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2204 - Planet der Mythen

Titel: 2204 - Planet der Mythen
Autoren: Unbekannt
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sagte er mit einem Blick auf den Moka.
    Seit einer Woche reparierten er und Atlan jedes mechanische Gerät im Ort, um genügend Stäbe für Reittiere zusammenzubekommen. Eines hatten sie am Vortag mit Sattel und Zaumzeug gekauft, doch ein zweites war einfach nicht aufzutreiben. Die Stuten benötigte man für die Milchproduktion, die Hengste für die Moka-Produktion.
    Pyzbo winselte. „Du hast mir sehr geholfen, aber ich brauche den Moka für den Pflug."
    „Den ich dir repariert habe", erinnerte ihn, Rhodan, „ebenso wie den Flaschenzug in deinem Boot und den Hilfsmotor. Ich hab das Fohlen im Stall stehen sehen. Im nächsten Frühjahr wird es alt genug sein, um den Pflug zu ziehen."
    „Und worauf soll ich reiten?" Pyzbo streichelte den Hals des Tiers.
    „Dann geht du eben bis zum Frühjahr zu Fuß. Wohin willst du überhaupt reiten, wenn die Schneestürme kommen?"
    Rhodan ahnte, was der wirkliche Grund für seine Zurückhaltung war.
    Der alte Okfol, Pyzbos Großonkel, hatte angedeutet, dass niemand Rhodan und Atlan gehen lassen wollte.
    Mechaniker gab es nur in Ptumak, und selbst dort waren sie selten.
    Schon jetzt fragten andere Niederlassungen, deren Jäger sich mit Männern aus Namoi unterhalten hatten, ob man Rhodan und Atlan möglicherweise ausleihen könne.
    „Ich kann dir den Moka nicht geben", sagte Pyzbo zögernd. Rhodan sah ihm an, wie schwer die Entscheidung war.
    „Drei Stäbe, plus einen halben für Sattel und Zaumzeug." Das war alles, was der Terraner in einer Woche verdient hatte, und ein wenig mehr, als der Moka wert war. „Und ich gebe dir Okfols Angel, die er mir geschenkt hat."
    Es war ihm nicht entgangen, wie versessen Pyzbo auf die Angel war.
    Die Augen des jungen Fischers leuchteten.
    „Seine Angel und die Stäbe?", fragte er nach.
    „Ja."
    „Warte." Pyzbo ging zum Haus und schloss die Tür hinter sich.
    Durch das Fenster sah Rhodan seine Silhouette und die seiner Gefährtin. Der Moka schnaubte und schüttelte den Kopf, als ahne er, dass es um ihn ging.
    Es dauerte eine ganze Weile, bis Pyzbo zurückkehrte. In der Hand trug er zwei Metalltassen, die mit heißem Hlaa, der alkoholversetzten Moka-Milch, gefüllt waren. Die Flüssigkeit dampfte.
    Rhodan nahm eine Tasse entgegen.
    Bei solchen Geschäften war es unüblich zu reden. Er hatte sein Angebot gemacht, und Pyzbos Reaktion zeigte, dass er es angenommen hatte.
    Vorsichtig nippte Rhodan an dem Hlaa. Es schmeckte widerlich bitter und leicht nach ranziger Butter.
    Trotzdem trank er die Tasse aus, bevor er sie zurückgab.
    „Ich hole die Angel", sagte er und Der Terraner konnte es kaum abdrehte sich um.
    warten, diesen Ort endlich zu verlassen und die Reise zur Hauptstadt zu beginnen - und zu dem Raumhafen, der sich dort befand.
     
    7.
     
    Richtung Baikhalis Atlan Extrasinn verriet ihm, dass es der 21. Oktober 1331 NGZ war und er somit seit sieben Wochen auf diesem Planeten ausharrte. Es hätten auch sieben Jahre sein können, so anders verging die Zeit, wenn man sie mit der Geschwindigkeit von Ruderbooten, Dampfschiffen und Mokas maß. Die Zeit war so langsam und träge wie das Tier, auf dessen Rücken er saß.
    Es bewegte sich zwar schneller, als ein Mensch oder ein Arkonide es auf Dauer gekonnt hätten, aber wenn man gewohnt war, in Lichtjahren zu denken, erschien es lächerlich, drei Tage für zweihundertvierzig Kilometer zu benötigen.
    Am vorigen Morgen waren sie sehr zum Leidwesen der Bewohner von Namoi aufgebrochen.
    Baikhalis lag im Landesinneren.
    Am zweiten Tag ihrer Reise begann sich das auch in der Landschaft zu spiegeln.
    Der Wind hatte deutlich nachgelassen, und das spröde braune Gras wich grünem Moos und hohen Halmen. Es gab keinen Sandboden mehr, sondern dunkle Erde, die nach Regen roch.
    Bäume ragten hoch in den Himmel, bildeten die ersten Ausläufer großer Wälder, die man von den Hügeln aus sehen konnte.
    Atlan war überrascht, wie sehr er die Farbe Grün vermisst hatte.
    Beinahe unmerklich nahm der Baumbewuchs zu. Nach einigen Stunden verdeckte ein dichtes Blätterdach die rote Sonne. Der Reitpfad, dem Atlan und Rhodan seit Namoi folgten, wand sich durch den Wald, ohne von Pflanzen überwuchert zu werden. Er wurde anscheinend oft benutzt.
    Atlan drehte sich im Sattel um und warf einen Blick auf den Weg, der hinter ihnen lag. Es war niemand zu sehen, aber trotzdem wurde er das Gefühl nicht los, beobachtet zu werden.
    Da waren kleine, kaum wahrnehmbare Hinweise: ein Knacken wie von Stiefeln, unter denen Äste
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