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2196 - METANU-Nabelplatz

Titel: 2196 - METANU-Nabelplatz
Autoren: Unbekannt
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durchgekauter Papierbrei - mit einem Nachgeschmack von verbranntem Gummi.
    Aber schließlich begnügte er sich mit der schlichten Bemerkung: „Ich muss gestehen, Ihr >Flambierter Wakan ä la Maison< trifft nicht ganz meinen Geschmack."
    Der Mann mit der Maske wollte den Oxtorner nicht reizen. Wenn Saedelaere sich nicht sehr täuschte, war die Übermittlung dieses Rezepts an seinen SERUN ein wirkliches erstes Zeichen echter Anteilnahme des Oxtorners an seiner Person gewesen.
    Seit sie durch den Zeitbrunnen gegangen waren, hatten sie eine Menge zusammen erlebt.
    Anscheinend hatte das sogar auf jemanden wie Monkey den Effekt, dass sich so etwas wie Kameradschaft einstellte. „Bisher hat sich noch niemand beschwert", sagte der Oxtorner.
    Saedelaere wäre diese Bemerkung fast ein Lächeln oder eine spöttische Bemerkung wert gewesen. Natürlich hatte sich noch niemand beschwert. Vor Monkey hatte einfach jeder viel zu viel Respekt. „Ich werde mir ein bisschen die Beine vertreten", sagte Saedelaere ausweichend.
    Er wollte sich gerade von der Liege erheben, als ihre Helmdisplays ansprachen. Sie wurden ständig von SENECA überwacht, der ihnen jetzt die ersehnten Informationen übermittelte.
    Die Bilder zeigten das Gleiche, was gerade in der Zentrale zu sehen war.
    Der Anflug der SOL auf METANU-Tor hatte begonnen. Es war nur noch eine Frage weniger Minuten, bis ihr Schiff in den bisher völlig unbekannten Raum eintreten würde.
    Saedelaere blieb schweigend auf seiner Liege sitzen, während Monkey vor einer Batterie 'von Überwachungsmonitoren, die Bereiche der Trümmerzone zeigten, erstarrt zu sein schien.
    Beide konzentrierten sich nun auf die Vorgänge außerhalb des Schiffs.
    Die akustischen Einspielungen aus der Zentrale verrieten ihnen, dass sich die Aufregung dort in Grenzen hielt. Sogar als der Angriff auf die SOL begann, herrschte vergleichsweise Ruhe.
    Ein heller Widerschein direkt vor seinem Gesicht ließ Saedelaere aufmerken. Er hatte kaum Zeit, etwas zu sagen, als ihn ein rasendes Stechen zusammenfahren ließ. Er krümmte sich vor Schmerzen.
    Sein Auf keuchen veranlasste Monkey, sich zu ihm umzudrehen. „Was haben Sie?"
    Der Mann mit der Maske hob nur den Kopf, sagte nichts. „Schon verstanden." Der Oxtorner verzog keine Miene. „Ihr Cappin-Fragment spielt verrückt."
    Saedelaere erhob sich taumelnd und stützte sich an der Wand ihrer Unterkunft ab. Er spürte jetzt, wie wahre Strahlenschauer unter der Maske hervorschossen. „Seine Aktivität deutet auf hyperenergetische Vorgänge unbekannter Art hin", sagte Monkey, ohne sich von der Stelle zu rühren. Anscheinend sah er keine Möglichkeit, Saedelaere zu helfen, und verzichtete deshalb gleich auf jeden Versuch. „Ich vermute", fügte er hinzu, „dass das Fragment sich wieder beruhigt, sobald wir in METANU eingetreten sind."
    Verdammter Pragmatiker, fluchte Saedelaere in sich hinein.
    Es kostete ihn Mühe, sich aufrecht zu halten. Der Organklumpen in seinem Gesicht pulsierte und schien zu glühen. Grüne Blitze zuckten vor seinen Augen. „Das fehlte uns noch", entfuhr es Monkey.
    Durch das Geflecht der energetischen Entladungen konnte Saedelaere kaum noch erkennen, was das Display in seinem Helm wiedergab. Er erkannte nur dunkle Schemen, die vermutlich Flugobjekte darstellten, und sechs kleinere Körper, die auf die SOL zurasten.
    Helioten, erkannte er.
    Die Schmerzen waren zu heftig, um noch einen klaren Gedanken fassen zu können. Aber als Monkey „Achtung!" rief, wusste Saedelaere sofort, dass die eigenartigen Gebilde es auf die SOL abgesehen hatten.
    Er spürte und hörte es nicht, aber wie durch eine flirrende Nebelwand sah er, dass Monkey sich bei seiner Warnung vorbeugte und erstarrte. Wenn er sich nicht sehr täuschte, hatten die Helioten gerade den Hantelraumer durchschlagen. „Das war knapp", erklang Monkeys dröhnende Stimme. „Einer der Helioten hat nur ein paar Räume weiter das Mittelteil passiert. Er hätte genauso gut uns treffen können."
    Der Oxtorner wandte sich von den Überwachungsmonitoren ab. Dann kam er zu Saedelaere, wobei er die Monitoren nicht aus den Augen ließ.
    Saedelaere krümmte sich, als das Cappin-Fragment einen erneuten Strahlenschauer aussandte.
    Die Schmerzen wühlten seinen Leib geradezu auf. Er stöhnte auf. NVielleicht hat Monkey Recht, dachte er. Vielleicht endet dieser Schmerz, wenn wir endlich mit der SOL in dieses Analog-Nukleotid eingetreten sind.
    Saedelaere hoffte es inständig, denn lange würde er es
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