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2216 - Tau Carama

Titel: 2216 - Tau Carama
Autoren: Unbekannt
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der Insel nichts mehr. Der Aufenthalt auf Ore würde so enden, wie er begonnen hatte. In einem Orkan aus Wasser und Luft bliebe ihnen lediglich die Rolle kleiner, zerbrechlicher Spielbälle, von denen am Schluss nicht viel oder gar nichts übrig blieb.
    Das Würfelschiff hatte mit schweren technischen Problemen gekämpft und diesen Kampf verloren. Bestimmt kam es nicht alle Tage vor, dass die Kybb-Cranar ein Schiff auf diese Weise verloren.
    Ein Absturz dieser Art stellte auch im Sternenozean von Jamondi ein ausgesprochen seltenes Ereignis dar.
    Geht es also auch hier los! Die Wahrscheinlichkeit lag nahe, dass es sich bei dem Unglück um eine unmittelbare Folge des erhöhten Hyperwiderstands handelte. Perry dachte an die Prophezeiung von ES. Bei dem Gedanken, die Hyperimpedanz könnte ausgerechnet jetzt in vollem Umfang wirksam werden, wo sie auf dieser lausigen Welt in Jamondi festsaßen, wurde Perry Rhodan beinahe schlecht. Im Laufen wandte er den Kopf nach hinten. „Setze alle Hebel in Bewegung, damit die Ozeanischen Orakel hier erscheinen", rief er Rorkhete zu, der ein wenig zurückgeblieben war. „Oder gib zumindest ein Peilsignal oder sonst irgendetwas, woran sie unsere Position erkennen können."
    „Wenn sie uns helfen wollen, finden sie uns auch", klang es dumpf zurück, aber das hatte der Nomade schon einmal gesagt.
    Perry Rhodan bereute wieder einmal, dass er der Einladung Lotho Keraetes zum Flug in den Sternenozean gefolgt war. „Schnell hinauf!"
    Schon am Felsmassiv des Dorfes hatten die Motana unter Beweis gestellt, wie gut sie klettern konnten. Bei den Bäumen stellten sie wahre Meisterschaft unter Beweis. Flink wie die Wiesel und mit bloßen Händen und Füßen rannten sie an den Stämmen aufwärts. In ihrer Behändigkeit stellten sie sogar ihre Artgenossen aus dem Wald von Pardahn in den Schatten. Weiter oben machten sie langsamer, weil sie mit ihren Kräften haushalten mussten. Ich blieb stehen, setzte Zephyda ab. „Wir warten, bis Intake da ist."
    „Sie wird nicht kommen."
    Ich hatte mit Noreike gesprochen, ihrer Beraterin. Intake weigerte sich als Einzige, den Alarm für bare Münze zu nehmen. In ihrer Vorstellungswelt existierte das Ereignis Tau Carama lediglich als mystifiziertes Resultat geheimnisvoller Vorgänge unter dem Ozean. Das war verständlich, denn die Irthumo-Lauscherin nahm die Eruptionen nicht mit Hilfe von Ortungsgeräten wahr, sondern mit ihren parapsychischen Sinnen. Und diese meldeten sich im aktuellen Fall nicht.
    Also existierte in ihrer Vorstellung auch keine Gefahr. Physikalische Kenntnisse besaßen die Motana eher rudimentär und nur so weit, wie es ihren unmittelbaren Lebensraum betraf. „Intake muss kommen", beharrte ich.
    Zephyda sah mich mit einem rätselhaften Ausdruck an. „Damit ich dich begleite, nicht wahr?" Inzwischen hatte sie mir über ihr Gespräch mit der Lokalen Majestät berichtet, bisher allerdings noch keine Entscheidung getroffen. „Falls wir nach dieser Flutwelle noch ein Schiff besitzen, wäre das eine Möglichkeit", stimmte ich ihr zu. Über meine eigenen Gedanken schwieg ich, dazu war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Wenn ich meine Absicht hätte wahr machen wollen, dass Zephyda auf Ore blieb, wäre mir der Tod der Lokalen Majestät gelegen gekommen. Wenn Intake nicht mehr lebte, hätte die Wegweiserin aus Pardahn gar keine andere Wahl gehabt, als hier zu bleiben und ihren Artgenossen zu helfen.
    So aber hütete ich mich, schon im Voraus vollendete Tatsachen zu schaffen. Ich liebte Zephyda, und es lag mir fern, mich von ihr zu trennen. Die Stunden im Ozean hatten es mir endgültig aufgezeigt, dass wir zusammengehörten.
    Perry traf ein, gefolgt von Rorkhete. Überall im Wald wimmelte es jetzt von Motana. Jeder suchte sich einen Baum, auf dem er sich in Sicherheit glaubte. „Sie sind alle hier", sagte ich zu dem Terraner. „Nur Intake und ihr Hofstaat fehlen noch."
    Sie kam wenig später zusammen mit ihrer Beraterin und vier anderen Frauen. Die Lokale Majestät lamentierte, weil man sie nicht auf ihren eigenen Beinen gehen ließ, sondern sie trug. „Sie ist zu schwach für einen Aufstieg", sagte Zephyda und deutete auf den Nomaden. „Er käme am ehesten in Frage, sie auf dem Rücken zu tragen."
    Rorkhete verneinte. „Vermutlich bin ich ab der Hälfte des Stammes zu schwer für jeden dieser Bäume. Deshalb versuche ich erst gar nicht, einen von ihnen zu ersteigen. Ich bleibe am Boden."
    „Auch ich klettere nicht auf einen Baum",
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