Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2255 - Die Distanzspur

Titel: 2255 - Die Distanzspur
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Beben werden immer stärker! Ich habe zahlreiche hyperphysikalische Effekte geortet, von denen einer seltsamer als der andere ist. Aber das ist längst noch nicht alles! Hier geschieht etwas ..."
    Ja, dachte ich. Hier geschieht etwas. Unwillkürlich bekam ich es mit der Angst zu tun.
    Was allerdings wiederum nicht das Geringste mit dem zu tun hatte, was ich gerade erlebt hatte. Das war eine ganz andere Geschichte. Eine, die mir vielleicht sogar noch mehr Angst einjagte... 9. Julian Tifflor: Die neue Welt Sie hatten es geschafft, wenn auch in letzter Sekunde. Selbst im Linearflug schien es die FRIDTJOF NANSEN noch zerreißen zu wollen. Und nun, wenige Stunden später, fragte sich Julian Tifflor immer wieder, ob die Sicherheit, die der Hayok-Sternenarchipel und auch PRAETORIA zu bieten schienen, nicht eine trügerische war.
    Dennoch beobachtete er nun, am 8.
    September 1332 NGZ, 10.16 Uhr Standardzeit, das unfassbare Geschehen mit einer geradezu fiebrigen Faszination. Er wusste, er würde keinen Schlaf finden, bis das, was er hier sah, abgeschlossen war.
    Der Sternenozean von Jamondi fällt in den Normalraum zurück!
    Ortungstechnisch war der Kugelsternhaufen schon seit geraumer Zeit anzumessen. Seit Monaten wirkte zudem die Schwerkraft der Hyperkokon-Sonnen ins Standarduniversum hinein, so dass Planeten und Monde, die vorab materialisiert waren, weiterhin ihren alten Umlaufbahnen folgten. Diese vereinzelten Irrläufer wie Ash Irthumo, Welten ohne Sonnen, die in der Kälte des Alls ihre Bahn zogen, hatten LFT-Einheiten nach Kräften mit Atomsonnen versorgt, damit ihre Bevölkerungen überleben konnten.
    Dieses Vorgehen hatte sich in jedem einzelnen Fall gelohnt. Denn nun würden diese Planeten mit der Rückkehr des Sternenozeans ihre Sonnen zurückerhalten. Die schlimmste Leidenszeit der Bevölkerungen war damit vorbei. Nur optisch waren die Sonnen des Sternenhaufens bislang nicht zu erkennen gewesen.
    Doch das änderte sich schlagartig. Jene Beobachtungsschiffe und Sonden, die sich exakt im Bereich der vormaligen Hyperkokon-Begrenzung aufhielten, konnten von einer Sekunde zur anderen die optische Flut der rund 220.000 Sterne erkennen. Die Bilder, die sie funkten, waren atemberaubend. Abrupt wurde ein prächtiger Kugelsternhaufen von rund 340 Lichtjahren Durchmesser sichtbar, vergleichbar zum Beispiel mit M13. Gleiches galt für Schiffe und Sonden, die sich innerhalb des vormaligen Hyperkokon-Bereichs befunden hatten.
    Alle weiter entfernteren Beobachter wie Tifflor selbst - konnten dagegen auch weiterhin optisch nichts erkennen, schlicht und einfach aus dem Grund, weil sich nun erst das Licht mit Lichtgeschwindigkeit im Normalraum auszubreiten begann. Es würden also Jahre vergehen, bis der Sternhaufen auch auf Hayok sichtbar werden würde, mehr als 2000, bis das Licht die Milchstraßenhauptebene erreicht hatte - und 9220 Jahre, bis die Distanz bis zur Erde überbrückt war, Ein prachtvolles Bild - aber auch eines des absoluten Chaos. Die hyperenergetische Grenzschicht des Hyperkokons, wenn man sie denn so bezeichnen konnte, löste sich unter heftigsten Turbulenzen auf. Die gesamte Kugeloberfläche war eine einzige Zone aus Raumbeben und Verzerrungen der Raum-Zeit-Struktur, verbunden mit gravomechanischen Impulsen von beträchtlicher Stärke mit zum Teil weit über 80.000 Gravos, die sich jedoch nicht ausbreiteten, sondern schon in wenigen Lichtwochen Distanz ihre Kraft verloren.
    Parallel dazu kam es zu hyperphysikalischen Entladungen, die blitzähnliche Erscheinungen formten und sich als wahres Geflecht oder Netzwerk entlang der Kugeloberfläche erstreckten. Insgesamt bildeten sie eine Zone, in der ein unglaublicher Hyperorkan mit bis zu 300 Meg Stärke tobte.
    Millionen von Tryortan-Schlünden klafften auf, Aufrisserscheinungen von der Größe eines Sonnensystems bildeten sich und vergingen wieder im Sekundentakt. Raumschiffe, die sich nicht augenblicklich in Paratronschirme gehüllt hatten, wurden sofort vernichtet.
    Selbst die Paratrons boten nicht viel Schutz. Für jene Beobachter, die direkt an der Grenzfläche des ehemaligen Hyperkokons stationiert waren, kam jede Rettung zu spät.
    Bei jeder Verlustmeldüng schien sich eine eisige Hand um Tifflors Herz zu legen und es zusammenzudrücken.
    Zum Teil verwandelte sich die tobende Hyperenergie in instabile konventionelle Masse, die für Sekunden riesige Wolken, Filamente und nebelhafte Strukturen formte, Erscheinungen, die mit dem Orion-Nebel oder dem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher