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2204 - Planet der Mythen

Titel: 2204 - Planet der Mythen
Autoren: Unbekannt
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bewegte, lief auf einem Dutzend Beinen zwischen ihnen auf und ab. Er hatte einen harten Panzer, der im Sonnenlicht bläulich wirkte, und zahlreiche Linsenaugen, die wie ein Gürtel um seinen Körper angeordnet waren.
    Während Rhodan den Fremden beobachtete, öffnete er mit einer Kralle die Abdeckung eines Schlittens und streckte seine Zunge hinein. Sie war mehrfach gespalten und diente ihm wohl als Hand.
    „Mal sehen, was er für die Schlitten verlangt", sagte Atlan. „Wir könnten versuchen, damit die Hauptstadt zu erreichen."
    Sie hatten ihre Gastgeber gefragt, ob es möglich sei, mit einem Schlitten nach Baikhalis zu gelangen, aber diese hatten verneint. Angeblich war das Gebirge auf den ersten dreihundert Kilometern so unwegsam, dass man es nicht überqueren konnte. Allerdings hatte niemand von ihnen es je versucht.
    „Einverstanden." Rhodan ging auf die Schlitten zu.
    Der krebsartige Außerirdische kam sofort auf ihn zu. Ein hinkender, älterer Vay Shessod folgte ihm und eröffnete das Gespräch.
    „Sucht ihr einen Schlitten?", fragte er.
    „Ja." Atlan ging vor der geöffneten Abdeckung in die Hocke. Selbst hinter ihm stehend bemerkte Rhodan, wie oft der Antrieb repariert und verändert worden war.
    Der Krebs streckte die Zunge heraus und bewegte seine Tentakel. Der Vay Shessod folgte den Bewegungen mit den Augen.
    „Diesen Schlitten kannst du nicht haben", übersetzte er die Gesten.
    „Diesen Schlitten will ich auch nicht haben." Atlan stand auf. „Hier steht nur Schrott. Was hast du sonst noch?"
    Der Krebs antwortete knapp mit neuerlichen Gesten.
    „Bald bekomme ich frische Schlitten", sagte der Vay Shessod. „Du kannst einen reservieren."
    „Wann ist bald?"
    „Im Frühjahr" Rhodan hatte den Eindruck, dass vor dem Frühjahr nichts in dieser Siedlung passierte. Es schien eine Art kollektiven Winterschlaf zu geben, der die Bewohner davon abhielt, etwas zu unternehmen.
    Atlan verschränkte die Arme vor der Brust. „Und was ist mit dem Schrott?", fragte er resignierend.
    „Kann ich den sofort haben?"
    Die Gesten des Krebses wurden knapper, ungeduldiger. Das spiegelte sich auch in der Antwort seines Übersetzers. „Nein, die Schlitten werden repariert. Komm im Frühjahr wieder."
    Die beiden wandten sich ab, als sei damit alles gesagt. Atlan wollte ihnen nachgehen, aber der Vay Shessod schloss einfach die Tür.
    Rhodan hob die Schultern. „Langsam stoßen wir an die Grenzen unserer Möglichkeiten. Kein Schlitten, kein Schiff ... Vielleicht könnten wir es mit einem kleineren Boot versuchen, wenn wir jemanden finden, der eine Landkarte hat."
    „Nein." Atlan schüttelte den, Kopf.
    „Meine Gastgeber sagen, dass die Winterstürme in der nächsten Woche beginnen. Das ist zu riskant."
    Sie gingen weiter, vorbei an einem Stand voller rostiger Generatoren, hinter dem ein humanoid wirkender Außerirdischer, dessen Gesicht von zwei Rüsseln gespalten wurde, auf einem Hocker saß. Erst auf den zweiten Blick bemerkte Rhodan, dass der .Hocker in Wirklichkeit ein breiter, haarloser Schwanz war. Die Schwanzspitze steckte in einer Art Wollsocke, die wohl vor der Kälte schützen sollte.
    „Wollt ihr nicht auch Elektrizität?", fragte der Außerirdische mit kaum verständlichem Akzent. „Das ist modern. Schluss mit dem stinkenden Öl und dem gefährlichen Gas. Strom ist sicher und billig."
    Das Rüsselwesen brach ab, als es kein Interesse bemerkte.
    „Wir könnten zu Fuß gehen", nahm Atlan das Gespräch wieder auf.
    „Siebenhundert Kilometer durch unwegsames Gelände? Das Frühjahr wäre schneller hier als wir in Baikhalis."
    Es sah wirklich so aus, als seien die beiden Freunde in eine Sackgasse geraten. Jede Möglichkeit, die sie in Betracht zogen, erwies sich als Fehlschlag.
    Trotzdem weigerte sich Rhodan, einen Winter in Ptumak in Betracht zu ziehen. Sie mussten es schaffen, den Planeten zu verlassen, egal wie.
    „Ihr seid es!", schrie jemand neben ihm so plötzlich, dass er zusammenzuckte. „Ihr werdet die Jamondi zu neuer Blüte führen! Ich wusste, ihr würdet eines Tages kommen."
    Er sah zur Seite. Als er dort niemanden sah, blickte er nach unten.
    Ein Vay Shessod hockte auf einer Art breitem Skateboard am Boden. Er war in verdreckte Felle gehüllt und dürr. Seine Beine endeten oberhalb der Knie in Stümpfen. Er trug einen kleinen Becher mit ein paar Stabstücken darin um den Hals.
    Als er Rhodans Blick bemerkte, streckte er die Arme in die Luft und rief: „Hört mich an! Ihr werdet den Völkern
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