Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2200 - Der Sternenbastard

Titel: 2200 - Der Sternenbastard
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einen Soldaten gegen Terra. Jemanden, der auch das Leben kennt. Du kamst nach Creiff und später in die Paragetha."
    „Das heißt, Perry Rhodan weiß wirklich bis heute nichts?"
    „Er wird es erfahren, wenn es Arkon nützt."
    Ich dachte dran, wie es gewesen wäre, ein Kind mit Thereme zu haben. Alles, was ich besaß, hätte ich bedenkenlos dem Traum geopfert. Ascari verstand 155 nicht mal, was sie angerichtet hatte. „Ich hatte eine Freundin, Mutter ..."
    „Thereme? Hieß sie nicht so?"
    „Ja. Sie starb anscheinend an einer Herzschwäche.
    Ich weiß jedoch, dass sie getötet wurde. Ich weiß außerdem, dass der Mordanschlag vermutlich von Eurem Vertrauten Shallowain ..."
    „Shallowain ist nicht mein Vertrauter", schnarrte sie dazwischen. „... ausgeführt wurde. Ich vermute eine Verbindung.
    Warum musste Thereme sterben?"
    Jetzt war es heraus. Das, was die ganze Zeit auf mir gelastet hatte. Ascaris Augen weiteten sich für den Bruchteil einer Sekunde, überrascht, dass ich es tatsächlich wagte. „Aus Gründen der politischen Räson", bekundete sie nach einer Weile. „Ein romantischer Trottel namens Kantiran hätte dem Imperium nicht genützt. Der Imperator wollte einen Mann, dessen höchstes Gut die Treue ist. Und nicht die Liebe zu dieser ... Unterprivilegierten."
    „Wer gab den Befehl, Mutter?" Sie antwortete nicht. „Wer gab den Befehl?"
    Ich sah den Ekel. Sah ihn genau. Erkannte, dass Acari keine Frau neben sich dulden würde. Sosehr sie vorgab, keine Gefühle zu besitzen, sie hatte Thereme töten lassen, aus Eifersucht und Missgunst. „Nein ...", flüsterte ich. „Bitte, nein ..."
    Etwas in mir knallte durch. Wie ein Schalter, der in meinem Schädel umgelegt wurde. Ascaris Todesurteil fiel in dem Moment - und sie spürte es, als sie in 156 meine Augen blickte.
    Meine Hand fuhr zur Hüfte. Aber umsonst, ich trug keine Waffe bei mir. Wozu auch, gegen das schimmernde Feld, das sie umgab, hätte ich die Artillerie eines Naats gebraucht. „Was denn, Tai-Laktrote?", sprach sie mit einem maliziösen Lächeln. Im sicheren Wissen, dass ich sie nicht gefährden konnte. „Du wirst mich doch nicht angreifen wollen?"
    Ich fasste in meine Jackentasche - und brachte statt eines Strahlers die Sonnenbrille zum Vorschein, die sie mir einst geschenkt hatte.
    Die Mascantin, meine Mutter, lachte schallend. Exakt die Sekunde Ablenkung, die ich brauchte.
    Kehmi! Der Marder schlüpfte gedankenschnell von meiner Schulter.
    Ascaris Schutzschirm blockte jeden Strahlenangriff.
    Doch er war durchlässig für gewöhnliche Materie.
    Spring!
    Kehmi schnellte sich nach vorn, auf den silbrigen Schimmer zu. Es flimmerte nicht einmal, als der Körper durch die Sperre drang. Die Mascantin bekam gerade mal halb die Hände hoch. Töte.
    Sie versuchte den Marder fortzuschlagen, aber sie traf ihn nicht. Etwas fiel zu Boden. Es war ein Finger. Über Ascaris Arm lief Blut. Kehmi brachte ein Dutzend Bisse an, er zerfetzte ihren Morgenmantel und arbeitete sich in rasender Geschwindigkeit nach oben.
    Ascari war schnell, nicht weniger als Shallowain.
    157 Aber nicht ansatzweise schnell genug für einen Tarox. „Hol es weg!" ,kreischte sie mit entstellter Stimme, „Hol es weg!"
    Kehmi erreichte ihr Gesicht. Das Schreien verstummte. Die Admiralin brach vor meinen Augen zusammen.
    Ich presste die Hände geballt gegen meine Ohren.
    Hatte sie Thereme leben lassen?
    Als Kehmi ihre Augen erreichte, verlor ich die Nerven. Aus! Lass sie, lasslasslass!
    Kehmi ließ von ihr ab, hinkte mit besudeltem Fell zu mir und kletterte an den Beinen hoch.
    Ein romantischer Trottel, Ascari hatte Recht gehabt.
    Sie war eine Bestie, aber trotzdem meine Mutter.
    Die Frau, die ich in meinen Träumen immer vergöttert hatte. Das blutige, zerstörte Bündel lag reglos am Boden, und ich wusste nicht, ob noch Leben in ihr war oder nicht.
    Die rote Lache rings um Ascari da Vivo wurde schnell größer.
    Ich holte die Brille heraus und schleuderte sie auf den reglosen Körper. „Die könnt Ihr wiederhaben, Mutter!"
     
    *
     
    Mit einem Gefühl innerer Narkose taumelte ich aus der Villa ins Freie. Ich ließ mich in den Gleiter fallen, die Augen nass, die Hände zitternd. Mir kam zum Bewusstsein, was ich getan hatte. Ich hatte 158 meine Mutter schwer verletzt oder ermordet. Dem Anblick nach eher Letzteres. Das alles mit einer Grausamkeit, die ich mir nie im Leben zugetraut hätte.
    Nicht dass ich Mitleid mit der Mörderin Theremes empfand; die Tat an sich schien mir völlig
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher