Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2249 - Die Blutnacht von Barinx

Titel: 2249 - Die Blutnacht von Barinx
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Nocturnen deutlich weniger als zehn Meter, andere wirkten nahezu ausgewachsen. Es mussten Hunderte Nocturnenschwärme sein, die sich an dem Berg verankert hatten. Der zweite war noch zu weit entfernt und zeigte keine Einzelheiten. „Wir empfangen schwer zu deutende Hyperfunksignale!"
    „Wortlaut?", fragte Lagha-Rau'a knapp. „Eigentlich nur zwei Begriffe oder Namen: Antallin und Satrugar."
    „Also doch!", zischte die Schutzherrin. „Meines Wissens sind Nocturnenstöcke weitgehend unbeweglich. Wenn sie ohne Unterstützung aus Laxaron gekommen sind, müssen sie für die Transitionen ungeheure Mengen ihrer Substanz geopfert haben. Ich fürchte, sie riskieren die eigene Existenz, wenn sie in diesem geschwächten Zustand eingreifen."
    „Du glaubst, sie opfern sich?", fragte Lyressea zögernd.
    Lagha-Rau'a entblößte ihr Raubtiergebiss. „Tun wir etwas anderes?"
    Es war ein Alptraum. Eine Schlacht, die bald nur noch Verlierer kennen würde. Nach Tagen ertappte Lyressea sich bei dem Gedanken, dass es ihr egal war, wie dieser Wahnsinn endlich aufhörte - Hauptsache, er hörte auf. Sie war es leid, die aufflackernden Explosionen zu sehen. Ebenso die Wracks, in denen Verwundete einen langsamen und qualvollen Tod starben, weil ihnen niemand zu Hilfe kommen konnte. Wer es dennoch versuchte, wurde selbst verletzlich. Keine Schiffsbesatzung hatte den Versuch der Hilfeleistung überlebt.
    Seit drei Tagen hatte Lyressea nicht mehr geschlafen. Kaum einer auf dem Schutzherren-Porter hatte das. Weil dann der Schrecken umso bedrohlicher wurde. Vor Erschöpfung einzuschlafen hieß, hilflos ausgeliefert zu sein und dem Gegner Handlungsfreiheit zu lassen. Wann hatte sie früher jemals in solchen Bahnen gedacht?
    Lyressea wollte die Schreie der Nocturnenschwärme nicht mehr hören - die Todesschreie, die von den Hyperfunkantennen aufgefangen wurden. Ebenso die Impulse, mit denen Antallin und Satrugar ihre Schwärme lenkten. Gnadenlos fielen die jungen Nocturnen über die gegnerischen Schiffe her, deren auf fünfdimensionaler Basis arbeitende Aggregate ihnen Nahrung lieferten. Die Lenkimpulse von Satrugar und Antallin verhinderten, dass sie auch die Verbündeten von ES überfielen. Schutzschirme brachen flackernd zusammen, auf Hyperbasis arbeitende Waffensysteme versagten, Speicherbänke verglühten und zerstörten die Schiffe von innen heraus.
    Zwischen Nocturnen und ihren Opfern lavierten die Bionischen Kreuzer. Ihre Zahl war zwar dezimiert, aber der Kampfeswille ihrer Besatzungen bestand ungebrochen fort.
    Lyressea hätte nicht mehr zu sagen vermocht, zum wievielten Mal sie ein Aufputschmittel nahm. Ungläubig starrte sie. auf die Bildwiedergabe, in der sie ein mehrere hundert Meter messendes Teilstück eines Nocturnenstocks abbrechen sah. Der Splitter löste sich weiter auf, noch bevor er seiner unkontrollierten Bewegung wegen den Angreifern gefährlich werden konnte.
    Die Angreifer wissen, wie sie die Nocturnen besiegen können, durchzuckte es die Mediale Schildwache. Wir müssen sie aufhalten, oder alles war vergebens.
    Die bizarren Schiffskolosse, die Wanderer aus dem Hyperraum zurückgeholt hatten, schoben sich den Nocturnenstöcken entgegen. Jeder dieser Raumer wurde von Hunderten kleiner Schiffe geschützt.
    Zu spät griffen die Motana ein. Wieder splitterte ein großes Stück eines Nocturnenstocks ab und wurde in verheerenden Explosionen auseinander gerissen. Eine Glutwoge fraß die Bruchstücke.
    Lagha-Rau'as Walzenraumer stand nahezu im Zentrum des Geschehens. Die Schutzherrin hatte den Nocturnen zu Hilfe kommen wollen.
    Steigende Schutzschirmbelastung. Dumpf anschwellende Vibrationen. Lyressea versuchte, nicht darauf zu achten, doch immer wieder lauschte sie dem Geräuschorkan. „Abdrehen!", brüllte jemand. „Sofort abdrehen!"
    Das galt mehreren Bionischen Kreuzern. Sie hatten den Sperrriegel durchbrochen und stürzten sich auf eines der bizarren Schiffe.
    Die Motana drehten nicht ab. Sie opferten sich. Die Explosionen ihrer Kreuzer, kilometerweit auseinander liegend, schienen sich zu vereinen. Eine glühende Wunde klaffte plötzlich in der Flanke des Strowwanischen Kolosses ... ... dann schien der Weltraum selbst aufzubrechen.
    Erleichterung wollte sich nicht einstellen. Dafür war der Preis zu hoch gewesen.
    Viel zu hoch, fand Lyressea.
    So recht konnte sie noch immer nicht glauben, dass die Strowwanischen Horden geschlagen waren. Obwohl deren seit einer Stunde festzustellende Absetzbewegung zur Flucht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher