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2204 - Planet der Mythen

Titel: 2204 - Planet der Mythen
Autoren: Unbekannt
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Baikhalis finden. Und wenn sie die Reise zu Fuß fortsetzten.
    „Einverstanden", sagte er. „Wann brechen wir auf?"
    „Morgen früh." Nornik kratzte sich ausgiebig am Bauch. Seine Lederkleidung war abgewetzt und speckig.
    „Dann sind wir übermorgen Nachmittag in Namoi. Ist nett da."
    Er rülpste. „Da ist nur eine Sache ...
    Ich kann das nicht umsonst tun, das mit dem Mitnehmen und so. Da müssen wir was abmachen."
    Seine Worte klangen verlegen.
    Huzre, der bis jetzt aufmerksam zugehört hatte, wandte sich ab und sah aus dem Fenster. Die junge Frau neben Nornik rückte die Matten zurecht, obwohl sie gerade lagen.
    Die Vay Shessod sprachen nicht gerne über Geld. Das galt als unhöflich.
    „Natürlich werden wir unseren Anteil an den Reisekosten zahlen", sagte Atlan vorsichtig, um weitere Peinlichkeiten zu vermeiden. „Wie hoch ist dieser Anteil denn?"
    Nornik fuhr sich mit der Zunge über die Nase. „Sechs Stäbe."
    Atlan hob überrascht die Augenbrauen. Das war teuer für eine Fahrt, die gerade mal zwei Tage dauerte. Er bezweifelte, dass ein Vay Shessod in der Lage war, eine solche Summe zu bezahlen., „Für jeden", fügte Nornik nach einem Moment hinzu. Seine kleinen Augen musterten Atlan und Rhodan abwechselnd. „Nicht ganz billig, aber ihr wollt ja unbedingt weg. Könnt natürlich hier bleiben. Die Winter sind lang in Ptumak."
    Atlan schluckte seine Wut hinunter.
    Für diesen Preis hätten sie einen Schlitten kaufen können oder ein kleines Boot, wenn eines von beiden in Ptumak zum Verkauf gestanden hätte.
    So blieb ihnen keine andere Wahl.
    „Einverstanden." Das Wort kam nur schwer über Atlans Lippen.
    Nornik streckte die Hand aus. Sein Grinsen wirkte auf einmal verschlagen, nicht dumm. „Im Voraus."
     
    6.
     
    Stützpunkt Namoi „Ausgetrickst von einem Waschbären", sagte Rhodan. Wütend starrte er auf das aufgewühlte Wasser des Ozeans.
    Er ärgerte sich über die eigene Leichtgläubigkeit, und er verstand nicht im Geringsten, warum er auf den so tumb wirkenden Nornik hereingefallen war.
    Er hatte die primitiven Lebensumstände der Vay Shessod romantisiert und aus dieser Einfachheit ihre Rechtschaffenheit abgeleitet. Es war seine eigene Schuld, dass sie das ausgenutzt hatten. Zumindest wusste er jetzt, welche Unterhaltung man an dem Abend, in Huzre Morgeds Haus über ihn und Atlan geführt hatte: Man hatte über ihr Geld gesprochen, das war alles.
    Er. warf Atlan, der missmutig und müde neben ihm stand, einen kurzen Blick zu. Den Arkoniden musste der Betrug noch wesentlich mehr ärgern.
    Schließlich waren sie genau in die Falle geraten, vor der er so gerne und oft gewarnt hatte.
    In einiger Entfernung sah Rhodan einen schmalen Küstenstreifen, der in den letzten Stunden stetig näher gekommen war. Sie waren am frühen Morgen des gestrigen Tages an Bord des kleinen Frachters gekommen.
    Knapp dreißig Meter lang war das Dampfschiff mit den zwei verrosteten Schornsteinen. Jede verwertbare Ecke war mit Kisten voll Keyzenknochen und Fellen gefüllt.
    Die Mannschaft bestand aus sechs Vay Shessod, einen Kapitän oder Schiffsführer gab es nicht. Die Aufgabenverteilung klärte man untereinander, manchmal mit Worten, ab und zu mit Schlägen. Es erstaunte Rhodan, wie reibungslos das System funktionierte.
    Tief atmete er die kalte reine Luft ein. Es gab keine Kabinen an Bord des Frachters, noch nicht einmal einen Mannschaftsraum. Die Vay Shessod schliefen vor den Kesseln im Maschinenraum, und dort mussten auch Rhodan und Atlan ihr Lager aufschlagen.
    Das Stampfen der Kolben und das ständige Zischen eines undichten Kessels hatten dafür gesorgt, dass sie keine Minute geschlafen hatten. An Deck gab es außer den schmalen Wegen, die zum Steuerhaus führten, keinen Platz.
    Rhodan gähnte. Mit gerade mal zehn Knoten - so schätzte Atlans Extrasinn - bewegte sich der Frachter auf die Küste zu. Rund fünfhundert Kilometer hatten sie 'bis jetzt zurückgelegt, mehr als zweihundert lagen noch vor ihnen.
    Mit ihren letzten Stäben hatten sie in Ptumak Mäntel, Ausrüstung, zwei Gewehre und eine Karte gekauft, auf der Namoi und Baikhalis eingezeichnet waren. Der Handelsstützpunkt Namoi lag nordwestlich der Hauptstadt. Rhodan schätzte, dass die Entfernung zur Hauptstadt zweihundertfünfzig Kilometer betrug.
    „Wir werden bald da sein", sagte Atlan mit einem Blick auf die Küste.
    „Und dann müssen wir irgendwoher Geld bekommen."
    Rhodan nickte. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Lorw, der Steuermann,
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