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2190 - METANU-Station

Titel: 2190 - METANU-Station
Autoren: Unbekannt
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Aegori-Sphäre. Die Planeten trugen die Bezeichnungen Aegori-A bis Aegori-E. Während Aegori-A eine Extremwelt war, die nur für Abenteurer und Glücksucher attraktiv sein konnte, war Aegori-B eine hoch industrialisierte Welt mit dem Sitz des Gemm-Katt-Herzens - und somit das Ziel Atlans und seiner Begleiter.
    Offiziell galten sie als Prospektoren, die bis zum letzten Tag auf Aegori-A Geld in Form von kostbarsten Rohstoffen gescheffelt hatten. Und offiziell würden sie eine Passage zur Hauptwelt buchen, um dort ihre zwanzigjährige Dienstzeit im Gemm-Katt abzuleisten.
    Ihre wahren Pläne waren ganz anderer Natur. Das Gemm-Katt sollte für sie nur ein Sprungbrett nach METANU-Station sein.
    Die Vorbereitungen für den Einsatz hatten nicht mehr als zwölf Stunden gedauert. Allein sechs Stunden lang hatten sie mit der SOL den Funkverkehr in der Aegori-Sphäre abgehört. SENECA hatte alle gewonnenen Daten zusammengefasst, eine Art kulturellen Spiegel extrahiert und als Inhalt einer Hypnoschulung den vier Agenten „aufgespielt".
    Ihre Identität, die von einem Spezialkommando ehemaliger TLD-Agenten in den Rechnern der Hauptstadt von Aegori-B angelegt worden war, kostete weitere sechs Stunden, inklusive Landeunternehmen und Undercover-Aktion. Möglich war das nur, weil der Stamm der SOL-Besatzung aus ehemaligen Agenten des Terranischen Liga-Dienstes bestand und weil die Kattixu nicht wie die USO, der TLD oder die arkonidischen Geheimdienste im Feindgebiet operierten, sondern praktisch ausschließlich im Sternhaufen Thoregon.
    Die Tradition des allgemeinen Misstrauens war einfach nicht vorhanden. Die einzigen echten Gegner der Kattixu bestanden bisher aus den Mochichi des Zirkulars - und diese hatten niemals angegriffen, sondern immer nur sich zu entziehen versucht. Atlan und die TLD-Agenten konnten also ihre Überlegenheit in Geheimdienstaktionen ausspielen.
    Der Sandsturm ließ etwas nach. Das Gehen wurde leichter. Nach einer Stunde legten die falschen Prospektoren eine Pause ein. Sie holten Flaschen aus den Satteltaschen ihrer Lasttiere und tranken.
    Dann ging der Weg weiter.
    Nach einer weiteren halben Stunde hatte sich der Sturm so weit gelegt, dass die Sonne wieder als verwaschener Fleck am Himmel erschien. Sie stand schon sehr tief.
    Als der Abend dämmerte, konnten die „Brüder" die Lichter des Raumhafens sehen. Es war kein Sand mehr in der Luft. Der Anblick gab ihnen noch einmal neue Kräfte. „Ich sagte doch, wir schaffen es bis zur Dunkelheit", triumphierte Atlan Azeitto.
    Die Lichter kamen schnell näher. Ein heller Schein lag über dem Wüstengelände.
    Eine knappe Stunde dauerte es noch, dann hatten die vier den Hafen erreicht. Sie hatten Hunger, richtigen Hunger auf etwas Deftiges, nicht die mitgeführten Konzentrate, von denen sie sich bisher ernährt hatten.
    Als sie das Abfertigungsgebäude erreicht hatten, blieben sie stehen und schlugen sich den Sandstaub aus den Kleidern. Sie wussten, dass die erste Bewährungsprobe jetzt bevorstand. Sie wussten aber auch, dass sie perfekt vorbereitet waren, soweit es die knappe Zeit zugelassen hatte.
    Und dennoch: Der kleinste Fehler, die geringste Unachtsamkeit konnte sie verraten.
    Die Maskenspezialisten der SOL hatten nicht viel Arbeit mit den vier Männern gehabt. Design-Humane besaßen bis auf den um dreißig Prozent voluminöseren Brustkorb die gleiche Gestalt wie Menschen. Dieser Teil der Körpermasken war hohl und diente dem Transport wichtiger Dinge wie Ausrüstung und Medikamente. Über den ganzen Körper spannte sich die „Chamäleonhaut", die von den Spezialisten rasch gezüchtet worden war. Das einzige wirkliche Problem waren die Augen gewesen. Die Augenpartien der Masken simulierten hektische, permanent blitzschnelle Bewegungen der Augäpfel, wobei das eigentliche Gesichtsfeld über positronisch gesteuerte Kontaktlinsen-Systeme auf die menschlichen Pupillen abgebildet wurde.Es konnte eigentlich nichts schief gehen, das riefen sich die vier falschen Prospektoren immer wieder ins Bewusstsein, als sie das Abfertigungsgebäude betraten und ihre Lasttiere in die Obhut eines Design-Humanen gaben.
    Das Wesen sah ihnen nach, aber das lag wohl an den gefüllten Satteltaschen, die sie sich über die Schulter geworfen hatten. Der Design-Humane schöpfte keinen Verdacht. Für ihn waren die vier „Brüder" Artgenossen, die aus der Wüste kamen. So wie andere Abenteurer auch. Vielleicht beneidete er sie sogar um ihren Mut und ihren Erfolg.
    In der Kantine des
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