auch ein halbwegs nettes Lächeln zustande. „Wir wollten gerade in die Kantine. Kantiran hat eine anstrengende Schicht hinter sich. Dürfen wir ...?"
    Oberstleutnant Tete Kramanlocky schaute zwar skeptisch drein, nickte dann aber.
    Wir setzten uns in Bewegung, wählten bewusst nicht die Richtung, die der Dron eingeschlagen hatte.
    Im nächsten Augenblick wurde die Beleuchtung heller, zuerst kaum merklich, dann deutlicher. Der Shutdown-Probelauf war beendet. „Hast du die Gestalt erkannt, mit der Qertan gesprochen hat?", flüsterte ich Mal zu.
    Mein Freund schüttelte den Kopf. „Ich auch nicht. Worum ging es bei dem Gespräch? Was heckt meine Mutter wieder aus?"
    „Ein Verräter, der Informationen an die Mascantin verkauft?"
    Ich zuckte die Achseln. Ich traute meiner Mutter alles zu; zu Recht, wie sie bewiesen hatte. „Wir müssen die Augen offen halten. Vielleicht macht Qertans Helfer einen Fehler. Es kann sich nur um jemanden in einer nicht unwichtigen Position handeln. Das schränkt den Kreis der Verdächtigen ein."
    Ich wusste, dass meine Worte nicht gerade überzeugend klangen. Wir suchten die berühmte Nadel im Heuhaufen. Aber der Heuhaufen war die RICHARD BURTON und die Nadel vielleicht ein Verräter, der uns alle gefährden konnte.
    Aus dem Bericht der Cortezen Als Reginald von den Helix-Torpedos erfuhr, entwich ihm ein Ach, du 'heilige Scheiße!, was keineswegs dem üblichen Vokabular eines Expeditionsleiters entsprach.
    Gon-Orbhon residierte in der Parrakhon-Wplke. Der Gott hatte vor langer Zeit eine Flotte von 450.000 Einheiten zusammengestellt. Damit wollte er eine Machtgruppierung angreifen, die sich Schutzherren von Jamondi nannte.
    Doch dann erfolgte die Verbannung in den Hyperkokon. Sie wurde wohl von ES herbeigeführt. Als Folge der Versetzung erlitt Gon-Orbhon einen mentalen Schock und fiel in Bewusstlosigkeit.
    Fasziniert lauschten wir der relativ lückenlosen Berichterstattung über die damaligen Ereignisse.
    Da die zum Töten konditionierten Truppen im Parrakhon-Haufen plötzlich ohne Ziel und Aufsicht waren, fielen sie übereinander her. Die unterlegene Partei setzte am Ende jene Waffen frei, die von uns als Helix-Sprengköpf ebezeichnet wurden.
    Helix-Torpedos waren ein vollautomatisches, dezentrales Waffensystem, erschaffen, um ganze Machtzentren ohne Truppenverluste vollständig auszulöschen. Niemand musste sie warten, nicht ein einziger Kämpfer war nötig, um sie zum Einsatz zu bringen. Sie machten Truppen überflüssig. Einmal entfesselt, gab es nichts mehr, was man ihnen entgegensetzen könnte.
    Die Sprengköpfe löschten in der Folge alles aus, was in der Parrakhon-Wolke noch aktiv war. Mit einer Ausnahme: Sie verschonten Gon-Orbhon!
    Wir alle wussten zu unserem Leidwesen, dass diese letzte Behauptung der Wahrheit entsprach. Der Jet-Strahl und die Aussage der Cortezen vom Planeten Aon, sie könnten Gon-Orbhon in wachsendem Maße wieder spüren, waren eine Tatsache.
     
    2.
     
    Eine Mahnung an die Lebenden Wir hatten die Zentrale gerade betreten und wieder Platz genommen, als der Vollalarm ertönte. Wir hatten die erste Etappe in Richtung Parr-System, zum Ende des Jetstrahls, unangefochten zurückgelegt. Nichts war geschehen, doch nun meldete die Ultra-Giraffe den Empfang eines Ping-Signals! „Shutdown einleiten!", rief Bull.
    Schnell schnallte ich mich auf meinem Andrucksessel an, wie wir es oft genug geübt hatten.
    Nach einigen Sekunden erlosch das Jaulen der Sirenen. Stille kehrte ein, und es wurde schlagartig dunkel. Das vorbereitete Programm fuhr herunter, was herunterzufahren war.
    Unwillkürlich traten Schweißperlen auf meine Stirn. Das war keine Übung! „Gut, dass wir noch gegessen haben", flüsterte Mal neben mir. „Wer weiß,
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