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2183 - Mit den Augen der Cishaba

Titel: 2183 - Mit den Augen der Cishaba
Autoren: Unbekannt
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das KRO'GOM'ATHO kann dies tatsächlich bewirken - eine ganze Galaxis von der Größe der Milchstraße zum Schmelzen bringen?"
    „Sobald das Dekret der Vollstreckung bei den Cishaba eintrifft, wird es so kommen", antwortete Roi überzeugt. Er fügte hinzu: „Wir müssen uns diesen Algakira Tufune vornehmen. Er ist der Einzige, der uns den Weg zeigen könnte, wie der Untergang der Milchstraße zu verhindern wäre ... Falls das überhaupt möglich ist."
    Außerhalb der Stadt, dem Turm der heiligen Visionen entgegen gelegen, gab es das so genannte Modell der Vollstreckung. Es stellte Gomath, seine Umgebung und auch andere Städte, ja das gesamte KRO'GOM'ATHO in verkleinertem Maßstab dar. In diesem Verbotenen Bezirk hatten Algakira Tufune und andere hoch gestellte Kleriker ihren Sitz. Yashino Hishmatuun hatte einmal die Erlaubnis bekommen, das Modell der Vollstreckung aufsuchen zu dürfen. Kaurismaeki Hishomake hatte diesen Vorzug bislang nicht genossen. Und selbst Hishmatuun hatte den Verbotenen Bezirk nicht betreten dürfen. Aber er kannte wenigstens den Weg dorthin.
    Roi und June benutzten eine der Antigravstraßen für den Fernverkehr und glitten mit Hochgeschwindigkeit in die Randzone von Gomath. Es waren nur vereinzelt Cishaba mit ihnen unterwegs. „Wohin führt diese Fernverkehrsstraße?", wollte Roi von Hishmatuun wissen. „Kaurismaeki sagt, dass sie Gomath mit der Stadt Loghan verbindet", antwortete June. „Er selbst war noch nicht dort, hat aber einen Techniker aus Loghan kennen gelernt."
    Etwa einen Kilometer hinter den letzten Häusern von Gomath spannte sich abseits der Fernstraße eine mächtige Energiekuppel mit einem Durchmesser von gut einem Kilometer. Das war das Modell der Vollstreckung.
    Sie wechselten auf die Bremsspur und verließen die Antigravstraße. Als sie sich der Kuppelwandung näherten und Roi einen Eingang suchte, behauptete Hishmatuun, dass man das Modell nur mit einer Sondergenehmigung aufsuchen dürfe. Aber als Roi die Energiewandung an einer beliebigen Stelle berührte, glitten seine Greifwerkzeuge hindurch. Bei der Kuppel handelte es sich demnach lediglich um ein Holo. Sie traten durch die Wand und fanden sich in einem Hangar wieder. Hier waren die dreizehn Gleiter von Algakira Tufune und seinen Zeremonienpriestern abgestellt. „Hier sind wir richtig", stellte Roi zufrieden fest.
    Sie gingen an den Gleitern vorbei in den rückwärtigen Teil des Hangars. Diese Trennwand bestand aus fester Materie. Aber es gab eine Schiebetür, die sich bei ihrer Annäherung automatisch öffnete. Dahinter lag ein breiter Korridor. „Von wegen Verbotener Bezirk", sagte June erheitert. „Das ist ein Haus der offenen Türen."
    „Die sind es nicht gewohnt, dass es Cishaba gibt, die eigene Gedanken entwickeln und von selbst hierher kommen", wandte Roi ein. Sie gingen den Korridor entlang und waren noch nicht weit gekommen, als durch eine scheinbar massive Wand ein Cishaba in Priestergewand trat. Er trug eine Kutte mit den Ornamenten eines Zeremonienmeisters, wie Hishmatuun wusste. „Wer seid ihr?", stellte er sie zur Rede. „Wie kommt ihr dazu, die Ruhe dieses Ortes zu stören?" Roi überlegte nicht lange. Es hatte wenig Sinn, mit dem Priester lange zu palavern. Besser war es, gleich zur Sache zu kommen. Er packte den Zeremonienmeister und schüttelte ihn. „Wir müssen dringend mit Algakira Tufune reden", sagte Roi drohend. „Wir sind keine Cishaba, sondern tatsächlich Unreine in Körpern von Cishaba. „Das ... das kann nicht sein", stammelte der Zeremonienmeister, „das ist nicht möglich."
    „Und ob das möglich ist", sagte Roi und verstärkte seinen Griff. „Wir sind Unreine, glaub's mir. Uns ist also gar nichts heilig. Und wir können überaus gewalttätig werden. Lass es besser nicht darauf ankommen und führ uns zum Obersten Vollstrecker."
    Der Zeremonienmeister erkannte anscheinend an den völlig unüblichen Drohungen, dass er es hier tatsächlich nicht mit normalen Cishaba zu tun hatte. Kein Cishaba hätte es gewagt, Hand an ihn zu legen. „Ich werde tun, was du verlangst", krächzte er. Roi ließ ihn los. Der Zeremonienmeister drehte sich wortlos um und ging den Korridor hinunter. Roi und June folgten ihm. Der Priester bestieg einen Antigravschacht, der nach unten führte. Nur wenige Sekunden später stieg er in einem kahlen Raum aus. „Wartet hier!", sagte er zu Roi und June, die gefolgt waren, und trat durch die dem Schacht gegenüberliegende Wand. „Meinst du, es war klug,
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