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2199 - Düstere Zukunft

Titel: 2199 - Düstere Zukunft
Autoren: Unbekannt
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war! -, hätten sie diese Informationen wohl nur unwesentlich später erhalten, wären sie nach dem Ende des Souveräns wieder in die Milchstraße zurückgekehrt.
    Sie überlegte, ob sie ein abfälliges „Superintelligenzen!" sagen sollte, entschied sich aber dagegen. „Wir fliegen zum Sternenfenster im Sektor Roanna!", befahl sie stattdessen. „Ob die LEIF ERIKSSON uns folgt oder warten will, ist Sache der Terraner! Wir kehren jedenfalls in die Milchstraße zurück."
    Als die KARRIBO Fahrt aufnahm, dachte sie kurz darüber nach, was sie hier zurücklassen würde. Es blieb abzuwarten, wie sich nach Anguelas und VAIAS Rückkehr die Situation in Tradom tatsächlich entwickeln würde. Die Nachwirkungen von 160.000 Jahren Herrschaft der Inquisition der Vernunft würden jedenfalls nicht von heute auf morgen enden. Es gab zahlreiche Probleme, die bewältigt werden mussten.
    Aber das waren nicht mehr ihre Probleme. Es würden andere kommen und das fortsetzen, was sie im Auftrag Arkons in die Wege geleitet hatten. Strategen, Experten.
    Ihre Arbeit hier war beendet. Auf sie warteten jetzt andere Aufgaben.
    Ascari strich sich erneut über den Bauch und lächelte.
    Projekt Exodus Atlan ließ den Blick über das Rund des Konferenztisches gleiten. Die anstehenden Entscheidungen konnte und wollte er nicht allein treffen, deshalb hatte er die gesamte Führungsspitze und einige Gäste hinzugebeten. Lediglich Alaska Saedelaere fehlte. Der Mann mit der Maske war als Einziger von Cairol als Begleiter akzeptiert worden und befand sich in der Trümmerzone.
    Fee Kellind schaute als Kommandantin genauso ernst drein wie Ronald Tekener als stellvertretender Expeditionsleiter. Dao-Lin-Hay betrachtete mit aufreizender Gründlichkeit ihre Krallen, Myles Kantor und Icho Tolot diskutierten leise ein wohl wissenschaftliches Problem, und der Oxtorner Monkey saß einfach nur starr da und beobachtete die anderen mit seinen Kameraaugen.
    Bei Le Anyante und Curcaryen Varantir hätte Atlan halbwegs damit gerechnet, dass sie mit den Hufen scharrten und lauthals Pöbeleien von sich gaben. Die beiden Algorrian wirkten nachdenklich und schienen von den Ereignissen der letzten Stunden und Tage genauso beeindruckt zu sein wie alle anderen. Kein Wunder, sagte der Extrasinn, ihr Lebenswerk, die Brücke in die Unendlichkeit, wurde einfach zerstört.
    Die beiden kleinen Mochichi Elle Ghill und Zit Akreol wirkten einfach nur nervös. Atlan nahm an, dass sie längst noch nicht begriffen hatten, was wirklich geschehen war. „THOREGON ist tot oder von einer Devolution vernichtet", fasste er die Lage zusammen. „Es gibt keine Helioten mehr. Keine roten, keine grünen, keine silbernen. Wir gehen davon aus, dass der Sternhaufen Thoregon bald vernichtet werden wird. Es ist keine Superintelligenz mehr vorhanden, die den PULS noch stabilisieren könnte. Und die blinden Flecken in der Struktur des Multiversums sind zum Untergang verurteilt, werden fortan wohl unbeobachtet entstehen und wieder vergehen."
    „Das wird katastrophale Folgen für die Völker des Ersten Thoregons haben", ergriff zu seiner Überraschung Elle Ghill das Wort. Die Mochichi hatte die Situation ganz klar erfasst. „Sie müssen sich auf bewohnbare Welten im Mahlstrom und den angrenzenden Galaxien in Sicherheit bringen."
    „Eine titanische Aufgabe", gab Atlan ihr Recht. „Doch die dazu notwendige Zeit wird vermutlich vorhanden sein. Schließlich war der hiesige PULS der größte und am längsten stabilisiert.
    Vielleicht dauert es Jahrzehnte oder Jahrhunderte, bis die Zone erlischt."
    Elle Ghill sah ihn geradewegs an. „Fragt sich nur ... wer leitet dieses Projekt Exodus?"
    Atlan sah zu den Algorrian hinüber.
    Curcaryen Varantir lachte nur und schüttelte den Kopf, dass die Barten flogen. Le Anyante reagierte gemäßigter. „Wir werden es nicht sein", antwortete sie knapp, aber bestimmt. „Wir wollen mit alledem nichts mehr zu tun haben. Nein, wir haben andere Pläne."
    Der Arkonide horchte auf. „Was für Pläne?"
    „Wir werden an Bord der SOL mit in die Milchstraße fliegen", verkündete sie, als sei es beschlossene Sache, zu der der Arkonide' gar nichts mehr zu sagen hatte. Sie schien es genauso wenig wie ihr Gefährte für nötig zu befinden, seine Einwilligung einzuholen. „Ich habe keine andere Wahl", fügte sie dann etwas versöhnlicher hinzu. „Ich werde in den kommenden Jahren gebären müssen. Und ich habe mich entschieden, dies auf einem Planeten in der Milchstraße zu tun."
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