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2193 - Rettungsplan Stimulation

Titel: 2193 - Rettungsplan Stimulation
Autoren: Unbekannt
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eigentlich antat. Kurzfristig verstärkte sich das Raunen in meinem Kopf, und das Bild der goldenen Raubkatze gewann Gestalt; sie schien mir aufmunternd zuzublinzeln. Zu meinem eigenen Erstaunen half diese Aufmunterung wirklich. Entschlossen reckte ich die Schultern und machte mich daran, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen.
    Vor mir wogte das Schwarze Nichts des AGLAZAR-Aggregats als kreisrund klaffender Aufriss zum Hyperraum. Die Randkonturen verschwammen, dehnten sich aus und zogen sich wieder zusammen.
    Wie bei einem pochenden Herzen. Augenblicke später drängte sich mir der Eindruck eines aufgerissenen Mauls eines Ungeheuers auf - doch so schnell, wie er entstanden war, verging er auch wieder.
    Die Silberkugel schwebte in die wogende Finsternis hinein. Überall nur Dunkelheit. Genau wie beim Versuch in der Fensterstation mischte sich auch jetzt die Rückmeldung der querionischen Transporteinheit in das Wispern der Module, die zur Grenzschicht geflogen waren und sie teilweise durchdrungen hatten: Hyperenergetische Transportfeldstruktur in der Art einer Hohlröhre, das eigentliche Ziel im Hyperraum ist noch nicht erreicht.
    Rötliche Schlieren entstanden in der Finsternis. Ich glaubte, durch einen Tunnel zu gleiten. In der Ferne wurde ein rötliches Licht langsam größer. Von den Modulen kamen weiterhin beruhigende Impulse: Keine Gefahr! - Auch das in Überstimmung mit meinem ersten Versuch. Alles dort draußen war und blieb unwirklich, entstammte einem höhergeordneten Kontinuum, für das meine Sinne nicht geeignet waren.
    Das Licht wurde zum bestimmenden Eindruck, obwohl es bestenfalls eine bessere Dämmerung war, die Schwärze blieb zurück und machte unvermittelt einer rötlichen Umgebung Platz. Wie erwartet sah ich in der „Emulsion" die gemächlich dahintreibenden Universen, die rein optisch „Quallen" glichen, tatsächlich jedoch aus Kugeln zusammengesetzt waren, die einander teilweise durchdrangen, umeinander kreisten und in langen Kettenformationen angeordnet waren.
    Die Mitteilungen der Mikromodule dröhnten in meinem Kopf, ich sah die goldene Raubkatze davonspringen. Der Doppelkopf hob sich, die Mäuler wurden aufgerissen - und das Bild zersprang zu einem Regen aus Goldfunken. Die vor meinen Augen tanzenden Partikel formten Ornamente, lösten sich voneinander, trieben weiter, huschten näher heran und entfernten sich wieder.
    Tief in mir bemerkte ich die ebenfalls schon erwartete Resonanz, durch die ich Dinge erfasste, die sich nicht in die gewohnte Begrifflichkeit pressen ließen, sondern mehr erahnt als konkret erf asst wurden.
    Die von den Modulen übermittelten Informationen wurden auch diesmal mehrfach gebrochen, so dass mir eine Interpretation gelang. Ich sah, hörte und fühlte durch die winzigen Partikel, doch diese Wahrnehmungen mussten aufbereitet und zu Bildern, Szenen und Visionen heruntergebrochen werden.
    Plötzlich sah ich Rintacha Sahin vor seinem berühmten Tymdutol thronend, einer Spezialanfertigung, die er selbst entworfen hatte: quasi eine halbe Tymdit. Selbst als Vision war. seine Ausstrahlung noch gewaltig. Er stand hoch aufgerichtet auf einem kleinen Podest. Fast zwei Meter groß, hielt er sich trotz .seines weit fortgeschrittenen Alters vollständig gerade - Haltungsschaden und zugleich eine Art Markenzeichen. Der Vaia'Kataan trug mit einem rotgelb rautierten, kleinteiligen Muster durchwirkte Angugoles, die an seiner dem Tymdutol zugewandten Körperrückseite durchsichtig waren und gestattet hatten, mit den Lichtwaben der halbierten Hohlkugel paraphysikalisch zu kommunizieren.
    Von Sahin wechselte der Blick auf eine Statue, die mich förmlich nach Luft schnappen ließ, weil sie eindeutig an die des „Oldtimers" erinnerte. Erst beim zweiten und dritten Blick wurde mir bewusst, dass sich die Gestalt mit jeder Drehung veränderte. Von der Form eines Leuchters, dessen Körper von stilisierten Angugoles umwickelt war, wurde sie zu einer humanoiden Gestalt mit langen Haaren, und schließlich glich sie nach der dritten Umdrehung einem ebenfalls extrem stilisierten Tonkihn mit ausgeprägt gewölbtem und dreiäugigem Schädel. Und mit der nächsten Umdrehung begann das Spiel der Wandlung von vorn ...
    Noch während ich die Bilder zu verdauen versuchte, überschwemmten mich weitere Informationen.
    Ich erfuhr aus einer mir unbekannten Quelle, wie Sahin die Sternstation fand und die Statue entdeckte. Dann lauschte ich dem längst vergangenen Gespräch zwischen Vaikan von Vaniloon
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