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2183 - Mit den Augen der Cishaba

Titel: 2183 - Mit den Augen der Cishaba
Autoren: Unbekannt
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Substanz, deren Dimension den Verstand sprengte. Es war auf eine gewisse Weise stofflich, aber nicht greifbar, unbegreiflich, von ndimensionaler Struktur. „Keine Ahnung, woraus das Kro Gom besteht", antwortete Roi nach geraumer Weile auf Junes Frage. „Es könnte alles Mögliche sein. Vielleicht sogar Ultimater Stoff, der von Kosmischen Fabriken wie MATERIA in Jahrmillionen gesammelt wurde."
    Ist das die Antwort?, fragte er sich selbst. Solche Spekulationen waren allerdings sinnlos. Er war nur ein Mensch, der dazu in einem Cishaba-Körper steckte. Ein viel zu geringes Wesen, um sich mit solchen Dingen auseinander setzen zu können. Ihm fehlte dazu einfach die erforderliche Perspektive.
    Dieses Objekt war gewaltiger als jede menschliche Vorstellungskraft. Es sprengte den menschlichen Geist. Es war übergeordneten Ursprungs - Kosmokratenwerk! „Wir müssen die nächstgelegene Brücke erreichen", sagte Roi und deutete auf den Steg, der sich in weitem Bogen zu der rotierenden Riesenkugel spannte. „Das ist die einzige Möglichkeit, zum Kro Gom zu gelangen." Sie glitten durch das Netzwerk der Antigravbahnen, bis sie die Brücke erreichten. Die schien nicht aus fester Materie zu bestehen, sondern aus purer Energie. Ihre Oberfläche bestand aus einer Gleitmasse, die nicht vergleichbar war mit den Antigravbahnen. June und Roi fanden schnell heraus, dass sie durch Druckverlagerung und Veränderung des Gleichgewichts diese Gleitmasse beeinflussen und so auch ihre Geschwindigkeit steuern konnten. „Das ist wie Surfen!", rief June, während sie balancierend an ihm vorbeiglitt. „Nur, dass wir es nicht zum Vergnügen machen", sagte Roi nüchtern.
    Wenn sie das Kro Gom erreichten, was sollten sie dann tun? Sollten sie sich in diese unbegreifliche Substanz stürzen, in der Hoffnung, die ablaufenden, fortschreitenden Prozesse mit ihrem Opfer bremsen zu können? Es war dasselbe, als würden zwei Mücken versuchen, das Himalaya-Massiv zu bewegen. „Sieh da!", rief June und deutete zu rück. Roi wandte im Vorwärtsgleiten den Kopf nach hinten, während er gleichzeitig das Gleichgewicht zu wahren versuchte. Am Brückenanfang, an der Wandung der Hohlkugel, hatte sich ein Heer von Cishaba versammelt. Sie materialisierten direkt vor der Wandung; es wurden immer mehr. Es waren bereits Tausende.
    Aber nicht nur einzelne Cishaba tauchten auf. Überall materialisierten auch Gleiter. Es war bereits eine beachtliche Gleiterflotte. Die Cishaba bestiegen sie und nahmen Fahrt aus. „Es scheint, dass Algakira Tufune uns ernster nimmt, als uns lieb sein kann", kommentierte Roi. „Jetzt bleibt uns ohnehin nur noch der Weg nach vorne." Die Gleiter kamen näher und näher, sie waren schneller als die beiden „Surfer" und holten rasch auf. Als Roi wieder nach vorne sah, entdeckte er; wie vor ihnen seltsame Wesen auftauchten; sie erschienen quasi aus dem Nichts. Sie materialisierten weit vor dem Kro Gom - zu vielen Tausenden. Mit ihren Körpern bildeten sie vor dem riesigen Ball eine undurchdringliche Mauer. Sie sahen den Cishaba ähnlich, waren aber nicht aus Chitin und Fleisch. Sie bestanden aus Metall und Kunststoff. Statt in Greifklauen endeten ihre sechs Arme in Waffenmündungen. „Roboter!", entfuhr es June. „Das KRO'GOM'ATHO ist immer wie der für Überraschungen gut", stellte Roi fest. Es klang niedergeschlagen. „Jetzt lassen die Cishaba auch noch Kampfmaschinen aufmarschieren. Da gibt es kein Durchkommen."
    „Was nun?", fragte June. „Die Cishaba haben eindeutig unsere Vernichtung beschlossen. Nun können wir nur noch auf den Dalia-Effekt hoffen." June wusste, was er meinte. Dalia Argula war die Rückkehr ermöglicht worden, als die Cishaba ihren Wirtskörper töteten. Der Tod ihrer beider Cishaba-Körper blieb somit ihre einzige Chance.
    Gemeinsam glitten sie Seite an Seite dahin. Der Phalanx der Roboter entgegen. Die ersten Gleiter holten sie bereits ein, und die Cishaba eröffneten das Feuer. Aber sie waren miserable Schützen, wie sich bereits bei dem vorigen Gefecht gezeigt hatte. Keiner ihrer Schüsse streifte einen der bei den Fliehenden auch nur.
    June und Roi trieben weiter auseinander, um ein schlechteres Ziel abzugeben. Dann erwiderten sie das Feuer nach beiden Seiten, wobei sie sich auf die Gleiter konzentrierten, die sich ihrer Geschwindigkeit angepasst hatten. Einer der Gleiter begann zu trudeln, als der Pilot getroffen wurde, und driftete ab. Er verlor sich irgendwo in den Weiten des Hohlraumes. Weitere Gleiter
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