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2190 - METANU-Station

Titel: 2190 - METANU-Station
Autoren: Unbekannt
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„bereits überprüft" gesetzt. Die ID-Chips hatten nicht nur ihre Scheinidentitäten als angebliche Prospektoren gespeichert, sondern interferierten durch die Lesegeräte direkt mit den Computern der Kattixu. „Bereits überprüft und diensttauglich", las der Grünverzerrte von seinem Bildschirm ab. „Das verstehe ich nicht."
    Dann versuch's auch gar nicht!, dachte Trabzon. Er schwitzte trotz der atmungsaktiven Körpermaske.
    Was passierte, wenn der Kattixu auf einer neuen Untersuchung bestand? Offenbar war er sich unschlüssig. Sein Schweigen war furchtbar. Sein Blick klebte an dem Terraner.
    Er ist misstrauisch!, dachte Karett. Alles in ihm drängte auf Flucht. Die Kabine schien um ihn herum zu schrumpfen, drohte ihn zu ersticken. Die Geräte kamen ihm vor wie mittelalterliche Folterinstrumente. Er begriff, dass er nahe daran war, den Verstand zu verlieren.
    Dann endlich erhob sich der Kattixu und gab ihm seinen Chip zurück. „Die Computer lügen nicht", sagte er. „Ich verzichte auf eine zweite Untersuchung. Wir haben genug zu tun. Du kannst weitergehen."
    „Nicht ohne meine Brüder", protestierte Trabzon. „Wenn sie ebenfalls schon getestet wurden, kannst du draußen auf sie warten."
    „Danke", sagte Karett leise und nahm seinen Chip entgegen. Er verstaute ihn in seiner Kombination.
    Als er die Kabine verließ, kam er sich vor wie neugeboren. Die Luft im Herzen des Gemm-Katt - der mächtigen Organisation der Kattixu - kam ihm mit einem Mal frischer vor. Sein Zittern hörte auf. Er hatte das Gefühl, dem Tod ein zweites Mal von der Schippe gesprungen zu sein.
    Aber wo waren Atlan, Marath und Schroeder in ihren Masken als Atlan Azeitto, Marath Azeitto und Shroder Azeitto? Trabzon musste sich gegen den Strom der tiefer ins Gemm-Katt-Herz drängenden Design-Humanen stemmen, die mit ihnen auf Aegori-B angekommen waren. So viele Wesen, kaum Luft zum Atmen, es fühlte sich fast so an wie damals auf Thorpei, und wieder kam die Angst angekrochen.
    Trabzon Karett wünschte sich, niemals die SOL verlassen und sich diesem gefährlichen Kommando angeschlossen zu haben.
    Er hielt weiterhin Ausschau nach Atlan und den beiden Mutanten. Je länger er nach ihnen suchte, desto unruhiger wurde er. Er war nie ein Feigling gewesen, aber jetzt wurde aus seiner Angst langsam Panik.
    Wo blieben die Gefährten? In welcher der überall aufgestellten Kabinen befanden sie sich? Oder waren sie schon auf dem Weg zurück zum Raumhafen von Kavvia? Als untauglich befunden oder enttarnt?
    Plötzlich drückte sich etwas in Karetts Rücken. Der Computerspezialist hob unwillkürlich die Arme.
    Das war's, dachte er. Sie haben mich doch erwischt. Der Kattixu in der Kabine war misstrauischer, als er es zeigte!
    Trabzon Karett schloss mit seinem Leben ab.
     
    2.
     
    SOL 8.Mai l312 NGZ An Bord der SOL herrschte eine angespannte Stimmung. Expeditionsleiter Atlan und die anderen Verantwortlichen waren sich darüber im Klaren, dass sie schnell handeln mussten, wenn sie eine kosmische Katastrophe nie gekannten Ausmaßes noch in letzter Sekunde verhindern wollten: die Vernichtung der Milchstraße, des Sternhaufens Thoregon und mindestens zweitausend anderer Galaxien durch die Kosmokraten. „Die Zeit läuft uns davon", sagte der Arkonide in der Zentrale des Hantelschiffs. „Wenn wir noch etwas retten wollen, muss das Analog-Nukleotid METANU von uns betreten und abgeschaltet werden. Ich weiß, allein der Plan klingt schon wie Blasphemie, wenn wir an echte Kosmonukleotide wie zum Beispiel DORIFER denken. Doch das Analog-Nukleotid verfügt, wie wir wissen, über eine gänzlich andere Entstehungsgeschichte."
    „Was heißt das schon?", fragte Fee Kellind skeptisch. Die Kommandantin legte den Kopf schief. „Wir können nicht einfach durch das METANU-Tor einfüegen. Selbst wenn wir die technischen Mittel dazu besäßen - es wird von fünftausend Kattixu-Raumern abgeriegelt, gar nicht zu reden von den riesigen Basisschiffen."
    „Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken." Atlan war aufgestanden und ging unruhig auf und ab. „Wir müssen einfach Erfolg haben. Einiges an wertvollen Informationen haben wir ja auch bereits zusammengetragen. Ich sage es noch einmal: Das Analog-Nukleotid ist ganz sicher nicht funktionsgleich mit einem normalen Kosmonukleotid."
    „Stimmt genau", kam es von Ronald Tekener. „Zwei Tatsachen dazu sind uns ja bereits bekannt. Erstens wurde das Analog-Nukleotid aus der Substanz einer toten Superintelligenz geschaffen, wie
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