Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2193 - Rettungsplan Stimulation

Titel: 2193 - Rettungsplan Stimulation
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Funken hüllten mich ein. Ich schrie schmerzgepeinigt auf, fühlte kaum noch meinen Körper.
    Der Übergang - wo ist der verdammte Übergang?
    Helligkeit, Glut, Hitze.
    Mit dem Rest der zerfallenden Silberkugel durchstieß ich den schwarzen Vorhang, prallte hart auf den Boden, konnte mich nicht mehr rühren. Von irgendwoher erklangen aufgeregte Stimmen. Dann schmetterte die Explosion, bei der wohl die querionische Transporteinheit endgültig zerfetzt wurde.
    Dass mich „etwas" traf, über den Boden wirbelte und gegen eine Wand prallen ließ, nahm ich kaum noch wahr.
    Eine unbestimmte Zeitspanne verging, bis Gestalten erschienen, die ich nur als Schattenriss sah.
    Hände hoben mich auf eine Antigravtrage. Hektik, Aufregung und Stimmengewirr wirkten merkwürdig weit entrückt und unwirklich. Dass sich das alles wohl um mich drehte, wurde mir erst mit Verzögerung bewusst.
    Ich bekam nicht mit, wer nun was mit mir „anstellte". In diesen Augenblicken wollte ich es auch gar nicht wissen. Für eine Weile wurde es schwarz - und als ich irgendwann die Augen wieder öffnete, hörte ich eine sehr bekannte Stimme. „Idiot!"
    Uruula!
    Die iprasanische Feuerfrau - sehnig schlank, durchtrainiert, gesundheitsbewusst, das weiße Haar millimeterkurz geschoren - sah mich ernst an. Sehr ernst! „Ich liebe dich auch", antwortete ich schwach.
    Sie lächelte nicht...
    Mühsam streckte ich den Arm aus, ergriff ihre Hand. Sie entzog sie nicht, erwiderte den Druck. Die Stellvertretende Chefmedikerin der KARRIBO mochte in den Augen anderer vielleicht keine Schönheit sein, aber ihr eigenwilliger Reiz hatte mich gefangen genommen und ließ mich nicht mehr los. Ich wusste, dass es ihr nicht anders erging. Aber jetzt war sie wütend wie noch nie - und kämpfte gleichzeitig mit den Tränen.
    Dass ich gegen die nahende Ohnmacht ankämpfen musste und gleichzeitig meinen Körper nicht fühlte, machte mir klar, dass es diesmal verdammt knapp gewesen war ... oder immer noch ist. „Der Jet ist nun korrekt gepulst", sagte sie kühl. „Die UHF-Impulse setzen sich entlang dem Strahl überlichtschnell fort - fragt sich nur, ob sie tatsächlich die erhoffte Wirkung auf den schlafenden Leib der Superintelligenz entfalten ..."
    „Wir haben ... es also ..."
    „Ja, du Idiot! Und du bist dabei beinahe umgekommen!"
    „Beinahe ..." Ich vermisste das Wispern und Raunen der Mikromodule. Doch da war ... nichts. Auch die visionären Bilder der doppelköpfigen Raubkatze gab es nicht mehr. Die plötzlich aufzuckende Erinnerung raubte mir fast den Atem. Ein scharfer, eisiger Schmerz fuhr von meiner Stirn aus tief ins Gehirn.
    Uruula wischte sich über das Gesicht, ihre tränenden Augen funkelten mich an. Aber dann lächelte sie, obwohl sie leise knurrte: „Das können wir ganz schnell ändern, mein Lieber! Denn ich schwöre dir: Solltest so etwas noch mal machen, bringe ich dich um!"
    Ich verzichtete auf eine Antwort.
    Einerseits, weil ich spürte, dass es besser war zu schweigen, aber auch, weil es mir nicht gelang, länger gegen die Ohnmacht anzukämpfen ... ... und irgendwann bin ich nicht mehr ich.
    Die Teile, die mich als Ganzes definieren, können nicht zusammen denken, können nicht mehr zusammen fühlen. Etwas saugt die Teile, die mich ausmachen, mit unwiderstehlicher Macht alle zugleich an denselben Ort. Ins Queigat-System ... ... und ich bin völlig hilflos, werde, ohne die geringste Gegenwehr leisten zu können, ins Innere des quasimagnetischen Feldes gesogen und dort festgehalten. Meine Macht kann sich keinen Augenblick lang manifestieren.
    Ich kann nicht zusammenfinden! Stattdessen bleibt meine Seele in viele Millionen Fragmente zersplittert.
    Und dann gibt es nur noch hamenlose, ungeheuerliche, niemals enden wollende Qual.
    Namenlos, ungeheuerlich, niemals enden wollend ...
    Aufschrei VAIAS
     
    EPILOG
     
    Splitter aus Tradom ... stürzte ein Raumschiff der Minullu-Allianz, das sich gegen einen Pulk Valenter-Raumer zu weit vorgewagt hatte und nun verfolgt wurde, in allerhöchster Not in eine Schmerzwechte.
    Das Gebilde hatte einen Kern von einem Kilometer Durchmesser, der weder mit der Physik des Normalraums noch mit der des Hyperraums befriedigend zu erklären war, während in hunderttausend Kilometern Abstand physikalische Anziehungskräfte auszumachen waren, die der Gravitationswirkung kleiner Schwarzer Löcher ähnelten.
    Auch die Wirkung entsprach bis zu einem gewissen Grad jenen von Schwarzen Löchern - und auf der anderen Seite einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher