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2249 - Die Blutnacht von Barinx

Titel: 2249 - Die Blutnacht von Barinx
Autoren: Unbekannt
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Absinken in die Atmosphäre ... Der Nocturnenstock schien möglichst nahe am Dom von Parrakh aufsetzen zu wollen - doch dann, ohne ersichtlichen äußeren Einfluss, geriet seine Landung zum Absturz.
    Nur wenige Raumschiffe waren in der Nähe. Die verzweifelten Versuche ihrer Besatzungen, den Aufprall noch zu mildern, blieben vergeblich. Mit unglaublicher Wucht schlug das kristalline Gebilde auf, bohrte sich tief in die Planetenkruste, die in jenem Bereich ohnehin nur wenige Kilometer dick war und die Grenze zweier tektonischer Platten markierte.
    Die Bildfolgen wechselten hin zu wöchentlichen Abständen. Der Nocturnenstock sackte ab, während das Land in groben Schollen aufbrach. Zähflüssige Lava füllte die Bruchstellen, und heftige Eruptionen boten ein unheimliches Schauspiel. Rings um den Stock stellten sich die Erdschollen schräg, und schließlich entstanden Vulkankegel, die mit jedem neuen Ausbruch höher emporwuchsen.
    Der Dom von Parrakh hatte den Absturz und die nachfolgenden Bebenwellen unbeschadet überstanden. Er wurde von den Vulkanen schon um das Doppelte überragt, und die Lava erstarrte im Bereich der unteren Etagen.
    Veränderungen wie bei Antallin stellten sich indes nicht ein. Lyressea schloss daraus, dass Satrugar noch lebte. Nur würde er sich aus eigener Kraft nicht mehr von dem Planeten lösen können. Die Schutzherrin Lagha-Rau'a hatte von der Unbeweglichkeit eines Nocturnenstocks als dessen Grundzustand gesprochen.
    Nach den Eruptionen kam das Wasser. Dicke Wolkenbänke und Nebel verhüllten den Kontinent. Die Ortungen zeigten, dass aus der Tiefe der geborstenen Scholle Grundwasser aufstieg. Sintflutartige Regengüsse taten ein Übriges dazu, dass sich das Becken langsam füllte. Die anfangs kleinen Seen vereinten sich, die Zahl der wie steile Inselgruppen aufragenden Erdschollen wurde geringer.
    Schließlich - das war das Bild, wie es sich erst seit wenigen Tagen bot - war ein einziger riesiger See entstanden. Ein Binnenmeer, überlegte Lyressea, war die zutreffendere Bezeichnung. Nur noch der Dom von Parrakh ragte aus der endlosen Wasserwüste empor und in seiner Nähe ein fünfhundert Meter hoher Berg aus schwarzem Quarz: Satrugar.
    Außerdem sechs Vulkankegel.
    Obwohl der Magmafluss bislang nicht gänzlich versiegt war, sah es so aus, als wären wenigstens die Erdverschiebungen zum Stillstand gekommen. „Du wirst auf Parrakh gebraucht, Lyressea !"
    Wie so oft stand sie am Ufer des Flusses Rogantoh, folgte dem Spiel der Wellen und weilte in Gedanken in Ambur-Karbush. Die purpurne Abenddämmerung beherrschte das Firmament und spiegelte sich im Wasser. Dazu Gimgons Nähe. Früher - eine Ewigkeit schien das alles her zu sein - hätte sie sich das gewünscht. Jetzt wandte sie sich nur zögernd um. Gimgons Blick schien sie wohlig zu umfangen. Hatte er endlich bemerkt, dass sie eine Frau war?
    Aber da war schon wieder seine Nüchternheit, die den Orden über jedes persönliche Gefühl triumphieren ließ. „Gon-Orbhon sorgt sich um Satrugar. Der Nocturnenstock scheint unter seinen Verwundungen zu leiden."
    Was ist geschehen?, fragten Lyresseas Augen. Nun war es Gimgon, der über den Fluss schaute, als scheue er sich, zu lange neben ihr zu stehen. „Von dem Quarzberg geht eine Strahlung aus, die jedes Lebewesen, das ihm nahe kommt, in den Wahnsinn treibt. Gon-Orbhon hat den Dom räumen lassen. Er plant eine entscheidende, aber meiner Meinung nach äußerst riskante Aktion.
    Mit seiner Fähigkeit als Mental-Dislokator will er auf Satrugar einwirken ..."
    „Auf alle Nocturnen-Individuen, die sich in dem Stock zusammengeschlossen haben?"
    „Das geht aus seiner Nachricht nicht hervor. Sie ist zu vage, Lyressea. Deshalb will ich, dass du nach Amringhar fliegst und dir ein Bild davon machst, was geschieht. Ich vertraue deinen Fähigkeiten."
    Gegenwart 6. August 1332 NGZ Lyressea hatte sich erhoben und eine unruhige Wanderung begonnen. Sie schwieg, und es war ihr anzusehen, dass sie die Ereignisse von einst noch nicht verarbeitet hatte. Wie ein Schatten lasteten sie auf ihr.
    Die Anspannung war fast körperlich spürbar, die Luft in dem Raum trotz der Umwälzung schier zum Schneiden.
    Lyressea schwitzte. Aber die Schweißperlen und die glänzenden Spuren, die sie auf ihrer blauen Haut hinterließen, unterstrichen ihre Schönheit nur noch. Perry Rhodan wollte aufstehen und auf sie zugehen, doch in dem Moment setzte die Mediale Schildwache ihren Bericht fort: „Als ich Parrakh an Bord eines
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