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2196 - METANU-Nabelplatz

Titel: 2196 - METANU-Nabelplatz
Autoren: Unbekannt
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Flansches, der an die SZ-2 grenzte - jenes Anbaus, den er mit dem Oxtorner auftragsgemäß überwachte.
    Diese Region bestand aus einer einzigen Trümmerlandschaft.
    Er hatte von den Kampfhandlungen gehört, zu denen es gekommen war, als Perry die SOL von Shabazza zurückeroberte. Sie mussten gewaltig gewesen sein, wenn sie die Flanschstücke des Mittelteils völlig verwüstet hatten. Über zwanzig Jahre war das jetzt her, und bisher hatten SENECAS Robotkolonnen und Zigtausende von Mom'Serimern nur einen vergleichsweise geringen Teil wiederherstellen können, etwa zwanzig Prozent des einen und fünfzig Prozent des anderen Flansches. Die weitaus meisten Hallen und Räume lagen noch immer in Schutt und Asche.
    Saedelaere wusste nicht, wohin er unbewusst gegangen war, denn die Umgebung glich sich fast überall. Also bat er die kleine Positronik seines SERUNS um eine Standortbestimmung.
    Sofort flammte ein Diagramm in seinem Helmdisplay auf. Ein grüner Punkt markierte seinen Aufenthaltsort. Er befand sich nicht weit von der Scherbenstadt der Mom'Serimer entfernt.
    Die Siedlung der aus der Vergangenheit der NACHT stammenden Humanoiden lag irgendwo über Saedealere. Mehr als zwanzig der ursprünglichen Decks nahm sie ein, also rund 200 Höhenmeter; sie durchmaß etwa einen Kilometer und wuchs unaufhörlich weiter.
    Er schätzte die quirligen, kleinen Gesellen, die sich im Laufe der Jahre sehr um die Aufräumarbeiten verdient gemacht hatten. Aber er hoffte, dass er ihnen nicht begegnete. Da sie eine deutlich kürzere Lebensdauer als Menschen hatten, verhielten sie sich überaus hektisch; sie redeten schneller, sie konnten bei Gesprächen praktisch nicht stillsitzen, sie waren unaufhörlich in Bewegung - und genau so etwas konnte Saedealere jetzt nicht brauchen.
    Aber nicht nur die Scherbenstadt war in der Nähe. Auf der Ebene, auf der er sich gerade befand, lag auch der Saal, in dem er die blassgelben Kuppeln erstmals gesichtet hatte.
    Der Mann mit der Maske hatte sich unwillkürlich dorthin begeben, als folge er einem unhörbaren Lockruf. Nur wenige hundert Meter trennten ihn noch von dem Saal.
    Er war nun doch froh, dass der Oxtorner auf den SERUNS bestanden hatte. Von seiner letzten Erkundung der Trümmerzone her wusste Saedelaere, dass es in diesem Bereich des Flansches starke Temperaturschwankungen gab. Die Luft wirkte häufig ungesund und verbraucht.
    Als er das Schott vor sich auftauchen sah, wusste der Maskenträger sofort, was sich dahinter 'befand: Trümmer, die zur Mitte des Saals hin anstiegen, wo sich eine zwei Meter hohe Geröllhalde befand. Dort hatte er die Erscheinung der fünf Kuppele gehabt.
    Bei seiner Annäherung glitt das Schott zur Seite.
    Er hatte Recht gehabt: Der ganze Boden war mit Trümmern bedeckt, und sie stiegen auch zur Mitte des Saals hin an - aber eine Halde war nicht mehr zu erkennen.
    Stattdessen erblickte er die Kuppeln, nicht in einer geisterhaften Überblendung, sondern als reale Gebilde. Sie waren immer noch da!
    Saedelaere achtete in diesem Augenblick auf nichts mehr, nicht einmal auf sein Helmdisplay, das in kurzen Abständen den Versuch einer Kontaktaufnahme meldete.
    Der Mann mit der Maske stolperte mehr, als dass er ging, auf die Kuppeln zu.
    Die Fugen waren deutlich zu erkennen. Vier Meter breit und siebeneinhalb Meter hoch verliefen sie auf zweien der Artefakte - wie eine Einladung, fand der Maskenträger, wie eine Aufforderung, durch eine dieser Pforten zu treten.
    Er spürte seine Furcht wie ein wildes Rumoren in seinem Bauch, die Brust wurde ihm eng, aber er ging ungeachtet seiner Gefühle weiter - benommen und wie unter Zwang.
    Er wollte sich eben vor einer der vermeintlichen Türen aufstellen, als sich eine Hand auf seine Schulter legte und ihn herumriss.
    Er sah in ein breites, olivfarbenes Gesicht mit Lippen, die wie schmale Striche wirkten, mit Augen, die künstlich waren. Monkey!
    Unwillkürlich machte Saedelaere eine abwehrende Bewegung, als wolle er einen bösen Geist vertreiben oder erwache aus tiefem Schlaf. „Warum haben Sie nicht auf meine Funkrufe geantwortet?", fragte der Oxtorner barsch. „Welche Funkrufe?", murmelte Saedelaere.
    Sein Gegenüber packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn. „Warum sind Sie hierher gegangen? Sie wollten die Kuppeln betreten, nicht wahr? Handeln Sie aus freien Stücken?"
    Saedelaere lächelte. Er verstand nicht. „Ich werde nicht zulassen, dass Sie Ihr Leben riskieren", sagte Monkey. „Wenn es sich wirklich um Türen
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