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2196 - METANU-Nabelplatz

Titel: 2196 - METANU-Nabelplatz
Autoren: Unbekannt
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Feld?, überlegte er und hielt sich an der Lehne eines Kontursessels fest.
    Jetzt nur nicht umfallen!, hämmerte er sich ein.
    Trim wollte etwas sagen, bekam aber nur ein leises Stöhnen über die Lippen. Aus den Augenwinkeln bemerkte er die kritischen Blicke Startacs. „Eintritt in zehn Sekunden", meldete Zakata. „Acht, sieben, sechs ..."
    Trim hielt den Atem an und zwang! sich, als er das merkte, tief Luft zu holen und ruhig zu atmen.
    Kurz hatte er das Gefühl, sein Magen wolle sich| umstülpen. „... drei, zwo ...", vernahm er Zakatas Stimme, die wie durch dicke Watte zu ihm drang.
    Dann hatten sie die Oberfläche passiert, und alles hing jetzt - mehr denn je - von den Reaktionen des Emotionauten ab. Ein 200 Kilometer breiter Kanal, dessen Verlauf sie nicht kannten, war mit einem Nadelöhr vergleichbar, durch das der Pilot sein Schiff fädeln musste.
    Roman Muel-Chen bremste die SOL mit enormem Gegenschub ab. Weder war ein Ende des Kanals abzusehen, noch konnte die Ortung etwas über die Ausdehnung der Membran sagen. „Ich muss extrem vorsichtig manövrieren", sagte der Emotionaut leise, als wolle er sich für seine Verzögerung entschuldigen. „Die Reichweite der Orter beträgt höchstens hundert Kilometer", meldete Zakata mit rauer Stimme.
    Auf der Panoramagalerie sah Trim anhand der eingeblendeten Daten, dass die optische Sicht auf einen ähnlichen Wert beschränkt war. Eine Art Nebel begrenzte die Ausbreitung des Lichtes.
    Stille herrschte in der Zentrale des Schiffes, als die SOL mit unglaublich geringen fünf Kilometern pro Sekunde dem Verlauf des Kanals folgte. Allen war die Nervosität ins Gesicht geschrieben, zumal einzelne Monitoren ihre Verfolger zeigten. Drei Weltraumtraktoren folgten der SOL ins Innere der Membran. Dabei hielten sie ebenfalls eine extrem niedrige Geschwindigkeit ein. Ihre Geschütze waren verstummt.
    Die Traktoren wollen die Membran wahrscheinlich nicht beschädigen, überlegte Trim. Wir sind in einem extrem wichtigen Bereich des Ersten Thoregons.
    Ein seltsames Gefühl durchlief Trim. Er blickte auf die Membran, sah die flimmernden Farben in Schwarzweiß auf der Panoramagalerie, und in diesem Augenblick bemerkte er, dass er noch viel mehr wahrnehmen konnte, wenngleich nicht wissentlich, sondern auf einer unbewussten, nur tief in seinem Inneren spürbaren Ebene. „Ich spüre den Verlauf des Tunnels", hörte er sich mit erstaunlich lauter Stimme sagen. „Ich sehe mehr als die Ortung."
    Atlan wandte sich ihm zu. „Dann mach von deinen Fähigkeiten als Kosmospürer Gebrauch", sagte er. Das angespannte Lächeln in seinem Gesicht zeigte die Erleichterung des Arkoniden.
    Trim eilte an die Seite des Emotionauten. „Du kannst gefahrlos weiterfliegen. Der Kanal verläuft vorerst in gerader Richtung. Ich lotse dich."
    Der Mutant hielt den Blick auf die Panoramagalerie gerichtet, wo wabernde Nebelschleier nach der SOL zu greifen schienen. Der Emotionaut beschleunigte auf fünfzehn Kilometer pro Sekunde, immer noch ein unglaublich niedriges Tempo, und die mächtige Hantel tauchte in die Schwaden ein. „Die Weltraumtraktoren bleiben dran", meldete der Ortungschef.
    Trim hörte es nur mit halbem Ohr. Er sah den weiteren Verlauf des Kanals jetzt so deutlich vor sich, als gäbe es die Nebelschwaden gar nicht. „Ich sehe ..." Trim stockte. Der klare Eindruck von der Wandung des Kanals wich dem vagen Gefühl einer vielschichtigen Struktur. „Was siehst du?", fragte Atlan sofort nach. Der Arkonide hatte sich neben ihn gestellt, legte ihm nun aufmunternd die Hand auf die rechte Schulter. „Können wir gefahrlos weiterfliegen?"
    „Der Nebel beginnt zu leuchten und verdichtet sich", flüsterte Trim. „Eine energetische Barriere ..." l„Gegen was? Muss Roman weiter Verzögern?"
    Der Kosmospürer machte eine verneinende Geste. „Durchfliegen... Dahinter zweigen kleinere Kanäle ab. Sie führen in die Wandung des Kanals."
    „Droht uns von dort Gefahr?"
    „Ich ... sehe keine", murmelte Trim Maräth. „Nein."
    „Dann riskieren wir's!" Der Arkonide wandte sich an die anderen in der Zentrale. „Wir probieren die Kanäle aus. Die Membran selbst ist für uns völlige terra incognita. Jeder Sondierungsversuch könnte als Provokation gewertet werden."
    Atlan blickte Zakata an. „Also auch keine Sonden, die in die Membran geschickt werden, keine aktiven Tastimpulse mit starkem Energiebedarf. Wir sind im Innern eines Analog-Nukleotids, und was uns hier erwartet, können wir uns kaum
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