Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2255 - Die Distanzspur

Titel: 2255 - Die Distanzspur
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Milchstraße gewesen war und nun seiner Entdeckung harrte. Sie hatten immer geglaubt, ihre Heimatgalaxis in- und auswendig zu kennen, hatten es für ausgeschlossen gehalten, dort noch eine uns unbekannte Hochzivilisation in galaktischem Maßstab entdecken zu können, und nun ... „Ortung", wiederholte Svayn Likorve. Da er diese Meldung in den letzten Stunden und Tagen wirklich schon so oft gemacht hatte, dass kaum jemand mehr darauf achtete, löste er Vollalarm für die FRIDTJOF NANSEN aus.
    Irritiert hörte Tifflor das Jaulen der Sirene, sah auf die Holos - und schnappte nach Luft.
    Dem ENTDECKER näherte sich ein unbekanntes Objekt - ein Raumriese von, wie die Dateneinblendungen belegten, beeindruckenden 17 Kilometern Größe! Es sah aus wie eine riesige, teils ausgefaserte, annähernd kugelförmige Körperzelle oder wie eine keineswegs perfekt kugelförmige Sonne, deren Protuberanzen in der Kälte des Alls erstarrt zu sein schienen.
    Geradezu irreal im Vergleich zur Größe des Objekts muteten die Beschleunigungswerte an, die die kugelförmige Zelle den Datenholos zufolge erreichte: unter den veränderten Bedingungen nach dem Hyperimpedanz-Schock unglaubliche 400 Kilometer pro Sekundenquadrat.
    Tifflor war klar, welche Befehle er eigentlich erteilen musste: Paratronschirme aktivieren!
    Sämtliche darüber hinaus verfügbare Energie auf die Triebwerke! Volle Beschleunigung!
    Fluchtkurs!
    Doch irgendetwas in ihm flüsterte: Halt still! Stell dich energetisch tot! Vielleicht entdeckt dich das Ding ja nicht!
    Der Spuk war so schnell vorbei, wie er begonnen hatte. Das Objekt zog vorüber, ohne der FRIDTJOF NANSEN die geringste Beachtung zu schenken.
    Tifflor atmete auf - und wunderte sich im nächsten Augenblick über die Angst, ja die Panik, die ihn überkommen hatte. Keinen Sekundenbruchteil lang hatte er gedacht: Melde dich! Funke das Objekt an! Das ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft!
    Warum nicht?
    Er hatte nicht die geringste Ahnung.
    Er konnte nur hoffen, dass es sich bei dem Riesenobjekt nicht um einen Feind handelte.
    Aber nicht einmal daran wollte er glauben. Er hatte ein zutiefst ungutes Gefühl. Und das beruhte nicht nur auf Carillas Warnung, wenngleich die Motana solch ein Gebilde mit keinem einzigen Wort erwähnt hatte. Das ließ darauf schließen, dass sie es nicht kannte, nie gesehen, nie von ihm gehört hatte. Denn wäre es ihr bekannt gewesen ... Ein Raumschiff - oder was auch immer - von 17 Kilometern Durchmesser verschwieg man nicht.
    Nein, seine böse Vorahnung beruhte auch auf simpler Logik: ES musste damals irgendwas Gefährliches in den Hyperkokon eingeschlossen haben, etwas Gefährliches sogar für die Superintelligenz, sonst hätte sie sich die Mühe wohl kaum gemacht.
    Und was auch immer es war, sie mussten besser damit rechnen, dass es jetzt zum Vorschein kam.
     
    ENDE
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher