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2255 - Die Distanzspur

Titel: 2255 - Die Distanzspur
Autoren: Unbekannt
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es mich trotzdem. „Entfernung noch zwei Komma drei Millionen Kilometer", vernahm ich wie aus weiter Ferne Echophages Stimme. „Seit einhunderttausend Kilometern keinerlei Ortungsschatten mehr. Offenbar befinden wir uns in einer Sperrzone." 2.200.000 Kilometer... 2.100.000 ...
    Und dann ging ein Ruck durch die SCHWERT. Der Kreuzer bäumte sich kurz auf und wurde dann nach vorn gerissen, als hätte die Hand eines Riesen ihn gepackt. Ein Traktorstrahl? „Kreuzer unter unbekanntem Fremdeinfluss! Kurs und Geschwindigkeit werden in einem offenbar automatischen Prozess nachreguliert!", bestätigte Echophage meine Vermutung.
    Das Flimmern der DISTANZSPUR wurde zusehends schwächer, die Raumbeben nahmen an Heftigkeit zu. Wenn der Extrasinn mit seiner Hypothese Recht hatte, stand die DISTANZSPUR kurz vor dem Verlöschen.
    Aber wir konnten jetzt nicht mehr zurück! Zephyda hätte das Schiff freikämpfen müssen, und ob sie und die Quellen dazu imstande waren ... ich bezweifelte es.
    Außerdem - wohin sollten wir uns wenden?
    Eine Million Kilometer... 800.000... 500.000 ...
    Und dann geschah etwas Seltsames. Obwohl wir bereits auf 1000 Kilometer pro Sekunde abgebremst hatten und der Restflug noch 500 Sekunden, also fast neun Minuten dauern würde, schien die Zeit plötzlich für mich stillzustehen. Licht umwaberte die SCHWERT, leckte an ihrer Hülle, schien sie durchdringen zu wollen ... ... und der Kreuzer drang in das Feld der DISTANZSPUR ein!
    Unvermittelt wurde es gleißend hell um mich herum. Einen Augenblick lang fragte ich mich, ob das schon der Tod war. Die gleißende Helligkeit durchdrang alles, die Außenhülle der SCHWERT, die Wände, die Böden, meinen Körper. Ich fragte mich kurz, welches Ziel die SCHWERT erreichen würde; falls überhaupt, dann bestanden auch meine Gedanken nur noch aus Licht. .- Meine Gedanken, das Universum und alles, was war.
     
    EPILOG
     
    Julian Tiffior: Die kugelförmige Zelle „Ortung", sagte Oberstleutnant Likorve.
    Julian Tiffior hörte schon kaum mehr hin. In den letzten Tagen - sie schrieben inzwischen den 12. September 1332 NGZ - hatte es praktisch jede Minute solch eine Meldung gegeben.
    Aber sie hatten Fortschritte gemacht, gewaltige sogar. Die Erkundungsschiffe der LFT, allerdings auch die des Kristallimperiums, waren erstmals in das Gebiet des Sternenozeans eingedrungen. Die sich auflösende hyperenergetische Kugeloberfläche konnte nun im schnellen Linearflug gefahrlos durchstoßen werden, wobei der Begriff „schnell" stets nach den Maßstäben der erhöhten Hyperimpedanz zu bewerten war.
    Das war nicht immer so gewesen. Zuvor waren die vorsorglich ausgesandten unbemannten Sonden verloren gegangen, verweht irgendwo zwischen Haibund Hyperraum...
    Die Wissenschaftler konnten nun definitiv bestätigen, dass der Hyperkokon einen eigenen Zeitablauf gehabt hatte, der sich jedoch mit dem Rücksturz endgültig an den des Normalraums angeglichen hatte. Er war wohl ohnehin schon seit den ersten Ortungen vom 2. September 1331 NGZ stark reduziert gewesen und hatte letztlich für die Bewohner des Sternenozeans keine besondere Bedeutung mehr gehabt, wie unter anderem der Rücksturz von Ash Irthumo im Januar 1332 NGZ gezeigt hatte.
    Also auch nicht für Perry und Atlan -falls sie noch lebten ...
    Praktisch mit seiner Materialisation hatte der Wettlauf um den Sternenozean eingesetzt.
    Für uns Terraner ist der Sternhaufen in erster Linie das Gebiet, in dem wir Rhodan und Atlan zu finden hoffen, dachte Tifflor. Für die Arkoniden ist er freies Gebiet, das natürlich dem Kristallimperium zugeschlagen werden soll.
    Natürlich hatte die LFT ebenfalls ein berechtigtes Interesse an Jamondi - und von allem an seinen Bewohnern. Der Minister entsann sich der Worte der jungen Motana Carilla: Mit den Sonnen und Planeten Jamondis werden auch die Schiffe der Kybernetischen Zivilisationen hier eintreffen. Auch ihr solltet euch darauf vorbereiten ...
    Zum einen erfüllten ihn Bedenken: Was würden sie im Sternenozean entdecken? Welche Gefahren lauerten dort auf sie? Zum anderen verspürte er wieder den Entdeckergeist, der die Menschheit seit Beginn ihrer Existenz angetrieben hatte. Was waren das für funkelnde Lichter am Himmel? Wieso verwandelte sich die Sichel des Mondgottes in eine Scheibe und dann wieder in eine Sichel? Was war das für ein seltsames Sonnensechseck in der galaktischen Zentrumszone?
    Auf sie wartete eine neue Welt, fürwahr ein Sternenozean, der früher einmal Bestandteil der
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